Ein unmoralisches Angebot
Yani Tseng gehört zu den besten Golferinnen der Welt. Entsprechend attraktiv wirkt sie auf Sponsoren. Jetzt sollte sie für fünf Jahre lang die Werbeikone einer chinesischen Firma werden und dafür 25 Millionen US-Dollar, eine Luxusvilla und Privatjets zur freien Verfügung bekommen, wie die China Post berichtet. Ein No-Brainer, oder? Wenn da nicht das Kleingedruckte wäre. Die chinesische Firma verlangte im Gegenzug, dass Tseng ihre Nationalität wechselt und 2016 bei den Olympischen Spielen für China startet. Für Tseng, deren Heimatland Taiwan seit Jahren um die völlige Unabhängigkeit von China kämpft, natürlich vollkommen inakzeptabel.
The Look of Loss
Nachdem bereits in der letzten Woche ein erstes Foto über die amerikanischen Retro-Outfits für den Ryder Cup auftauchte, hat die PGA of America mehr Bilder für die Öffentlichkeit freigegeben. Wenn die Amerikaner Anfang Oktober in Celtic Manor flennend vom Grün schleichen, werden sie so aussehen:
Der erste Schritt
Bis zur European Tour ist es ein langer Weg. Vor allem wenn man ihn über die Q-School gehen und in der ersten der drei Stufen einsteigen muss. Immerhin sechs Deutsche haben ihn überstanden. Nachdem Jochen Lupprian bereits in Ebreichsdorf die zweite Stufe erreichte, folgten in Fleesensee Amateur Maximilian Kiefer (als Sieger des Turniers), Max Glauert, Daniel Froreich, Benjamin Ludwig und Amateur Alexis Szapannos. Dazu kommen noch einige, die über ihren Status bei der Challenge und European Tour die erste Stufe auslassen durften. Außerdem haben Maximilian Bosse, Sebastian Buhl und Stefan Wiedergrün kommendes Wochenende im italienischen Bogogno noch die Chance, sich für Runde zwei zu qualifizieren. Den Champagner sollte der DGV allerdings noch nicht kalt stellen. In den letzten Jahren gerieten Runde zwei und drei für die Deutschen immer zum Massaker.
Apropos Massaker
Das erlebten die Deutschen bei der Austrian Open. Sechs von ihnen kamen über ihren Status oder Sponsoreneinladungen in das Turnier. Sechs von ihnen durften am Freitag wieder nach Hause fahren. Ein beschämendes Ergebnis wenn man bedenkt, dass sogar ein 15-jähriger Österreicher drei Runden lang um den Sieg mitspielte. Andererseits: Matthias Schwab gelang bereits vorher das, was Martin Kaymer trotz seines Siegs bei der PGA Championship immer noch verwehrt blieb: ein Auftritt im ZDF.
Martin Kaymer vs. McDowell, Oosthuizen und Els
Beim alljährlich stattfindenden Grand Slam of Golf spielen alljährlich die vier Major Sieger auf den Bermudas den König der Könige (und 1,35 Millionen US-Dollar aus). Weil in diesem Jahr nach Ansicht der Veranstalter drei der Sieger No-Names waren und Phil Mickelson seine Teilnahme aus familiären Gründen absagte, stand das Turnier auf der Kippe. Doch jetzt hat man sich (über eine Qualifikationsliste anhand der Major-Ergebnissen 2010) die Dienste von Ernie Els gesichert und das Turnier wird am 19. und 20. Oktober wie geplant über die Bühne gehen.
Der steile Absturz des Zane Scotland
1999 qualifizierte sich der Engländer mit 16 Jahren für die Open Championship und bekam schnell als Europas Top-Amateur schnell das Etikett “Der nächste Tiger Woods” aufgedrückt. Dann verschwand er nach einem Autounfall und einer schweren Nackenverletzung jahrelang in der Versenkung. 2007 schien er dann langsam den ihm angedachten Weg zu gehen. Top-15-Platzierungen bei der Open de France und der Deutsche Bank Championship auf Gut Kaden sowie ein vierter Platz beim British Masters brachten ihm die Karte für die European Tour. Dort konnte er sich jedoch nicht halten, so dass er wieder durch die Qualifikationsmühle gehen muss und dabei sogar in der ersten Runde aufteen musste. Schlimmer noch: er verpasste in Fleesensee den Sprung auf die zweite Stufe. Ein schwerer Schlag für den 28-Jährigen.
Schlechte Turnierplanung
Man muss ein wenig am Verstand der Veranstalter der LPGA Tour und der Champions Tour zweifeln. Da die PGA Tour vor ihrem großen Finale eine kleine Pause einlegte, hätten die in ihrem Schatten stehenden Touren eine ideale Chance gehabt um die volle Aufmerksamkeit der Golf-Interessierten auf sich zu lenken. Doch was machen sie? Ebenfalls eine Pause. Gerade die sich ständig über mangelnde Aufmerksamkeit beschwerende LPGA Tour hat damit eine goldene Gelegenheit durch die Finger gleiten lassen. So spielte einzig die zweitklassige Nationwide Tour und stand durch Experimente wie eine Übertragung ohne Kommentatoren (Das wär doch mal was, liebe Sky-Verantwortlichen) plötzlich im Fokus.
Homecoming in Boise
In Idaho sagen sich Hase und Igel Gute Nacht. Doch die Stadt Boise hat sich mit ihrer Uni klammheimlich zu einer Sporthauptstadt entwickelt. In erster Linie durch ihr College-Footballteam, dass seit Jahren die großen, reichen Unis aufmischt. Aber auch die Golfer haben große Erfolge. Im vergangenen Jahr erspielten sich die Boise-State-Absolventen Graham DeLaet und Troy Merritt über die Q-School ihre Karte für die PGA Tour und feierten in ihrer ersten Saison schon jeweils eine Top-3-Platzierungen. Zwar müssen sie im Herbst noch um ihre Spielberechtigung für 2011 zittern, aber am vergangenen Wochenende kehrten sie noch einmal in ihre Heimat zurück um das dortige Turnier der Nationwide Tour zu untersützen. Allerdings waren sie wenig erfolgreich. Den Sieg trug ironischerweise Hunter Haas davon, ein Absolvent der Universität von Oklahoma, die 2007 beim Fiesta Bowl eine schmerzhafte Niederlage gegen Boise State hinnehmen muss. Späte Rache auf dem Golfplatz…