Die letzten ihrer Art: Die finalen Q-School-Absolventen der PGA Tour

Am gestrigen Montag ging eine Ära zu Ende. Nach 47 Jahren wurden zum letzten Mal auf der Qualifying School Karten für die PGA Tour vergeben, denn ab kommenden Jahr wird die Q-School degradiert und ermöglicht Spielern lediglich den Weg auf die web.com-Tour. Eine traurige Entwicklung, bot sie bisher doch jedem aufstrebenden Golfer einen Weg nach vorne. So setzten sich auch in diesem Jahr gleich vier Spieler durch, die alle vier Stufen den Qualifying School überstanden. So wie im vergangenen Jahr John Huh, der daraufhin 2012 gleich einen Sieg auf der PGA Tour feierte. Solche fantastischen Geschichten sind ab sofort nicht mehr möglich. Also werfen wir einen Blick auf die letzten 26 ihrer Art – zu denen einige prominente Namen nicht gehören. Denn wie unbarmherzig die Auslese ist, zeigt nicht nur Edward Loar, der auf den letzten Löchern mit zwei Bogey und zwei Doppelbogeys noch die sichere Karte verspielte. Auch die Namen von prominenten Spielern, die es nicht geschafft haben, spricht Bände:

  • Gonzalo Fernandez-Castano (#33 der Welt)
  • Alexander Noren (#51 der Welt)
  • Rafael Cabrera-Bello (#54 der Welt)
  • Todd Hamilton (Majorsieger)
  • Patrick Cantlay (Ex-weltbester Amateur)
  • Billy Mayfair (20 Mio. Karrierepreisgeld)
  • Camilo Villegas (15 Mio. Karrierepreisgeld)
  • Vaughn Taylor (11 Mio. Karrierepreisgeld)
  • Alex Cejka (8 Mio. Karrierepreisgeld)
  • Nick O’Hern (7 Mio. Karrierepreisgeld)
  • Kelly Kraft (U.S. Amateur Sieger 2011)
  • Arjun Atwal (2010 noch PGA Tour Sieger)
  • Oliver Fisher (2011 noch European Tour Sieger)
  • Danny Lee (European-Tour-Sieger als Amateur)

Sie alle waren diesen 26 unterlegen:

Dong-Hwan Lee

Der 25-jährige Südkoreaner gilt schon lange Zeit als großes Talent. Bereits 2007 feierte er seinen ersten Sieg auf der Japan Tour – danach griff ihn das koreanische Militär und zog ihn zwei Jahre für den Militärdienst außer Gefecht. Kaum wieder frei, gewann er sein zweites Japan-Tour-Event. Nun hat er es auf die PGA Tour geschafft und verdiente als Sieger der Q-School sogar 50.000 Dollar Bonus.

Ross Fisher

Der Engländer ist ein perfektes Beispiel dafür, wie tief die European Tour gesunken ist. Eigentlich war Fisher für das Finale des Race to Dubai qualifiziert, aber er verzichtete freiwillig auf die Bonus-Aussichten um es über die Q-School auf die PGA Tour zu schaffen. Das gelang dem ehemaligen Ryder Cup Spieler mit spielerischer Leichtigkeit. Vermutlich hat ihn die Aussicht angetrieben, dass auf der PGA Tour weniger hart gegen Langsamspieler durchgegriffen wird.

Steve LeBrun

Von 2004 bis 2006 mühte sich der Floridianer auf der Nationwide Tour, bis ihn eine Verletzung aus der Bahn warf. Erst in diesem Jahr kämpfte er sich zurück, schaffte es auf der web.com-Tour zu vier Top-Ten-Ergebnissen und überstand bei der U.S. Open als 46. den Cut.

