Ryder Cup 2014: Das Spielerzeugnis für die USA

Im Nachhinein wird sich Tom Watson wünschen, er hätte das Kapitänsamt abgelehnt. Schließlich war er der letzte Kapitän, der in Europa gewinnen konnte. Das ist er immer noch, aber anders als er es gehofft hätte. Watson hat den Medien und Offiziellen viele Ansätze für Kritik geliefert. Vor allem, dass sich Phil Mickelson und Jordan Spieth öffentlich über Nicht-Berücksichtigung echauffierten, spricht nicht dafür, dass Watson das Teamgefüge im Griff hatte. Und auch die Captain’s Picks werden unter Beschuss genommen, denn zwei der drei von Watson gewählten Spieler blieben weit hinter den Erwartungen zurück. Die Highlights im Team USA blieben den Rookies vorbehalten.

Keegan Bradley

1 Punkt aus 3 Starts
Wie Ian Poulter bewies auch Keegan Bradley, dass frühere Ryder-Cup-Leistungen nicht unbedingt das einzige Kriterium für einen Captain’s Pick sein sollten. Denn das, was er – nach gewonnenem Fourball – gemeinsam mit Phil Mickelson im Foursome zeigte, war richtig schwach: 3 über Par lag das Duo nach 16 Löchern. Und auch im Einzel wurde es für Bradley nicht besser. Als Einziger der 24 Spieler hätte er in einem Zählspiel nicht Par unterboten. Note: 5

Rickie Fowler

1,5 Punkte aus 5 Starts
Rickie Fowler weiß weiterhin nicht, wie es sich anfühlt, ein Ryder-Cup-Match zu gewinnen. 5 Unentschieden und 3 Niederlagen stehen zu Buche und dafür kann er niemanden als sich selbst verantwortlich machen. Nach seinen Resultaten in den Majors 2014 sollte er DER Star der Amerikaner werden, aber in den Vierer zog er Jimmy Walker runter und im Einzel hatte er nicht nur einen übermächtigen Gegner in Rory McIlroy sondern fand selber nicht ins Spiel. Even Par lag Fowler als das Grauen für ihn ein Ende hatte. Note: 5

Webb Simpson

0,5 Punkte aus 2 Starts
Diesen Captain’s Pick bedauert Tom Watson vermutlich am meisten. Wie bei Bradley ging das Vertrauen auf frühere Ryder-Cup-Leistungen nach hinten los. Im Fourball schafften Simpson und Watson das Kunststück nach 14 Bahnen über Par zu liegen. Obwohl das sogar etwas mehr an Bubba lag, wurde Simpson zum Bauernopfer und bis zum Einzel nicht mehr eingesetzt, wo er bis zur Cup-Entscheidung nach 15 Bahnen auch nur 1 unter Par lag. Aber der Auftritt von Simpson wird Folgen haben: Der nächste US-Kapitän wird sicher die Deadline für seine Picks nach hinten legen. Hätte Watson dies getan, wäre statt Simpson sicher Billy Horschel nach Gleneagles gefahren und das Resultat hätte eventuell etwas anders ausgesehen. Note: 5

Zach Johnson

0,5 Punkte aus 3 Starts
Zach Johnson bleibt weiterhin im Fourball ungeschlagen. Dummerweise hat Tom Watson ihn in diesem Modus nicht eingesetzt, wohl weil er ihn vom Tee für zu kurz hielt. Stattdessen gab es im Foursome zwei knappe Niederlagen nach eigentlich ganz ordentlichen Auftritten mit Hunter Mahan bzw. Matt Kuchar, wo sie am Samstag das einzige US-Duo unter Par waren. Im Einzel musste er als letzter Starter nur bis zur 13 unter Druck spielen. Bis dahin lag er unspektakulär bei Even Par. Note: 4

Jim Furyk

1 Punkt aus 4 Starts
1 von 10 Fourballs hatte Furyk vor diesem Ryder Cup nur gewonnen. Diese Bilanz besserte er am Samstag durch eine exzellente Teamleistung gemeinsam mit Hunter Mahan etwas auf. In den Foursomes lief dagegen nicht viel zusammen, weder mit Mahan noch mit Matt Kuchar. Und als er nach feststehender Entscheidung trotz solider Leistung auch noch sein Einzel gegen Sergio Garcia verlor, hatte er Phil Mickelson abgelöst und mit 20 verlorenen Matches jetzt die meisten Ryder-Cup-Niederlagen der US-Teamgeschichte inne. Note: 4

Bubba Watson

0 Punkte aus 3 Starts
Die US-Medien werden alles zerreißen, was den Namen Watson trägt. Tom für seine fragwürdigen Aufstellungen und die Zerstörung der Teamchemie, und Bubba, weil er als einziger Spieler keinen Punkt geholt hat. Fairerweise muss man Bubba aber auch ein wenig in Schutz nehmen: Im Fourball am Samstag war er großartig, sogar noch etwas besser als Spielpartner Matt Kuchar, mit dem er nach 16 Löchern neun unter Par lag. Das hätte gegen alle Europäer an beiden Tagen für einen Sieg gereicht – außer ausgerechnet gegen Stenson und Rose am Samstag, die wie von einem anderen Stern spielten. Fakt ist aber auch, dass Watson mittlerweile in vier Einzeln in Ryder- und Presidents Cup vier Mal verloren hat. Und er kann dieses Jahr nicht nur den exzellent auftretenden Martin Kaymer dafür verantwortlich machen. Even Par nach 16 Löchern ist einfach zu wenig. Note: 3-

