Fazit
Moderner Tour Player Kurs. Sehr guter, herausfordernder Platz, der leider nicht viel Charakter hat.
Reisegolfer
6
Pluspunkte
Sehr herausfordernde Löcher
Große, oft ondulierte Grüns
Abwechslungsreiches Design
Negativpunkte
Zu hohes Greenfee für den Platz
Recht viel Flugzeugverkehr durch den Flughafen Toussus-le-Noble
6

Welcher Golffan hat es nicht vor Augen? Menschenmasse in blau bejubeln den Sieg der Europäer gegen die US Amerikaner beim Rydercup 2018? Das und die Auswahl des Platzes für die letzten French Open haben mich dazu bewogen, mal nach Paris zu fahren und zu testen, ob der Albatros Platz beim Golf National Club wirklich so gut ist, wie manche sagen.

Die Idee, einen Platz zu bauen, auf dem die Open de France stattfinden können und der Potential für mehr hat, entstand Mitte der 80er Jahre. Bei den French Open in St. Germain hatte man einfach nicht mehr genug Platz für die immer mehr werdenden Zuschauer. Also schaute man nach einem zentralen Ort, auf dem man mindesten 36 Löcher bauen konnte und auf dem man genug Platz auch für grössere Zuschauermengen hatte. Die Wahl fiel auf St. Quentin-en-Yvelines. Eine unter de Gaulle vollständig geplante neue Ortschaft etwas südwestlich von Versailles gelegene Stadt.

Dort war genug Platz und man war nicht allzu weit entfernt von der Pariser Innenstadt. Als Architekten wurden Hubert Chesneau und Robert van Hagge engagiert. Deren Aufgabe war es, aus sehr flachem Land einen abwechslungsreichen Platz zu bauen, der auch schwer genug ist, um die besten Spieler der Welt herauszufordern. Eröffnet wurde der Albatros Platz des Golf National 1990. Seitdem fanden dort, bis auf zwei Ausnahmen, immer die Open de France statt.

Bei einem Besuch bei einem Freund in der Nähe von St. Germain nutzte ich die Gelegenheit mir ein eigenes Bild vom Platz zu machen. Laut der Website wäre der Platz der teuerste gewesen, den ich bis dahin in Frankreich gespielt hatte. Aber so oft ist man ja auch nicht dort. An der Rezeption fragte der Mitarbeiter im Laufe der Konversation, ob ich Mitglied der FFG (Federation France de Golf) sei. Habe natürlich verneint. Dann ist das Greenfee einiges günstiger. Er fragte dann ob ich dies denn für dieses Jahr werden möchte.

Mein Französisch kam hier an seine Grenzen und mein Freund sprach ein paar Sätze mit ihm. Nach 3 Minuten war ich dann gegen einen kleinen Betrag Online Auslandsmitglied der FFG. In der Summe hatte ich einen Onlinemitgliedsausweis für 2021, war in deren Unterlagen weiblich, hatte Handicap 54 und viel Geld gespart. Diese Lizenz kann man übrigens auch online erwerben, wie ich nachher herausfand.

Das erste Loch auf dem Albatros Kurs bietet genug Herausforderung für den Anfang. Der Abschlag darf wegen des Teichs hinter dem Fairway nicht zu weit sein und der zweite Schlag bei dem Par 4 muss zwischen Wasser links und Bunker rechts gut platziert werden. Hier kann zwischen Birdie und Triplebogey alles passieren. Loch 2 ist dann ein sehr nettes Par 3 über Wasser mit großem Grün und sehr gut platzierten Bunkern.

Die ersten 9 Loch sind alle gut designed, haben strategisch platzierte Bunker und meist gute Grüns, die teils auch gut onduliert sind. Höhepunkt war für mich ganz klar Loch 7. Ein langes Par 4 bei dem man nicht genau sieht, wo sein Abschlag gelandet ist. Auch wenn er gut ist. Hat man das Fairway aber erreicht, sieht man, dass eigentlich viel Platz ist. Das Grün ist groß und länglich und geht etwas nach hinten weg. Man muss aber unbedingt auf dem Fairway bleiben. Das Rough ist, wie fast auf dem ganzen Platz, tödlich. Bälle finden ist Glücksache.

Auf den zweiten 9 arbeitet man sich langsam dem, von vielen Finalen der Open de France bekannten, Loch 18 zu. Mein Favorit auf dem Weg dahin ist Loch 13. Ein mittleres Par 4, bei dem das halbe Inselgrün durch Bäume hindurch angespielt werden muss. Das ist mal eine nette Abwechslung mit den Bäumen. Denn Bäume gibt es nicht wirklich viele auf dem Albatros Platz.

Die letzten 4 Löcher des Vorzeigeplatzes im Golf National sind mit einer Ausnahme um einen See angelegt. Man kennt ihn von Aufnahmen der Open de France und vom Ryder Cup. Sieht alles schwerer aus, als es ist. Man muss aber trotzdem auf dem Fairway bleiben und die Grüns auch treffen. Vor allem auf der 18. Hier haben schon einige die French Open gewonnen oder verloren. Vor allem, wenn man hier das halbe Inselgrün mit dem zweiten Schlag auf dem 410m Par 4 (für die Pros) angreift. Für die Normalos unter uns ist das Loch ein dann doch nicht so schweres, kurzes Par 5. Aber auch hier muss man das Fairway treffen. Also ist man dann auch mit einem Par zum Abschluss recht zufrieden.

Bei der Bewertung des Platzes bin ich etwas zwiespältig. Es ist ein sehr guter, herausfordernder Golfplatz. Oft sehr gute Grüns, toll platzierte Bunker und auch in der Julihitze sehr gut gepflegt. Auf der anderen Seite wirkt der Platz für mich manchmal steril. Schwer zu spielen, keine hübsche Umgebung und wenig Charakter. Aber wenn man das hohe Greenfee nicht scheut, sollte man diese Erfahrung mal gemacht haben. Die Clubhausterrasse im Le Golf National ist übrigens auch nicht der Knaller. Man sitzt auf einfachen Stühlen auf Asphalt und sieht nichts vom Platz. Naja. Das Bier nach der Runde in der großen Hitze schmeckte trotzdem.

Fazit: Sehr guter, herausfordernder Platz, der leider nicht viel Charakter hat und etwas überteuert ist

Gespielt am 19.07.21

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