Warum John Daly keinen Startplatz bei der Bob Hope Classic verdient hat

John Daly hat eine harte Zeit durchgemacht. Zu Beginn des letzten Jahres wurde er für diverse Verfehlungen von der PGA Tour für ein halbes Jahr gesperrt. Er gelobte Besserung, versuchte einen gesünderen Lebenswandel, magerte sich bis zur Unkenntlichkeit runter – und versaute sich als Folge völlig den Schwung. Dennoch ist und bleibt Big John ein absoluter Publikumsliebling und zieht mit seiner Haudrauf-Mentalität regelmäßig mit die meisten Zuschauer für seine Flights an.

Keine Frage, Daly ist alleine schon deshalb eine Bereicherung für jedes Golfturnier. Und dass sein Image als Bad Boy und Rebell – abgesehen von den Hosen – in der Realität längst nicht mehr haltbar ist, beweist beispielsweise dieser Blogeintrag von Caddy Mark Huber. Dennoch wurde ihm bei der Bob Hope Classic ein Platz im Feld verwehrt. Ein Umstand, der Daly schwer traf. “Es war wie ein Schlag ins Gesicht”, sagte er der Associated Press (via golf.com), “ich habe dieses Turnier jahrelang unterstützt. Meine Gefühle wurden verletzt”.

Ohne volle Tourkarte für die aktuelle Saison ist Daly auf Sponsoreneinladungen angewiesen, doch die Organisatoren verteilten ihre sogenannten Exemptions lieber an Rickie Fowler, Rocco Mediate, Jamie Lovemark, David Duval und College-Student Sam Saunders, den Enkel von Arnold Palmer. John Daly schaute in die Röhre und empfand die Entscheidung als undankbar: “Ich habe über die Jahre eine Menge prominenter Freunde zu diesem Turnier gebracht”. Sind Dalys Gefühle berechtigt? Schauen wir doch mal auf die Spieler, die Einladungen erhalten haben.

Der erste Ansatz wäre Sam Saunders, doch hier gibt selbst Daly zu, dass seine Nominierung wegen der besonderen Verbindung seines Großvaters zu diesem Turnier Sinn macht. Rickie Fowler und Rocco Mediate sind nicht nur extrem beliebte Spieler, sie haben anders als Daly zumindest auch noch eine Teil-Karte für die neue Saison der PGA Tour. Bleiben also noch Jamie Lovemark und David Duval. Lovemark war 2007 die Nr.1 der Amateur-Weltrangliste und wurde erst 2009 Profi. In seinem vierten Profi-Start schlidderte er bei der Frys.com-Open erst im Stechen am Sieg und seiner Tourkarte für 2010 und 2011 vorbei. Zwar scheiterte Lovemark in der zweiten Runde der Q-School, dennoch ist er eines der vielversprechendsten Talente, die das amerikanische Golf zu bieten hat – und sportlich, so hart das auch klingt, vermutlich eine größere Bereicherung.

Interesssant ist David Duval. Hier haben wir einen Spieler, dessen Karriere sich wie Dalys in einer tiefen Abwärtsspirale befindet und der wie Daly keine Tourkarte für 2010 besitzt. Womit also hat David Duval es verdient, besser behandelt zu werden als John Daly? Duvals Sieg (und 59er Runde) bei dem Turnier liegt bereits über ein Jahrzehnt zurück, sollte also nur noch eine geringe Rolle spielen. Der größte Unterschied ist jedoch: David Duval hat wenigstens versucht, seine Tourkarte für 2010 zu bekommen.

Als Duval im vergangenen Jahr knapp an seiner Tourkarte für 2010 scheiterte, wusste er, dass er – wie Daly – durch Sponsoreneinladungen in viele Turniere kommen würde. Duval hatte darüber hinaus sogar den Luxus, durch seinen zweiten Platz bei der U.S. Open für die meisten Majors qualifiziert zu sein. Dennoch nahm er an der Q-School teil. Er habe sich die Karte nicht verdient, also müsse er auch wie jeder andere darum kämpfen, war seine Argumentation. Daly hingegen hielt sich offenbar für etwas besseres, verzichtete auf die Q-School und spielte (vemutlich gegen Antrittsgeld) lieber in Australien. Wer sich so wenig um seine Tourkarte schert, darf sich anschließend nicht wundern, wenn die Turnier-Organisatoren lieber anderen Spielern Sondereinladungen geben.

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