Week in Review: Ausgabe 17/2011

The Mad Hatter

Für einen kleinen Kleidungs-Disput sorgte Rickie Fowler am vergangenen Wochenende bei der Wells Fargo Championship. Denn sein Aussehen fand Anstoß bei einem Mitglied des sich doch sehr elitär gebärenden Quail Hollow Clubs. Bereits beim Masters wurde Fowler von einem Offiziellen gerügt als er während der Pressekonferenz seine Mütze mit Schirm nach hinten trug. Fowlers Rechtfertigung, dass die Presse so besser sein Gedicht sehen könne, fand zu Recht keine Anerkennung (schon mal was von absetzen gehört???).
Wie Stephanie Wei berichtet, pöbelte jetzt aber ein popeliges Mitglied Fowler auf dem Parkplatz an, dass er gefälligst die Mütze richtig rum zu drehen habe – man habe hier die gleichen Kleidungsvorschriften wie Augusta National. Leider war Fowler zu perplex um die einzige richtige Antwort zu geben: “Aber bei der Auswahl der Mitglieder ist man hier wohl nicht so wählerisch wie in Augusta”.

Major Tom

Völlig losgelöst von den Gegnern schwebt Tom Lehman, völlig schwerelos…
Drei Jahre lang war Bernhard Langer der dominante Spieler der Champions Tour, doch 2011 scheint Tom Lehman ihm den Rang abzulaufen. Während Langer aufgrund seiner Verletzung weiterhin nur vor dem Fernsehen die Champions Tour verfolgen kann, eilt Lehman von Sieg zu Sieg. Bereits zum dritten Mal trug er sich dieses Jahr (bei sieben Starts) in die Siegerlisten ein. Das Regions Traditions ist zugleich Lehmans zweites Senioren-Major nach der Senior PGA Championship 2010. Seinen Sieg im Stechen gegen Peter Senior hat er allerdings vor allen Dingen Mark Calcavecchia zu verdanken. Mit 5 über Par auf den letzten 7 Loch warf Calc den Titel noch weg.

Die Superstecher

Deutsche Festspiele im Disneyland Paris. In einem schwarz-rot-goldenen Stechen entschied Nicolas Meitinger die Allianz Challenge gegen Maximilian Kieffer. Meitinger, der trotz seiner 27 Jahre bereits einen Besenstielputter im Bag hat, folgt damit in den Fußstapfen von Martin Kaymer, der 2006 bei diesem Turnier seinen zweiten Challenge-Tour-Sieg einfuhr. Es ist der erste deutsche Doppelsieg seit Juni 2009 als sich Christoph Günther bei der Kärnten Open vor Florian Fritsch durchsetzte. Meitinger übernahm mit dem Sieg auch die Spitze im Challenge Tour Ranking und hat zumindest die Challenge-Tour-Karte für 2012 relativ sicher. Das Ziel lautet aber natürlich European Tour. Dafür fehlt ihm mit bisher 33.000 Euro Preisgeld aber wohl noch mal das Doppelte im Verlauf der restlichen Saison.

Rory Balboa

Manche Sportler sind eine tickende Zeitbombe, Rory Sabbatini hingegen ist eine Dynamitstange deren Zündschnur schon so gut wie abgebrannt ist. Der Südafrikaner, der langsamen Spielern schon mal davon läuft, hat sich jetzt einen weiteren Freund fürs Leben gemacht: Sean O’Hair. Bei der Zurich Classic kam es in der zweiten Runde zu einem lautstarken Wortgefecht zwischen Sabbatini und dem eigentlich als besonnen geltenden O’Hair, das kurz davor war in eine Schlägerei auszuarten. Grund war angeblich das langsame Spiel von O’Hair, aber wenn man Internet-Gerüchten glauben darf, hatte Rory vielleicht auch noch eine kleine Rechnung zu begleichen. Bei der Northern Trust Open hatte Sabbatini einen jugendlichen Shotlink-Volunteer zusammengefaltet weil dieser angeblich seinen Ball im Rough niedergedrückt hatte. Spielpartner O’Hair schlug sich daraufhin auf die Seite des 16-Jährigen, der die Schimpfwort-Tirade in einem Brief der PGA Tour meldete. Jetzt könnte Sabbatini mit seinem erneuten Ausraster das Faß zum Überlaufen gebracht haben. Angeblich steht er kurz vor einer Suspendierung durch die PGA Tour – etwas, was wir offiziell nie erfahren werden, da Sperren nicht veröffentlicht werden. Trotz der Kontroversen kam Sabbatini bei der Wells Fargo Championship zu einem dritten Platz und sprang dadurch in die Top 50 der Welt, wodurch er theoretisch wieder für die U.S. Open qualifiziert wäre – wenn er denn spielen darf.

