Sechs Deutsche für Q-School-Finale qualifiziert
Die enttäuschende Nachricht von der zweiten Runde der Qualifying School zur European Tour zuerst: Mit einer desaströsen 81 in der Schlussrunde katapultierte sich Stephan Gross Jr. von einem Quali-Platz und darf nach seinem European-Tour-Abenteuer 2011 vermutlich vorwiegend auf der drittklassigen EPD Tour aufteen. Sechs der 15 gestarteten Deutschen machten es dafür besser als Gross. Florian Fritsch, Maximilian Kieffer und Max Kramer erreichten im El Valle Golf Resort die finale Stufe, Bernd Ritthammer schaffte es in Costa Ballena und Nicolas Meitinger setzte sich in Hacienda del Alamo durch. Zusammen mit 150 Mitstreitern duellieren sie sich vom 4. bis 9. Dezember in sechs brutalen Runden um die gut 30 Karten für die European Tour – die alleine aber noch keine sichere Einkunft bedeuten. Erfreulich aber, dass sich 2010 zwei Deutsche mehr als 2009 für das große Q-School-Finale qualifizierten. Vielleicht sind dieses Mal ja zwei Karten für Deutschland drin. Allerdings sind sechs Spieler wahrlich nichts besonderes. Obwohl das Turnier in Arcos Gardens fehlt (bei dem kein Deutsche mehr eine Rolle spielt) haben sich u.a. schon zehn Schweden und sechs Franzosen eine Stufe weitergespielt. Hinzu kommen noch etliche Spieler, die direkt für die Final Stage qualifiziert sind. Das deutsche Golf ist auf einem soliden Weg, aber noch weit von der europäischen Spitze entfernt.
Grund Nr. 1274 warum die European Tour cooler als die PGA Tour ist
Mit großem Trara wurde bekannt gegeben, dass Tiger Woods bei Twitter eingestiegen ist. Zwölf Tage später hat er genau 5 Einträge verfasst. Allesamt lieblos, langweilig und uninspiriert. Jetzt ist auch Woods’ Weltranglisten-Erbe Lee Westwood Twitter beigetreten – und postet wie ein Besessener. 5 Posts pro Stunde sind keine Seltenheit und sie sind eine Freude zum Lesen. Besonders das Hänseln der drei Brit-Twitterer Ian Poulter, Rory McIlroy und Westwood ist eine Freude. Da krönt McIlroy Poulter nach dessen Regelverstoß im Playoff (er ließ seinen Ball auf den Ballmarker fallen) zum kommenden Flohspiel-Champion, woraufhin Westwood vorschlug Poulter aufgrund seiner Zielsicherheit beim Cricket einzusetzen. Auch McIlroy wurde zum Ziel von Westwoods Spot indem er veröffentlichte er habe mit McIlroy eine sehr interessante Unterhaltung über Haarentfernung gehabt. Poulter rächte sich umgehend das Bild eines mopsigen Westwood veröffentlichte woraufhin Lee ganz lässig mit einer Anspielung auf Poulters Vergangenheit als Teaching Pro konterte: “Das war die echte Matchplay-Trophäe. Die habe ich 2000 gewonnen als Du noch Tees und Mars-Riegel gewonnen verkauft hast.”
George O’Gradys PR-Offensive
European-Tour-Chef George O’Grady lässt keine Gelegenheit aus, um die European Tour zu pushen. Sein gutes Recht, doch manchmal schießt er dabei über das Ziel hinaus. Dass der Bonus-Pool des Race to Dubai in der Geldrangliste eingerechnet wird um zu zeigen, dass man auf der European Tour mehr Geld als auf der PGA Tour (die den Fed-Ex-Pool nicht angibt) verdient, ist durchaus clever. Dass er aber alle drei europäischen Major-Gewinner mit ihren Trophäen plus die Nr. 1 der Welt zum Fototermin antreten lässt – und sich selber hinter der Ryder-Cup-Trophäe posiert als hätte ER höchstpersönlich diese gewonnen ist einfach nur peinlich. Den größten Witz erlaubte er sich aber bei der Dubai World Championship. Am Freitag konnte man auf der European-Tour-Seite lesen, dass es technische Probleme aufgrund des Massenansturms von Menschen gäbe, die sich ihre Tickets ausdrucken lassen wollen. Deshalb solle man einfach zum Gelände kommen und frei reinkommen. Ein kulanter Zug, der wesentlich glaubhafter gewesen wäre, wenn am Donnerstag nicht fast mehr Spieler als Zuschauer auf dem Platz gewesen wären. Immerhin war die Aktion von Erfolg gekrönt. Freitag und Samstag (in Dubai das Wochenende) und in der Schlussrunde musste man sich zumindest nicht mehr für das Desinteresse schämen.
Die PGA Tour rudert zurück
Noch vor wenigen Tagen gab die PGA Tour bekannt man hätte bei Lee Westwood einen Fehler gemacht indem man ihm einen Start mehr als erlaubt gab nachdem er seine Mitgliedschaft wieder zurückgegeben hatte. Im gleichen Atemzug schwor man, bei McIlroy und Westwood in 2011 mehr drauf zu achten. Die harte Linie hielt man keine drei Wochen durch, denn jetzt wurde bekannt, dass die beiden eine Ausnahmegenehmigung erhalten. Wer sich anderweitig, also über die Weltrangliste, für die Players Championship qualifiziert bekommt diese nicht mehr auf sein Maximal-Kontingent angerechnet. Demnach wäre Martin Kaymer 2011 ohne Mitgliedschaft sogar in der Lage 13 Events auf der PGA Tour zu spielen.
Monty hat die Hosen voll
Europa hat den Ryder Cup gewonnen, Colin Montgomerie hat alles richtig gemacht. Also könnte sich der Schotte mit großem Selbstbewusstsein daran machen, abgerissene Brücken wieder aufzubauen. Doch offensichtlich hat Montgomerie die Hosen gestrichen voll wenn man Paul Casey Glauben schenkt. Nachdem ihn Monty unzeremoniell von seiner Auswahlliste gelassen hatte. Bis heute hat Monty noch nicht die Aussprach gesucht, klagte Casey dem Independent. Eine überraschende Aussage wenn man bedenkt, dass Montgomerie ankündigte bei einem gemeinsamen Pro-Am-Dinner in Shanghai vor vier Wochen den Kontakt zu suchen. Der siegreiche Kapitän verschickte sogar eine SMS an Casey. Doch das Treffen kam nie zustande wie Casey erzählt: “Ich sah ihn dort, aber dann war er verschwunden. Er wusste wo er mich findet.”