Matt Kuchar

1 Punkt aus 4 Starts
Dank eines Eagles vom Fairway im Einzel und einem Ergebnis von 5 unter Par nach 15 Löchern geht Kuchar mit einem leichten Lächeln vom Ryder Cup – auch wenn er sonst nicht so viel Glück hatte. Im Fourball mit Bubba Watson spielte er grandios, hatte aber Stenson und Rose als Gegner. Und in den Foursomes zog er zweimal das Duo Westwood/Donaldson als Gegner, wobei die Niederlage am Samstag mehr auf die eigene Kappe ging. Note: 3

Phil Mickelson

2 Punkte aus 3 Starts
Dank eines hochklassigen Einzels gegen Stephen Gallacher ist Mickelson eine Last los: Er wird nicht mehr damit konfrontiert, die meisten Niederlagen des US-Teams zu haben. Dafür kann er sich bei Tom Watson bedanken, der ihn den ganzen Samstag auf der Bank schmoren ließ. Etwas unverständlich. Ja, der Freitags-Foursome mit Keegan Bradley war desaströs, aber im Fourball hatten sie noch einmal die Magie von 2012 aufleben lassen. Warum es Tom Watson dann am nächsten Tag nicht noch mal wagte, wird eine der vielen Fragen sein mit denen er in den kommenden Tagen konfrontiert wird. Note: 3

Hunter Mahan

1,5 Punkte aus 4 Starts
Und wieder wird man Hunter Mahan vorwerfen, dass er schlechte Nerven im kurzen Spiel hat. Dabei war sein Pitch im Einzel an der 18 eigentich ohnehin unmöglich, schließlich war der beste Tipps seines Caddie den Ball 5 Meter ans Loch zu legen um das Glück mit dem Putter zu versuchen. Was dabei untergeht ist, wie gut Mahan eigentlich war. Trotz des Bogeys am letzten Loch beendete er die Runde mit 5 unter Par und holte einen kaum für möglich gehaltenen halben Punkt gegen den überragenden Justin Rose. Auch im Fourball mit Jim Furyk machte Mahan seine Sache mehr als gut, und in den beiden Foursomes gehörte Mahan ebenfalls zu den besseren Amerikanern. Auch wenn es die finale Punktzahl nicht sagt: Mahan war gut. Note: 2-

Jordan Spieth

2,5 Punkte aus 4 Starts
Jordan Spieth gehört zu den Spielern, denen man am Gesichtsaudruck ablesen kann, wann es bergab geht. Schon öfter ist er dadurch aufgefallen, dass er sich nicht aus einer Abwärtsspirale befreien kann, und auch im Einzel gegen Graeme McDowell war es so. Als der junge Amerikaner drei Löcher in Folge verlor, begann er das lamentieren – und erholte sich nicht mehr. Schade, denn so fällt ein kleiner Schatten auf ein ansonsten überragendes Ryder-Cup-Debüt. In einem starken Fourball-Duo mit Patrick Reed war Spieth der Eckpfeiler und sorgte so für die wenigen Lichtblicke bei Tom Watson, der sich vermutlich heute noch in den Hintern beißt, Reed und Spieth nicht in den Freitags-Foursomes eingesetzt zu haben. Note: 2

Patrick Reed

3,5 Punkte aus 4 Starts
Freunde in Europa hat sich Patrick Reed mit seinem Auftritt sicherlich nicht gemacht. Aber das wird ihm genauso egal sein, wie Ian Poulter sein Ruf in den USA. Fairerweise muss man aber auch sagen, dass Reeds Schweigegeste eine Reaktion auf einen übermotivierten Fan war, der sich am ersten Tee über ihn lustig gemacht hat. Rein sportlich gab es an Reed nicht viel auszusetzen. In seinem ersten Ryder-Cup-Auftritt blieb er ohne Niederlage, sorgte in den Fourballs mit Jordan Spieth für zwei grandiose Runden (wobei Spieth etwas mehr Gewicht trug) und verhinderte am Samstag in den Foursomes, dass die Amerikaner ganz leer ausgingen. Und im Einzel war seine Runde zwar nicht überragend, seine Aufgabe als Initiator für ein mögliches Comeback der USA erfüllte er jedoch voll. Note: 1-

Jimmy Walker

2,5 Punkte aus 5 Starts
Gemeinsam mit Rickie Fowler war Walker der Unentschieden-König von Gleneagles. Dass es keine Siege wurden, lag allerdings nicht an Walker, der zu den 36 gemeinsam gespielten Fourball-Löchern sage und schreibe 26 gewertete Löcher beitrug. Was er drauf hat, wenn er niemanden mitziehen muss, bewies Walker dann im Einzel als er bis zur Entscheidung des Cups nach 13 Löchern unglaubliche sieben unter Par lag. Note: 1

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