Bad Ems verbindet der Geschichtsinteressierte eher mit der Emser Depesche und dem daraufhin ausgelösten Deutsch-Französischen Krieg 1870/71. Doch auch golfhistorisch hat Bad Ems einiges zu bieten. In dem Staatsbad wurde schon 1928 ein Golfplatz gebaut. Damit ist Bad Ems der älteste Golfplatz in Rheinland-Pfalz und gehört zu den ältesten 10% der deutschen Golfclubs. Auch die German Open, das leider eingeschlafene deutsche Traditionsturnier, wurden dort schon einige Male ausgespielt. In die Schlagzeilen geriet der Club Anfang des Jahres, als ein Clubmitglied, welches in 2008 den Platz vom Staatsbad Ems übernommen hatte, den bis 2020 laufenden Pachtvertrag kündigte. Der Streit ist wohl immer noch nicht beendet und die seltsame Posse behinderte zum Glück nicht den Spielbetrieb. Daher konnte ich dort im Spätsommer auch eine Runde spielen.
Der Club befindet sich etwas nördlich von Bad Ems und ist einem hügeligen Waldgebiet gelegen. An Loch 1 beginnt man schon mit einem quasi blinden Abschlag bergab. Bei einem normalen Abschlag sieht man nicht, wo der Ball genau gelandet ist. Vor allem, wenn man den Kurs das erste Mal spielt… Rauf und runter ging es auch an der 2 weiter, bis man dann zum (aus meiner Sicht) Signature Hole des Platzes kommt. Loch 3 ist ein mittellanges Par 3, bei dem links ein Teich überquert werden muss. Ganz nett gemacht. Die Löcher 4-8 sind räumlich etwas abgetrennt vom Rest. Auch hier geht es wieder auf und ab. Nett fand ich hier die 8 . Nicht zu langes Par 5, bei dem man als Shorthitter bei Schlag 2 doch lieber vorlegte, um nicht in dem doch etwas größeren Teich, der das Fairway durchschnitt, zu landen. Loch 9 mit einem leichten Dogleg bergauf schloss dann die ersten 9 ab. Die zweiten 9 fand ich persönlich im ganzen nicht ganz so gut wie den ersten Teil. Zwei nette, kurze Par 4 (die 13 und die 16) und zwei anständige Par 3. Dazu gab es am Abschlag der 18 noch einen Blick auf den Rhein zu erhaschen.
Das ansehnliche alte Clubhaus beherbergte übrigens auch eine gute Gastronomie, bei der das Verhältnis von Preis und Leistung stimmten. Zudem werden auch Hotelzimmer angeboten. Ich habe diese zwar nicht von innen gesehen, aber von aussen sahen sie aus, als hätte das Hotel schon bessere Zeiten erlebt.
Fazit: Netter Platz mit etwas zuviel Doglegs und schönen Par 3 Löcher. Eine Runde lohnt sich immer!