Masters
11.-14. April
Austragungsort: Augusta, Georgia
Die letzten 20 Jahre haben eines gezeigt: es gibt drei Möglichkeiten, einen Masters-Sieg einzufahren: entweder man ist außerhalb der USA geboren, Linkshänder oder man heißt Tiger Woods. Seit 1993 gab es vier Siege von Woods, neun von internationalen Spielern und fünf von Linkshändern. Die einzigen Aureißer: Ben Crenshaw 1993, Mark O’Meara 1995 und Zach Johnson 2007. Die Herren Snedeker, Dufner, Bradley, Simpson und Dustin Johnson könnten also gleich zu Hause bleiben.
Das Auffälligste ist allerdings wirklich die Dominanz der Linkshänder. Von den sieben Major-Siegen, die Leftys einfahren konnten, geschahen fünf in Augusta National. Kein Zufall, denn der Zuschnitt der Bahnen mit ihren vielen Rechts-Links-Kurven (die Martin Kaymer dazu veranlassten, den Draw perfektionieren zu wollen), ist natürlich ideal für Linkshänder. Gute Aussichten also für Debütant Ted Potter jr., der das Linkshänder-Trio Phil Mickelson, Mike Weir und Bubba Watson zum Quartett macht.
U.S. Open
13.-16. Juni
Austragungsort: Merion, Pennsylvania
Das letzte Mal als Merion Austragungsort der U.S. Open war, gab es noch keine Weltrangliste, Tiger Woods war noch sechs Jahre davon entfernt seine allererste Runde unter 70 zu spielen, Martin Kaymer war noch nicht mal in Planung, und der Sieger des Turniers bekam sage und schreibe 55.000 Dollar. 32 Jahre ist dies jetzt her und das altehrwürdige Layout von Hugh Wilson schien nie wieder eine U.S. Open austragen zu dürfen. Mit 6400 Yards war der Platz bereits 1981 der kürzeste U.S.-Open-Standort seit dem Zweiten Weltkrieg, und da kein Raum schien, den Kurs zu verlängern und gleichzeitig Platz für Zuschauer, Zelte, etc. zu bieten, geriet Merion aufs Abstellgleis – obwohl hier Bobby Jones den Grand Slam holte und Ben Hogan sein sensationelles Comeback hinlegte. Doch nachdem der Kurs zusätzlichen Grundbesitz erwarb und den East Course auf 6846 Yards verlängert, erhielt man 2005 dann doch wieder den Zuschlag für eine U.S. Open. Doch auch mit den Erweiterungen ist es der kürzeste Platz seit Tiger Woods 2000 den ebenfalls 6846 Yards kurzen Pebble Beach Golf Links auseinandernahm.
Somit dürfte die U.S. Open in diesem Jahr den kürzeren Spieler auf der PGA Tour eine sehr gute Chance bieten, sich ins Gespräch zu bringen. Zudem werden die diesjährige Austragung, sowie die kommende auf dem vom Rough befreiten inehurst #2 der USGA einen guten Anhaltspunkt bieten, ob man nicht vielleicht doch in der Zukunft von den monotonen Bomberplätzen mit kniehohem Rough abweichen kann und so ein neues Signal an die Golfplatzbesitzer dieser Welt setzt. Aus diesem Grund ist die U.S. Open 2013 vielleicht das wichtigste Major des Jahres, und man kann nur hoffen, dass der Siegerscore um Par bleibt. Doch nicht nur an die Länge müssen sich die Profis und Zuschauer gewöhnen: Während des Turniers werden keine Fahnen wehen: die Flaggenstöcke in Merion sind mit Weidenkörbchen an der Spitze bestückt.
Open Championship
18.-21. Juli
Austragungsort: Muirfield, Schottland
Die diesjährige Open bietet eine besondere Rarität: Denn der Titelverteidiger ist auch Titelverteidiger. Klingt verwirrend, ist aber ganz einfach: Der letztjährige Sieger Ernie Els hat auch die letzte Austragung der Open auf dem Platz in Muirfield gewonnen. Diese Konstellation hatten wir das letzte Mal 1994 in Turnberry als Greg Norman seinem Vorjahressieg einen 11. Platz folgen ließ. Seitdem 1873 eine Rotation von Plätzen eingeführt wurde, ist dies erst das 11. Mal, dass wir einen doppelten Titelverteidiger haben. Allerdings sollte man nicht auf eine Wiederholung von Els’ Erfolg hoffen. Bisher gelang es nur einem einzigen Spieler, diesen Doppel-Titel auch zu verteidigen: James Braid im Jahr 1906. Auf der anderen Seite hat aber auch noch nie ein Spieler schlechter als Platz 16 abgeschnitten.
- 1994: Greg Norman (11.)
- 1958: Bobby Locke (16.)
- 1957: Peter Thompson (2.)
- 1949: Henry Cotton (NA)
- 1938: Henry Cotton (3.)
- 1930: Walter Hagen (NA)
- 1912: Harry Vardon (2.)
- 1910: John Henry Taylor (14.)
- 1906: James Braid (1.)
- 1904: Harry Vardon (5.)
- 1890: Willie Park jr. (4.)
- 1883: Bob Ferguson (2.)
- 1880 Jamie Anderson (NA)
PGA Championship
8.-11. August
Austragungsort: Oak Hill, New York
Wie die U.S. Open kehrt auch die PGA Championship zurück zu alter Bescheidenheit. Das Letzte mal als ein Austragungsort signifikant kürzer war als der 7134 Yards lange Oak Hill (Southern Hills war 2007 genau drei Yards kürzer) war 1998 der Sahalee Country Club. Doch anders als Merion war dieser Ostküstenclub nie abgeschoben. Egal ob PGA Championship (1980, 2003), U.S. Open (1956, 1958, 1989) oder Ryder Cup (1995): alles wurde hier bereits ausgetragen. Für die Europäer war es dabei ein gutes Pflaster. Bis zum vergangenen Jahr war dies der Schauplatz des größten europäischen Auswärts-Comebacks in der Geschichte des Ryder Cups, und bei der letzten PGA Championship landete Alex Cejka unter den ersten 5.
Von den startberechtigten Spielern haben neben dem damaligen Sieger Shaun Micheel auch Ernie Els, Tim Clark sowie Charles Howell III mit Top-10-Ergebnissen die besten Erinnerungen an Oak Hill, während die negativsten Erfahrungen wohl Sergio Garcia damit verbindet. Erst verlor er 1998 bei der U.S. Amateur sensationell im Halbfinale gegen ein unbeschriebenes Blatt, dann verpasste er bei der PGA Championship den Cut. Und auch ein gewisser Tiger Woods kam mit Oak Hill nicht besonders zurecht. Mit einem 39. Platz fuhr er hier – abgesehen von seinen drei verpassten Cuts – das zweitschlechteste Major-Ergebnis seiner Karriere ein.
Für Rory McIlroy bietet die PGA Championship jedoch wieder eine perfekte Chance, sich endgültig als legitimer Nachfolger von Woods zu etablieren. Seit die PGA Championship 1958 in den Zählspielmodus wechselte, konnte nur Tiger Woods erfolgreich seinen Titel verteidigen – etwas woran sogar Jack Nicklaus, Nick Price, Lee Trevino oder Gary Player scheiterten.