Das Signature Hole ist eine Reise wert
Linksgolfer
3
Pluspunkte
Loch 16
Negativpunkte
Die anderen 17 Löcher (etwas übertrieben)
3

Der Vale do Lobo Royal Course besitzt eines der meistfotografierten Golflöcher in Portugal, vielleicht sogar in ganz Kontinentaleuropa. Denn die 16 ist ein Clifftop Par 3, das über eine spektakuläre Schlucht gespielt wird. Entsprechend auf heißen Kohlen war ich, als ich direkt nach der Ankunft in Farö zum Platz fuhr, um noch schnell eine Runde vor Sonnenuntergang zu spielen. Nach flotten vier Löchern ohne Verkehr ging das Warten und Durchspielen los. Kombiniert mit dem Hoffen und Bangen, es irgendwie noch zur 16 zu schaffen. Tatsächlich ging es nicht nur gut, ich konnte die Bahn im spektakulärsten Licht des Tages genießen. Keine Frage: Die 16 ist ein Loch, das man gesehen haben muss. Aber die große Frage ist: Lohnen auch die anderen 17 Bahnen?

12 von 18 Löchern sind Par 4s

Die Antwort ist ein eindeutiges Jein. Das 6005 Meter lange Par 72 wurde 1997 von Rocky Roquemore gestaltet und besitzt genau so viele Löcher am Meer wie der bereits in den 60ern und 70ern von Henry Cotton gestaltete Ocean Course nebenan: exakt eines. Der Großteil der 18 Löcher windet sich zwischen vielen Bäumen und noch mehr Häusern in einer großen Schleife durch das Gelände. Während die Front 9 je zwei Par 3s und Par 5 besitzen, sind es auf den Back Nine nur noch halb so viele. Mit zwölf Par 4s stellt sich natürlich eine gewisse Monotonie ein, zumal sich die Distanzunterschiede bei Entfernungen von 287 bis 395 Metern in Grenzen halten.

Schwerwiegender ist, dass es abgesehen von der 16 nur wenige Löcher mit einer eigenen Identität gibt. Schon nach wenigen Wochen verschwommen die Bahnen in meiner Erinnerung zu einem großen Ganzen. Zuviele Bunker sehen gleich aus, zu oft muss man zwischen den Bahnen eine der vielen Straßen kreuzen. Zumindest beim ersten Mal lohnt sich dies, denn Loch 3 ist eines der wenigen erinnerungswürdigen auf den Front 9. Das 309-383 Meter lange Par 4 führt über einen kleinen Hügel in der Mitte von dem aus das mit einem frontalen Bunker verteidigte Grün angegriffen werden kann. Auch das Halbinselgrün der 107-153 Meter kurzen 9 dürfte einige Spieler erfreuen. Aber wer nur Zeit für 9 Löcher hat, sollte dennoch versuchen auf die deutlich besseren Back 9 zu kommen.

Ein starkes Finish

Insbesondere die letzten vier Löcher können sich sehen lassen. So lässt sich vom Tee der 256-307 Meter kurzen 15 bereits das Meer im Hintergrund erkennen. Und auch die Strategie an der Bahn ist gar nicht so schlecht. Auf dem leichten Dogleg nach links warten links und rechts Bunker auf aggressive Drives, die ihr Ziel verfehlen. Und wer defensiv spielt, bringt die trickreichen Topfbunker vor dem Grün ins Spiel. Über die 16 im Anschluss braucht man nicht viel schreiben, das Foto oben sagt mehr als 1000 Worte. Aber auch der Blick vom erhöhten Tee der 17 hat einen hohen Schauwert. Das 328-370 Meter lange Par 4 führt in die Tiefe und verjüngt sich vom Tee zum Grün immer mehr. Mit einer soliden 18 geht die Runde schließlich zu Ende.

Alles in allem ist es schwer, den Vale do Lobo Royal Course für ein Greenfee nördlich von 100 Euro zu empfehlen. Aber an einem nicht zu belebten Tag die deutlich günstigere Twilight-Rate zu buchen und die 16 kurz vor Sonnenuntergang zu spielen, besitzt großen Reiz. Andererseits könnte man auch mit dem Auto fast direkt bis zur 16 fahren und so den Anblick genießen. Viel verpassen würde man zumindest nicht.

Zuletzt gespielt am: 1. Februar 2020

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