Seit heute gibt es eine neue Golfzeitschrift, die Global Golf Post. Das Besondere an ihr: sie ist nicht am Kiosk erhältlich – und völlig kostenlos. Denn die Global Golf Post ist die erste digitale Golfzeitschrift der Welt. Wer sich auf der Webseite registriert, bekommt – sobald eine neue Ausgabe erscheint – einen Link an die angegebene Adresse gemailt, über den man das aktuelle “Heft” ansehen oder für den Offline-Konsum herunterladen kann.
Finanziert wird das wöchentlich erscheinende Projekt alleine durch Werbung, die bei der heute erschienenen ersten regulären Ausgabe eineinhalb der insgesamt 29 Doppel-Seiten ausmacht. Ehrgeiziges Ziel der Macher ist es bis Ende des Jahres 100.000 Online-Abonnenten zu haben. Zu diesem Zweck hat man einige durchaus beachtliche Namen in der Golfjournalismus-Szene zusammengetragen. Keine Kunst, denn durch die Wirtschaftskrise sind in der Medienbranche viele hochqualifizierte Schreiber dem Rotstift zum Opfer gefallen, die bereits in dieser ersten Ausgabe ihr Potential zeigen. Natürlich müssen sich sowohl Redaktion als auch das Konzept erst noch finden, aber was das Digitalmagazin auszeichnen wird, lässt sich jetzt schon erahnen.
Da wäre zum Ersten die Schnelligkeit: 14 Stunden nachdem Geoff Ogilvy den Siegesputt bei der SBS Championship gelocht hat, berichtet die Global Golf Post darüber. Ein weiterer Vorteil ist die Interaktivität. Auf den letzten Seiten gibt es Links zu den wichtigsten Ergebnis-Seiten, Statistiken, u.a. der Golfturnier-Serien. Und zwar nicht nur die üblichen Verdächtigen wie PGA Tour und European Tour, sondern auch zu kleineren Touren. Und wie die Redaktion schreibt, ist man offen dafür diese Link-Sektion noch weiter zu expandieren – schließlich gibt es im Netz nun mal keine Platzbegrenzungen.
Was bietet die erste Ausgabe noch? Ein Highlight ist sicherlich das Interview mit R&A-Chef Peter Dawson, der über die Änderungen am Road Hole von St. Andrews, zukünftige Open-Austragungsorte und die veränderte Groove-Regulierung reflektiert. Letztere wird eine Seite später noch einmal ausführlicher beschrieben und aufgedröselt. Dazu gibt es Turnierberichte über die SBS Championship, die Africa Open, die Royal Trophy, die Subaru Victorian Open der Australasian Tour und die Copa de las Americas – womit man zeigt, dass man es mit dem Global im Titel (genau wie mit der Gleichberechtigung der Amateure) deutlich ernster nimmt, als andere Publikationen. Nur das auf dem Titel groß angekündigte Meinungsstück über Tiger Woods von Ex-“Washington Post”-Autor Len Shapiro ist sowohl sprachlich als auch inhaltlich ein wenig misslungen. Aber an Tiger Woods hat sich auch schon die “Vanity Fair” verhoben. Das mindert den guten Gesamteindruck über die erste Global Golf Post nur wenig.