Sandra Gal hat sich NICHT nackig gemacht

Ach, was würde ich nur ohne das Golf Magazin tun? Wieder einmal liefern mir die Kollegen eine Steilvorlage mit ihren kompetenten und wasserdicht überprüften Artikeln. Dieses Mal hat sich die Online-Abteilung einen dicken Klops erlaubt. In der Rubrik Back Nine wird dort folgendes berichtet:

Skandal um “Gali”

***Sandra Gal (Foto) hat sich ausgezogen. Wie bitte? Ja, Sie haben richtig gehört. Die sexy Proette aus Deutschland hat erst Schläger und dann Hüllen fallen lassen. Die Nacktfotos wurden angeblich auf dem amerikanischen Sender ESPN in der Sendung “Bodies”, die sich ganz auf nackte Sportstars konzentriert, gezeigt. Christina Kim und Anna Grezbien sollen auch blank gezogen haben. Die Frage, die bleibt: Haben die Mädels wirklich alles ausgezogen? Man munkelt und mauschelt: JA! Wie dem auch sei, fest steht: Es waren bestimmt nicht die Schlägerhüllen.***

Nun wollen wir gar nicht damit anfangen, dass man einen Artikel, der von den Wörtchen angeblich und munkelt dominiert wird, eigentlich nie veröffentlichen sollte. Immerhin ist der Artikel nicht komplett falsch, lediglich 90% Schwachsinn stecken darin. Der rührt wohl daher, dass der zuständige Mitarbeiter bei der Übersetzung der Meldung am mangelnden englischen Vokabular und an absoluter Unkenntnis der amerikanischen Medienlandschaft gescheitert ist. Doch an einer Stelle hätte selbst er stutzig werden sollen. Denn so wie diese Meldung formuliert ist, klingt es, als hätten die Amerikaner auf ESPN jetzt ihre eigene Version der Sexy Sport Clips. Auch wenn ESPN ein Kabelsender ist: Wenn so etwas in den USA laufen sollte, hätten vor dem Sender sicherlich Menschenmassen gegen die Pervertierung der Jugend protestiert und mindestens den Kopf des Senderverantwortlichen gefordert.

An welcher Stelle Team Genske gescheitert ist, fragen Sie? Nun ja, offensichtlich hat man keine Ahnung, dass ESPN nicht nur ein TV-Sender ist, sondern in den USA seit elf Jahren auch mit “ESPN: The Magazine” an den nordamerikanischen Kiosken vertreten ist. Dort befindet man sich in einem knallharten Wettstreit mit dem Konkurrenzmagazin und Platzhirschen “Sports Illustrated”, die in jedem Jahr ein Heft herausbringen, das richtig Auflage macht: das Swimsuit Special. Und von diesem Kuchen will sich jetzt auch ESPN: The Magazine ein Stück abschneiden.

Am 19.Oktober wird mit dem “Body Issue” (und nicht “Bodies”, liebe Golfmagazinler) ein Sonderheft erscheinen, für das sich zahlreiche weibliche und männliche Athleten hüllenlos ablichten ließen, darunter eben auch die deutsche Proette Sandra Gal. Und wenn man etwa 5 Sekunden in die Recherche investiert hätte, statt einfach nur irgendetwas auf die Seite zu stellen, hätte man auch nicht doof fragen müssen, ob die Mädels wirklich alles ausgezogen haben. Denn der Slogan der Ausgabe lautet: “Splitterfasernackt, aber geschmackvoll”, wie beispielsweise in einem Blog der USA Today nachzulesen ist. Übersetzt: die Sportler sind zwar ausgezogen, aber alles wichtige wird von Sportgeräten oder eine clevere Posierung verdeckt. Ja sogar repräsentative Motivbeispiele aus früheren Ausgaben lassen sich im Internet finden.

Und selbst wenn man keine Ahnung hat, wie man mit dieser komplizierten neumodischen Erfindung namens Google umgeht, hätte man clever kombinieren können, dass ESPN niemals zum zweiten Playboy werden würde. Schließlich gehören sie zum Portfolio des Mickey-Maus-Konzerns, dessen Übervater Walt ansonsten wohl im Grab rotieren würde. Oder wie es “ESPN: The Magazine”-Chefredakteur Gary Belsky formuliert: “Disney hätte sicher ein Problem damit, wenn ich das Magazin für eine Ausgabe in ein 70er-Jahre Pornoheftchen umwandeln würde.”

UPDATE vom 7.10.:
Da dieser Post aus mir völlig unerklärlichen Gründen sehr populär ist, hier kurz eine Vorschau auf das Bild, das im Body Issue erscheinen wird – entnommen aus der unten eingefügten Videovorschau von E:60.
(Jetzt mit Bild besserer Qualität dank Devil Ball Golf)


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