Nach langer Vorbereitung befindet man sich jetzt auf den Zielgeraden. Knapp 4 Wochen sind es noch bis zum Solheim-Cup in St. Leon-Rot. Um mir ein Bild des St.Leon-Kurses zu machen, der auch für den Solheim Cup genutzt wird, machte ich mich vor ein paar Tagen auf den Weg nach St. Leon-Rot.

Über den Solheim Cup an sich brauche ich hier nicht viel zu schreiben. Das wird seit Wochen von anderen Golfmedien erledigt. Wer trotzdem noch Infos benötigt, bekommt sie hier. Der Solheim Cup hat nicht die lange Geschichte des Ryder-Cups, ist aber trotzdem ein besonderer Wettbewerb im Golfsport. Die besten weiblichen Golfer der USA und Europas messen sich alles zwei Jahre im selben Rhythmus wie das männliche Pendant. In diesem Jahr findet der Wettkampf das erste Mal auf deutschem Boden in St. Leon statt. Das ist bei den Herren trotz eines interessanten Versuches ja noch nicht gelungen…

Der GC St. Leon-Rot hat zwei 18-Loch Plätze, auf denen beide in den Jahren 1999-2004 die Deutsche Bank/SAP Open stattfanden. Es gibt zum einen den Rot-Kurs, auf dem das Turnier 1999 und 2001 gespielt wurde, und den St. Leon Kurs, der 2002 und 2004 genutzt wurde. Damals war der gute Tiger Woods auch noch etwas erfolgreicher als heute. Er gewann das Turnier drei Mal. Der Solheim Cup wird auf dem St. Leon Kurs gespielt. Dieser wurde in der 90ern von dem Waliser Dave Thomas designed.

Dadurch, dass beide Kurse regelmässig in den deutschen Top 10 diverser deutscher und britischer Golfmagazine landen, ist St. Leon ein natürliches Ziel von jemanden wie mich. Der im September stattfindende Solheim Cup verstärkte meine Motivation zudem noch. Also setzte ich mich eines Morgens in Bochum in mein Auto und fuhr Richtung Heidelberg, um meine gebuchte Startzeit zu nutzen. Fahrt war ereignislos und ich war etwas früher dort, um die Anlage etwas zu inspizieren und einen kleinen Lunch zu mir zu nehmen.

Wie ja die meisten wissen, ist die Anlage das Werk von Dietmar Hopp. Das fällt auch im Restaurant des Clubhauses auf. Dort ist ein Tisch dauerhaft für Herrn Hopp reserviert… Die Übungsanlagen, die ich aufgrund der vielen Zeit auch mal nutzte, sind übrigens klasse. So wie man es für einen Club mit diesen Ansprüchen erwarten darf. Der Weg zum ersten Abschlag des St. Leon-Kurses war dann aber doch etwas weit. Dort angekommen, wartete ich erstmal ein wenig, bis der angekündigt Spielpartner kommt. 5 Minuten vor der gebuchten Startzeit kam dann ein Cart angefahren. Darin auf dem Beifahrersitz ein älterer Herr mit einem Ziehtrolley neben sich ziehend. Die Dame am Steuer kam mir irgendwie bekannt vor. Sie stellte sich als Ann-Kathrin Lindner heraus. Sie hatte die Quali zur Ladies British Open in Dundonald verpasst und trainierte in St. Leon. Nebenbei fuhr sie dann also auch noch leicht verspätete ältere Herren zum ersten Abschlag. Das blieb aber nicht das einzige bekannte Gesicht auf der Runde.

Beide 18-Loch Plätze beginnen und enden beim Halfwayhaus 1. Dieses sogenannte Halfwayhaus (größer als das Clubhaus meines Heimatclubs) ist zusätzlich zum “normalen” Clubhaus mit Restaurant wohl mehr für die reinen Golfer gebaut. Mein Spielpartner, der seit Jahren Mitglied ist, sagte mir, dass das Restaurant im “normalen” Clubhaus auch sehr oft für Veranstaltungen genutzt wird. Der Standardgolfer geht meist immer ins Halfwayhaus.

Loch 1 des St.Leon Kurses, der für den Solheim Cup auch etwas umgebaut wurde, gibt schon einen guten Gesamteindruck des gesamten Platzes wieder. Wasser, grosses Grün und interessant, etwas rund geformte Bunker. Nett. Das sollte im Groben so beibehalten werden. Der Platz geht interessant und abwechslungsreich weiter. Aber im Grossen und Ganzen bleibt es bei den eben beschriebenen Features. Nett anzusehen, viele tolle Bunker und immer mal wieder Wasser. Der Platz ist nicht leicht zu spielen. Man muss oft überlegen. Aber ich habe während der Runde oft überlegt, was mir hier fehlt. Ich kann es schwer ausdrücken. Vielleicht versteht mich irgendjemand. Was ich vermisst habe, war Charakter. Davon war etwas weniger vorhanden. Die Fairways sind breit genug, aber man muss trotzdem überlegen, wo man seinen Abschlag hinsetzt. Gut gelungen fand ich die 5, die 8 und die 17. Aber aufgepasst. Wer den Platz nicht kennt und ihn zum Solheim Cup zum ersten Mal sieht, muss beachten, dass für den Solheim Cup alle Löcher um eines verschoben werden. Das heißt, die normale 2 wird die 1, die 3 die 2 u.s.w. Begonnen wird also auf der normalen 2 und beendet wird jedes Match auf der 1. Da ist wohl mehr Platz für Tribünen und Zelte.

Zurück zu den bekannten Gesichtern. An der 10 mussten wir etwas warten. Vor uns warteten schon drei Herren. Eines der Gesichter kam mir bekannt vor und der Schwung sah auch ungewöhnlich aus. Die Lösung für den seltsamen Schwung war ganz einfach. Es war ein bekannter ehemaliger Eishockeyspieler. Erich Kühnhackl spielt also auch Golf… :-)

Ach ja. Wer die Gelegenheit hat, sollte auf jeden Fall den Solheim-Cup besuchen. Die Damen, die Organisatoren und alle Helfer verdienen viele Besucher!

Fazit: Sehr guter, schwieriger Platz. Genau richtig für einen sportlichen Wettbewerb wie den Solheim-Cup

Gespielt am 31.07.15

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