Bitte mal kurz bildlich vorstellen: 6.45 Uhr morgens, der Wecker klingelt nicht. Ich werde von alleine wach. Etwas ungelenk quäle ich mich aus dem Bett und versichere Frau samt Kind, dass das jetzt wirklich sein muss. Über eine Woche habe ich nicht gespielt,wurde kein Ball geschlagen. Die totale Untergolfung.

Katzenwäsche, Klamotten an, dann schnell noch zur Tanke: Croissant und drei Cola kaufen. Das Frühstück wird im Auto eingenommen. Los geht’s auf die Autobahn Richtung Heimatclub. Heimat.

Das Thermometer zeigt knapp über 0 Grad Celsius. Die Sonne geht so malerisch auf, dass es schon kitschig ist. Im Auto dudelt Berlins “Take my breath away”. Passend. Ich freue mich auf die Runde. Auf die Kälte. Darauf, dass ich die Fairways entlanglaufe und meinen Atem sehen kann.  

7.30 Uhr. Endlich komme ich am Platz an. Keiner da. Lediglich ein Schild empfängt mich.

“Der Platz ist heute gesperrt.”

Ich verharre in einer nicht kältebedingten Schockstarre. Dann steige ich wieder ins Auto und fahre zur Arbeit. Im Internet lese ich später folgende Erklärung:
“Liebe Mitglieder,
wie Sie sicherlich alle schon beobachtet haben, ist die Jahreszeit des Rauhreifs herangerückt und auch auf unserem Platz sichtbar.
Um ihn nicht zu beschädigen, ist dieser zur frühen Morgenstunde gesperrt.
Für die Frühaufsteher unter Ihnen; bitten wir Sie also darauf Rücksicht zu nehmen.
Vielen Dank.”

Raureif? Ehrlich? Was ist aus dem guten, alten Bodenfrost geworden, der sonst als Grund für eine Sperrung herhielt? Müssen wir jetzt schon Angst haben, dass ich Grashalme abbreche, weil sie vielleicht tiefgefroren sind?

Anscheinend ja. Zumindest bringt diese Erkenntnis ein Blick in die Broschüre “Winterspielbetrieb auf Golfanlage – Informationen für Entscheidungsträger” des Deutschen Golf Verbands.

Fuck.

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