Richard H. Lee

Der 25-Jährige mit koreanischen Wurzeln ist Wiederholungstäter. 2010 verpasste er um einen Schlag seine Tourkarte, vergangenes Jahr schaffte er es über die Q-School auf die PGA Tour, fand aber erst in Tritt nachdem er sich den Caddie der Majorsiegerinnen Lorena Ochoa und Suzann Petterssen ans Bag holte. Zu spät für die Verteidigung der Karte, aber er hatte genug Erfahrung und Selbstbewusstsein um sich auch dieses Jahr wieder durchzusetzen. Darüber wird sich auch seine Familie freuen: Bereits mit 18 heiratete Lee, mit 19 kam seine Tochter zur Welt.

Billy Horschel

Auch für Horschel ist die Q-School mittlerweile Routine. Bereits zum dritten Mal konnte er sich durchsetzen. Um 160.000 Dollar verfehlte er die Verteidigung der Tourkarte – obwohl er nur zwei Mal den Cut verpasste. Doch Top-Ten-Ergebnisse kann er traditionell nur bei der frys.com Open einfahren – die nächstes Jahr dummerweise erst zur 2014er Saison zählt.

Kris Blanks

Der 40-Jährige musste aufgrund einer Schulterverletzung seine 2012er-Saison bereits im Juli beenden. Vermutlich hätte er auch ohne Q-School eine Karte durch eine medical extension erhalten, aber so kann er sich diesen Weg sparen. Vielleicht gelingt ihm so ja der erste PGA-Tour-Sieg, an dem er bereits zwei Mal knapp vorbeischrammte, bei der Puerto Rico Open 2010 und der Canadian Open 2011 wo er erst im Playoff Sean O’Hair unterlag.

Erik Compton

Compton war die Feel-Good-Story des letzten Jahres. Der zweimalige Empfänger eines Herztransplantats schaffte es über die Nationwide Tour auf die große Tour und schaffte damit etwas, was ihm niemand zugetraut hätte. Weil er nur eine Top-25-Platzierung schaffte, musste er zurück auf die Q-School, bewies sich aber auch über die sechs Runden dauernde Tortur der Q-School.

Brad Fritsch

Der Kanadier hatte sich bereits durch sieben Top-Ten-Ergebnisse als 18. des Rankings über die web.com-Tour qualifiziert, war also bereits sicher auf der PGA Tour. Da hier anders als auf der European Tour die Reihenfolge der Spieler jedoch abwechselnd zwischen web.com-Tour und Q-School gegliedert wird, entschloss er sich, auf der Q-School seinen Status zu verbessern. Tatsächlich konnte er sich so von Platz 35 auf Rang 16 vorarbeiten und erhöhte somit seine Chance in Turniere zu kommen.

Jin Park

Der Koreaner spielte bereits 2008 einmal auf der PGA Tour, schaffte damals aber lediglich eine Top-30-Platzierung. Seitdem dümpelt der 33-Jährige ein wenig in der Bedeutungslosigkeit der web.com-Tour vor sich hin. Er wird es wohl schwer haben, sich zu halten.

Fabian Gomez

Mit einem Sieg bei der Louisiana Open sicherte sich der Argentinier 2010 den Sprung auf die PGA Tour. Aber auch er musste Lehrgeld zahlen und konnte sich als 157. der Geldrangliste nicht einmal eingeschränkten Status sichern. Jetzt bekommt er noch einmal eine Chance.

Michael Letzig

Eigentlich hatte sich Letzig bereits auf der PGA Tour etabliert. Sowohl 2008 als auch 2009 landete er mit diversen Top-Ten-Ergebnissen unter den besten 100 der Geldrangliste. 2010 brach seine Form jedoch ein. Nur zwei Top-20-Ergebnisse sprangen heraus, die Karte war weg und auf der web.com-Tour kam er nicht zu Recht. Jetzt folgt ein neuer Anlauf.

Jeff Gove

Der 41-Jährige war kurz davor, seine Karriere aufzugeben. Seit 2007 spielte er nicht mehr auf der PGA Tour und weil er 2012 selbst in der zweiten Liga 14 Curts verpasste, hatte er während der Saison überlegt, aufzugeben. Die jetzt geschaffte Qualifikation gibt ihm neue Motivation es weiter zu versuchen – sollte er jedoch scheitern, ist es nicht auszuschließen, dass dies sein letztes Aufbäumen war.

