It’s the End of the World (Cup) as we know it

Am vergangenen Wochenende sind Martin Kaymer und Alex Cejka knapp an ihrem ersten Sieg beim World Cup vorbeigeschrammt. Es war ihre letzte Chance zu gewinnen. Zumindest in diesem Format, denn wie Reuters berichtet soll das Turnier ab 2013 in einer neuen Form abgehalten werden.

Nun ist es nicht so, dass der World Cup bisher eine großartige eigene Identität hatte. 1953 als Canada Cup gestartet, wechselte das Turnier schon mal sein Format. Im ersten Jahr war es ein Zählspiel über 36 Löcher, das dann von 1954 bis 1999 auf 72 erweitert wurde. Erst seit 2000 wechselte das Turnier in das bis heute bekannte Format von Zweier-Teams, die je zwei Runden Vierball-Bestball und zwei Runden klassischer Vierer spielen. Eigentlich eine gute Idee, denn in der ganzen Monotonie der Zählspiel-Wettbewerbe ist so ein Turnier einmal eine willkommene Abwechslung für den Zuschauer und sicherlich auch für die Spieler. Zudem macht dieses etwas andere Format auch andere Nationen konkurrenzfähig. Man denke nur an den World Cup 2002 als die Japaner Toshimuto Izawa und Shiegeki Maruyama u.a. das Duo Phil Mickelson und David Toms hinter sich ließen.

Doch nun hat man offensichtlich den Modus als Hauptschuldigen dafür ausgemacht, dass zahlreiche Länder nicht in Bestbesetzung antreten. Hier einmal die besten Spieler laut Weltrangliste und die Teams, die tatsächlich angetreten sind:

Land Top-Spieler Angetreten
Korea K.J. Choi / Kim-Kyung Tae Kim Hyung-Sung (17) / Park Sung-Joon (24)
USA Dustin Johnson / Steve Stricker Matt Kuchar (5) / Gary Woodland (18)
Australien Adam Scott / Jason Day Richard Green (10) / Brendan Jones (9)
Kolumbien Camillo Villegas / Camillo Benedetti Camilo Villegas (1) / Manuel Villegas (13)
Korea Danny Lee / David Smail Michael Hendry (5) / Gareth Paddinson (8)
England Luke Donald / Lee Westwood Justin Rose (3) / Ian Poulter (6)
Japan Ryo Ishikawa / Toru Taniguchi Yuta Ikeda (3) / Tetsuji Hiratsuka (4)
Spanien Sergio Garcia / Miguel A. Jimenez Miguel A. Jimenez (2) / Alvaro Quiros (4)
Schweden Robert Karlsson / Fredrik Jacobson Robert Karlsson (1) / Alex Noren (4)
Deutschland Martin Kaymer / Marcel Siem Martin Kaymer (1) / Alex Cejka (3)

Auffällig dabei ist, dass die europäischen Teams am ehesten noch ihre Bestbesetzung schicken. Das deutet bereits darauf hin, dass nicht der Modus der Hauptschuldige ist. Es liegt vermutlich eher am Termin, wie der Sponsor des Turniers in einer etwas überzogenen und weinerlichen Kritik andeutet. Die Australier und Neuseeländer spielen logischerweise lieber die zeitgleich stattfindende Australian PGA Championship. Die US-Amerikaner wollen sich ihren Urlaub von so einem Turnier nicht kaputt machen lassen. Und die Japaner kämpfen bei ihrer Casio World Open um die nötigen Yen für die Geldrangliste. Nur bei dem Kolumbianern gibt es keinen sportlichen Grund. Camillo Villegas wollte einfach lieber vier Tage mit seinem Bruder verbringen als mit jemand anderem – eine Möglichkeit, die durch die fragwürdigen Nominierungskriterien (der Beste darf teils den Mitspieler frei wählen) entstand.

Doch das ist alles egal, denn die Entscheidung ist längst gefallen. Ab 2013 wird der World Cup also als Zählspiel ausgetragen – aus dem einzigen Grund, dass man auf dieser Art eine Einzelwertung erstellen und Weltranglistenpunkte vergeben kann. Doch Halt, es gibt ja offiziell noch einen anderen Grund: Man will den Ablauf der Golfwettbewerbe bei den Olympischen Spielen 2016 simulieren. Nun will ich mich nicht erneut über den für Olympia gewählten Modus auslassen (wen es interessiert, das habe ich bereits an dieser Stelle getan). Aber mal ernsthaft: Was gibt es an einem Modus zu simulieren bei dem jeder Spieler ein Zählspiel mit seinem eigenen Ball macht und am Ende die Ergebnisse zusammen addiert werden? Ob nun alleine oder mit einem Partner: jeder versucht in dem Fall einfach sein bestes Golf zu spielen – strategische Elemente wie beim derzeitigen Modus des World Cups werden komplett eliminiert. Es ist auf jeden Fall schade, dass eine der letzten reizvollen, anderen Veranstaltungen jetzt auch noch glattgebügelt wird. Aus deutscher Sicht übrigens gleich doppelt, denn beim aktuell angewandten Modus hat unser Land ziemlich gut abgeschnitten. Vergibt man für die World Cups von 2000 bis 2011 Platzierungspunkte (von 1 Punkt für Rang 20 bis 20 Punkte für Platz 1) ergibt sich diese Reihenfolge:

  1. USA 173 Punkte (2 Siege, 3×2., 2×5., 2×7.)
  2. England 171 (1 Sieg, 3×2., 1×3., 2×4., 1×5., 1×6.)
  3. Südafrika 152 (2 Siege, 2×4., 2×5., 2×7.)
  4. Schweden 146 (1 Sieg, 2×2., 1×3., 2×6., 2×7.)
  5. Deutschland 141 (1 Sieg, 1×2., 1×4., 1×5., 1×6., 2×7., 2×8.)
  6. Irland 124 (1×2., 1×3., 1×4., 1×5., 1×8., 1×10.)
  7. Spanien 120 (2×2., 1×5., 1×6., 1×8., 1×9., 1×10.)
  8. Asutralien 115 (1×3., 1×4., 2×6., 1×8., 1×10.)
  9. Japan 113 (1 Sieg, 1×3., 1×4., 1×5, 1×7., 1×10.)
  10. Schottland 109 (1 Sieg, 1×2., 1×4., 1×5., 1×9.)

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