Ich rege mich gerne auf. Nicht beim Golf. Da bin ich meist die Ruhe selbst. Die Verzweiflung nagt auf dem Platz eher in mir und braucht nur selten einen Kanal nach draußen. Ich rege mich allerdings gerne über den deutschen Golfsport an sich auf. Die Verbände haben es mir da inzwischen ganz besonders angetan.
Viele Dinge, die seit Jahren in meinen Augen schief laufen, sind unseren wunderbaren Funktionären anzulasten. Es bewegt sich wenig und wenn doch, dann häufig rückwärts. Problemen geht insbesondere der DGV nicht wirklich auf den Grund, dafür ist man schnell dabei, fadenscheinige Entschuldigungen für Desaster wie die deutsche Ryder-Cup-Bewerbung zu finden.
Kritik funktioniert nur bedingt. Der DGV hört nur auf sich selbst, nicht auf externe Meinung. Und schon gar nicht auf meine Wenigkeit, einem Blogger. Man kann diesen Laden nur von innen ändern. Und genau das möchte ich versuchen.
Vielleicht ist es ein Anflug von Wahnsinn, wahrscheinlich habe ich einfach nur die Schnauze voll vom Zusehen: Ich möchte mich aktiv im Verband engagieren. Zunächst auf Clubebene.
In meinem Club läuft es eigentlich gut. Ich halte viel von unserer Jugendarbeit, dem Management und der grundsätzlichen Ausrichtung – ein wenig frisches Blut könnte dem Vorstand trotzdem gut tun. Deshalb werde ich mich im kommenden Jahr zur Wahl stellen. Wahrscheinlich werde ich nicht in ein Amt gehoben werden – aber ich versuche es wieder. Und wieder. Bis es klappt. Und es könnte ja sein, dass ich es irgendwann in den Landesverband schaffe. Oder in den DGV.
Ich bin mir sicher: Nur so kann sich langfristig etwas ändern. Vielleicht gibt es ja noch ein paar Wahnsinnige, die ähnlich denken – und die in ihren Clubs ähnliches versuchen wollen. Dann wäre ich zumindest nicht allein mit der kleinen Revolution. Dem deutschen Golfsport würde das mit Sicherheit gut tun. Je mehr wir sind, um so größer ist die Chance, dass einer Gehör findet.