Steven Bowditch

Der Australier ist der einzige Qualifikant mit zwei Runden über 72 Schlägen. Bowditch vergeigte die erste Runde völlig, legte danach vier sensationelle Runden mit 67 Schlägen und besser nach, durch die er sich ganz an die Spitze katapultierte – und folgte zum Finale mit einer 74, die ihm zwischenzeitig Albträume eines Totalabsturzes bescherte, bis er sich auf den Back 9 dann fing. Es ist sein vierter Versuch auf der PGA Tour, wo er bisher noch nie seine Karte verteidigen konnte.

Matt Jones

Sechs Runden lang brachte der Australier seine Wildheit unter Kontrolle. Jones gehört zu den schlechtesten Drivern und den schlechtesten Puttern auf der Tour – kein Wunder, dass er in seinem fünften Jahr auf der Tour auf einmal nur acht Cuts schaffte.

Robert Karlsson

Letztes Jahr wollte es der 43-Jährige noch mal auf der PGA Tour versuchen. Er hätte keinen schlechteren Zeitpunkt wählen können, denn mitten in der Saison bekam der Schwede die Yips – und zwar beim langen Spiel. Es wurde so schlimm, dass er während eienr Übungsrunde für die Open aufgab und vom Turnier zurückzog. Glücklicherweise konnte er sich in den letzten Wochen fangen, auf der European Tour einige gute Ergebnisse einfahren und so war die Qualifikation aufgrund seiner unbezweifelten Fähigkeiten eigentlich nur Formsache.

Eric Meierdierks

Für Eric Meierdierks wurde die Q-School zu einer Mission. Als Zweiter auf der drittklassigen Gateway Tour hatte er sich für die erste Stufe qualifiziert, als plötzlich sein Vater sechs Tage vor dem Turnier starb. Er überstand die erste Stufe und nahm sich vor, für seinen Vater die Qualifikation zu schaffen. Erfolgreich. Eine der inspirierenden Geschichten, um die wir durch die Neuordnung der Q-School beraubt werden.

Scott Langley

2010 war der 23-Jährige der beste College-Golfer des Landes. Nicht jeder kann diese Vorschusslorbeeren in eine gute Profi-Karriere umwandeln, aber Langley ist auf dem besten Weg. Inn diesem Jahr gewann er ein Qualifikations-Turnier für die U.S. Open, wo er schließlich auf dem 29. Platz landete. Auch bei zwei von drei weiteren Starts auf der PGA Tour landete das Talent im Geld, was eine gute Voraussetzung für die kommende Saison ist.

Aaron Watkins

Seit er in seiner Rookie-Saison 2009 seine Karte verlor, hatte Watkins nur zwei Starts auf der PGA Tour – und verdiente trotzdem über 100.000 Dollar: Bei der diesjährigen U.S. Open schaffte Watkins einen beeindruckenden 15. Platz. Für sein Comeback auf der PGA Tour hat er ein Vorbild: Charlie Beljan, mit dem er in den 90ern ein beeindruckendes Highschool-Golfteam bildete, das mehrere Landesmeisterschaften gewann.

Derek Ernst

Auch Ernst ist eine der Geschichten, die uns ab kommendem Jahr geklaut werden. Der 22-Jährige wollte als Kind ein Valentinstagsgeschenk für seine Mutter machen, als ein PVC-Rohr brach und in sein rechtes Auge stieß. Gerade einmal drei Meter kann er noch auf dem Auge sehen, doch das hielt ihn nicht davon ab zwei Mal das Halbfinale der U.S. Amateur Public Links zu erreichen und in diesem Jahr, nachdem er ins Profilager wechselte, sich montags für die Frys.com Open zu qualifizieren, dort den 41. Platz zu belegen und sich über alle vier Stufen der Qualifying School durchzusetzen.

