Player Profiles (#769): Anton Haig

Der Name Haig ist in Golfzirkeln nicht unbekannt. Nach so mancher Runde wurde schon ein Fläschen des edlen Whiskeys aus der ältesten schottischen Brennerei geleert. Der Südafrikaner Anton Haig hat zwar keinerlei verwandtschaftliche Beziehungen zu dem Traditionsunternehmen, die Namensgleichheit sorgte jedoch für viel Heiterkeit, als Haig 2007 sein erstes Turnier auf der European Tour gewann. Ausgerechnet bei der vom Haig-Whiskey-Konkurrenten gesponserten Johnnie Walker Classic in Thailand triumphierte der 23-Jährige – mit einem geliehenen Driver von Landsmann Nico Van Rensburg.

Es folgte, was kommen musste. So wie Martin Kaymer nach seinen Triumphen als neuer Bernhard Langer gefeiert wurde, wollten südafrikanische Medien in Haig den nächsten Ernie Els oder Retief Goosen sehen – zumal er bei seinem Triumph die beiden Vorbilder auch noch im direkten Vergleich hinter sich ließ. Die waren so beeindruckt, dass sie Haig hinterher einen Ritterschlag verliehen, indem sie ihn eine große Zukunft prophezeien. Vor allem die Längen hatten es ihnen angetan. “Er schlägt den Ball 20-30 Meter weiter als ich. Wenn er das unter Kontrolle bringt, wird er ein Großer”, bemerkte Goosen. Und Els fügte hinzu, dass Haigs weiterer Weg nach oben “nur eine Frage der Erfahrung sei”. Doch auch die Größten ihrer Zunft können sich irren. Zwar ist Haig immer noch jung, aber an den großen Erfolg konnte er bisher nur mit einer Top-10-Platzierung wieder anknüpfen – und in diesem Jahr läuft sei mit dem Sieg verdienter Freifahrtschein auf der European Tour aus. Zwar ist Haig was die Längen angeht immer noch unter den Top-15, doch der Rest seines Spiels ist momentan noch nicht auf diesem Niveau.

19 Turnier in Folge konnte Haig keinen Zehntelpunkt für die Weltrangliste sammeln, und so stürzte er innerhalb von zwei Jahren vom 58. Platz in die Nähe von Rang 800 ab. Kein Wunder, wenn man in 33 Turnieren gerade einmal neun Mal den Cut schafft. Es könnte also durchaus sein, dass Haig ab dem kommenden Jahr nicht mehr in Europa zu sehen ist, sondern wieder auf der Sunshine Tour in Südafrika aufteet. Ein Schritt, der ihm bereits einmal zuvor nicht geschadet hat. Als er 2005 bei seinen ersten Auftritten auf der European Tour nicht Fuß fassen konnte, ging er in seine Heimat zurück um an seinen Schwächen zu arbeiten. So erfolgreich, dass er nicht nur mit dem Seekers Travel Pro-Am 2005 seinen ersten Profititel einfahren konnte, er sicherte sich im Jahr darauf über die Q-School auch seine Tourkarte für die Asian Tour, wo er 2006 auch gleich das Malaysian Masters gewann, bevor im Jahr danach die angesprochene Johnnie Walker Classic folgte (ein Co-Turnier mit den European und Australasian Tours).

Dass er überhaupt so weit kam, verdankt der am 8.Mai 1986 in Nelspruit geborene Haig seinem Vater, der früh sein Talent erkannte und die Amateurkarriere des Juniors unterstützte. Das Vertrauen in seinen Sohn ging sogar so weit, dass Papa Haig hunderte Kilometer von der Familie entfernt als Vorarbeiter einer Farm anheuerte um das nötige Kleingeld für die Turniere zu verdienen. Ein Aufwand der sich lohnte, denn bereits mit 14 Jahren vertrat Anton Haig die südafrikanischen Farben bei der Junior World in San Diego. Kaum war er volljährig, entschloss er sich nach drei südafrikanischen Amateurtiteln am 1.September 2004 Profi zu werden. Bis jetzt hat sich die Entscheidung noch ausgezahlt, aber sollte in den nächsten Jahren das sichere Einkommen aus der European Tour ausbleiben, wird es schwer für Haig. Besonders weil sich weder ein Trainerwechsel noch eine Schwungumstellung bisher ausgezahlt haben, wie er 2008 in einem Interview in Eichenried gestand: “Es ist frustrierend, weil ich weiß, dass ich gewinnnen kann. Ich habe es schon mal geschafft und ich kann es auch wieder schaffen.” Aufgeben kommt für ihn dabei nicht in Frage. “Der Golfsport ist ein Geduldsspiel. Er kann dich in absolute Höhen katapultieren und in die Tiefe stürzen. Ich muss nur versuchen, irgendwann einmal ein stabiles Niveau zu finden.” Man kann nur für Haig hoffen, dass es sich nicht auf seinem derzeitigen Niveau stabilisiert.

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