Dem Amatör ist nix zu schwör

Amateursiege auf Profitouren sind eine Seltenheit. Auf der PGA Tour liegt der Letzte 20 Jahre zurück, in der European-Tour-Geschichte gibt es lediglich drei und auf der Nationwide Tour nur einen. Korrektur, zwei. Denn bei der Stadion Classic ließ Amateur Russell Henley die gesamte Konkurrenz hinter sich. Der Student der University of Georgia wandelte den Heimvorteil auf seinem Uni-Golfplatz in einen Zwei-Schläge-Sieg um. Das Bizarre daran: Der 22-Jährige fiel im World Amateur Ranking dennoch von Platz 25 auf 29 zurück, weil es natürlich kein offizielles Amateurturnier war – genausowenig wie sein Ergebnis bei der U.S. Open 2010 als er mit Platz 16 Low Amateur war. Dazu wurde Henley 2010 auch als Collegegolfer des Jahres ausgezeichnet. Ausgezeichnete Qualifikationen, die auf eine große Karriere hoffen lassen. Seinen 99.000 Dollar Siegerscheck musste Hanley dennoch dem Zweitplatzierten Troy Kelly überlassen. Theoretisch hat er aber jetzt eine zweijährige Spielberechtigung auf der Nationwide Tour. Zunächst will Henley aber erst einmal noch Amateur bleiben um am Walker Cup teilzunehmen.

Fritsch Watch

Trotz langer Spielpause hat Florian Fritsch seine Cut-Serie fortgesetzt und ist bei der Open de Espana ebenfalls im Geld gelandet. Zwar schwächelte er auf der Zielgeraden und musste sich mit Platz 41 begnügen, aber am Ende zählt jeder Cent für das Re-Ranking. Dennoch büßte Fritsch vor dem finalen Turnier in Mallorca einen Platz im virtuellen Ranking ein, weil der Italiener Gagli um etwa 500 Euro an ihm vorbeizog. Der aktuell neunte Platz wäre aber dennoch eine gute Ausgangslage für den Rest des Jahres.

Hat Harrington die Regeln übertreten?

Wenn es eine Regelkontroverse gibt, scheint Padraig Harrington immer mitten drin zu stecken. Bei der Abu Dhabi Championship führte ein sich leicht bewegender Ball auf dem Grün zu einer Disqualifikation, und bei der Wells Fargo Championship wäre es fast wieder so weit gewesen. In der Schlussrunde beschwerte sich ein Zuschauer vor Ort, dass Harrington auf Loch 13 vor dem Teemarker abgeschlagen hätte. Ein Umstand, der zur sofortigen Disqualifikation geführt hätte, da der vermeintliche Verstoß nicht noch auf diesem Loch korrigiert wurde. Nach der Runde begab sich Harrington zusammen mit einem Offiziellen und Spielpartner Phil Mickelson zurück auf den Abschlag, wo man zuerst vergeblich das Divot suchte und schließlich die Fernsehbilder konsultierte, die kein eindeutiges Ergebnis lieferten. “Dieses Mal werde ich nicht den Märtyrer geben”, diktierte der Ire den Journalisten in die Notizbücher nachdem im Zweifelsfalle für den Angeklagten entschieden wurde und sein 9. Platz Bestand hatte.

Lucas Glover

Die Durststrecke ist vorbei. Seit seinem U.S. Open Sieg 2009 hat Lucas Glover 44 Turniere gespielt, 100 Bücher gelesen und Zeit gehabt, sich einen prächtigen Vollbart wachsen zu lassen. Nur gewonnen hatte er seither nicht. Doch mit einem glühend heißen Putter hat er dieses Stigma jetzt abgelegt. Mit seinem dritten PGA-Tour-Sieg sorgte Glover dafür, dass die als Zufallssieger titulierte 2009er Generation der Major-Sieger wenigstens zu 50% wieder auf dem Siegertreppchen war. Im August hatte Y.E. Yang die Volvo China Open gewonnen, jetzt zog Glover mit der Wells Fargo Championship nach. Weiterhin auf ihren ersten Post-Major-Titel warten noch Open-Champion Stewart Cink und Masters-Sieger Angel Cabrera.

Die 10 heißesten Golfer auf dem Planeten

Aus den Top 10 der letzten Woche waren nur vier Spieler aktiv – und diese wenig erfolgreich. Nick Watney und Rory McIlroy verpassten den Cut, Bubba Watson und Martin Kaymer quälten sich als 48. ins Ziel. Nimmt man die Ergebnisse der letzten Wochen hinzu, muss man derzeit ernsthaft in Frage stellen ob Kaymer aktuell zu de 10 heißesten Golfern der Welt gehört. Stattdessen finden sich einige überraschende Namen an dieser Stelle: Pat Perez, der bei seinen letzten vier Starts drei Mal in den Top 6 landete und K.J. Choi, der drei Top-8-Ergebnisse in Folge hatte.

  1. Lee Westwood (-)
  2. Luke Donald (-)
  3. Steve Stricker (+1)
  4. Bubba Watson (-1)
  5. Charl Schwartzel (-)
  6. Nick Watney (-)
  7. Adam Scott (-)
  8. Jason Day (+2)
  9. K.J. Choi (new)
  10. Pat Perez (new)

Gamezeen is a Zeen theme demo site. Zeen is a next generation WordPress theme. It’s powerful, beautifully designed and comes with everything you need to engage your visitors and increase conversions.

Kategorien