Si Woo Kim

Der 17-jährige Koreaner quälte sich durch alle vier Stufen der Q-School. So viel Arbeit sollte eigentlich belohnt werden, doch das Teenager-Talent darf seinen Status nicht nutzen. Eine Klausel besagt, dass man erst mit 18 Jahren Mitglied auf der PGA Tour werden darf. Dies bedeutet, dass Kim bis zum 28. Juni die Hände gebunden sind. Aufgrund der verkürzten Saison geht dem jüngsten Q-School-Qualifikanten aller Zeiten also die Hälfte des Jahres verloren. Seine einzige Hoffnung sind Sponsoreneinladungen vor seinem 18. Geburtstag, denn sein gewonnenes Geld wird retroaktiv mit dem 18.Geburtstag angerechnet.

Tag Ridings

Immerhin drei Millionen Dollar Preisgeld hat Ridings schon während seiner 10-jährigen Karriere eingefahren. Allerdings erfüllt der 38-Jährige das Klischee des Journeymans mit gerade mal einem zweiten Platz, nur zwei Starts (und zwei verpassten Cuts) bei Majors und ständigem Springen zwischen Erster und Zweiter Liga. 2007 setzte er sich auf der Q-School durch, 2010 spielte er sich über die Nationwide Tour wieder hoch und jetzt gelang es ihm wieder über die Q-School, nachdem seine Saison auf der web.com-Tour mit Platz 48 nicht besonders lief.

Donald Constable

Er klingt wie eine Figur aus “Downton Abbey”, aber Donald Constable ist erst 23. Bis letztes Jahr besuchte er noch das College und wartete mit dem Sprung ins Profilager, bis er die U.S. Amateur spielen konnte. Obwohl er auch die Vor-Qualifikation spielen musste, konnte sich Constable eine der Tourkarten erspielen.

Bobby Gates

Im Schnitt 300 Yards prügelt Bobby Gates den Ball – und war 2012 damit länger als Tiger Woods und Lee Westwood auf der PGA Tour. Seine Karte konnte er dennoch nicht verteidigen und so musste er sie sich zu zweiten Mal in Folge auf der Q-School sichern. Allerdings fehlt ihm nicht viel um sich zu etablieren: 2012 waren es gut 120.000 Dollar, 2011 sogar nur 1.000. Dass er es kann, bewies Gates auf der Nationwide Tour wo er gleich seinen ersten Start mit einem Sieg beendete.

Patrick Reed

Er ist bereits jetzt der Favorit für den Rookie of the Year 2013. Reed machte dieses Jahr auf sich aufmerksam, als er sich durch einen Monday-Qualifier nach dem nächsten quälte, immer wieder erfolgreich war und so insgesamt 300.000 Dollar auf der PGA Tour einspielte. Eine Erfahrung, die auch auf der Q-School hilfreich war. Nach zwei Runden lag er abgeschlagen im Hinterfeld (sogar zwei Schläge schlechter als der Deutsche Stefan Wiedergrün), dann wühlte er sich nach vorne in die Qualifikationsplätze. Immer an seiner Seite: seine Verlobte Justine, die seinen Caddie macht. Mit der Tourkarte im Rücken lässt sich nun auch die Hochzeit am 21.Dezember leichter feiern – und für die Hochzeitsreise hat Reed bereits anfragen lassen, ob er Bälle vom Deck des Kreuzfahrtschiffes schlagen darf um in Übung zu bleiben.

Henrik Norlander

Und wieder mal ein Schwede. Norlander bildete mit Patrick Reed den Kern des erfolgreichen College-Teams von Augusta State – und er hatte sogar den einstigen Trainer der beiden als Caddie am Bag. Anders als Reed musste sich Norlander allerdings durch alle vier Qualifikations-Stufen kämpfen. Er bestand den Test ebenso wie den finalen 2-Meter-Putt, der ihn auf die PGA Tour katapultierte.

Chez Reavie

Es ist ein erstaunlicher Abstieg, den Reavie hinlegte. 2011 gehörte er noch zu den besten 30 der PGA Tour, 2012 verpasste er plötzlich seine Tourkarte um 67.000 Dollar. Man darf also gespannt sein, wo der Sieger der Canadian Open 2008 in der Saison 2013 anknüpfen wird.

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