Spötter mögen jetzt behaupten, Chris Kirk ist nur einer der Spieler des Jahres 2014, damit wir das Gimmick mit dem “Star Trek”-Logo bringen können. Denen kann ich nur verächtlich sagen: Ihr habt Recht! Aber auch unabhängig davon hatte der 29-Jährige ein verdammt gutes Jahr. Er feierte seine Karriere-Siege Nummer zwei und drei. Er landete erstmals bei einem Major in den Top 30 – und das gleich drei Mal. Er verpasste lediglich zwei Cuts. Und die gesamte US-Golfwelt bedauerte, dass Tom Watson ihn nicht als Captain’s Pick wählte.
Das Erfolgsgeheimnis des Amerikaners lag dabei im kurzen Spiel. Beim Scrambling und aus dem Bunker gehörte er zu den Top 20 auf der PGA Tour – etwas, was er auch seinen guten Fähigkeit mit dem Putter verdankt wo er aus allen Distanzen mindestens im gelben Bereich liegt. Der Vorteil dieser Stärke ist, dass absolute Rundendesaster normalerweise ausbleiben. Der Nachteil ist, dass das schwächere längere Spiel absolute Über-Runden verhindert. So lagen eigentlich alle Runden von Chris Kirk in dieser Saison im Spektrum zwischen sechs Schläge besser als der Schnitt des Feldes und sechs Schlägen schlechter.
Auffällig ist auch, dass Chris Kirk keine wochenlang anhaltende Hochphase hatte wie die anderen Spieler des Jahres. Schließlich ist das putten größeren Fluktuationen unterworfen als das lange Spiel, so dass Kirk die gesamte Saison keine zwei Top-10-Resultate in Serie einfahren konnte. Schwer vorstellbar daher, dass er das Ausnahmejahr 2014 in 2015 noch einmal wiederholen wird.