Week in Review: Ausgabe 21/2011

Marmor, Stein und Eisen bricht…

…aber Tigers Liebe nicht. Zumindest was seinen Agenten Mark Steinberg angeht. Der wurde vor 14 Tagen von seinem Arbeitgeber IMG, dem Mega-Player im Golfsport, auf die Straße gesetzt. Woods hatte die Wahl, bei IMG mit einem neuen Ansprechpartner zu bleiben oder Steinberg in seine noch offene Zukunft zu folgen. Woods entschied sich für Letzteres. Eine durchaus riskante Wahl. Schließlich verdankt er seine lukrativen Auslands-Einsätze beim Australian Masters oder früher auf Gut Kaden in erster Linie der Tatsache, dass diese Turniere von IMG organisiert wurden. Dieser Profit auf dem kurzen Dienstweg dürfte damit der Vergangenheit angehören.

Vom Arsch zum Ass

Die Woche begann für Elliot Saltman (sie wissen schon, der Wild-West-Markierer) mit einem neuen Skandal. Auf der niederklassigen Optical Express ProTour hatte er gerade den Caddie für seinen Bruder Zack gegeben, als es aus ungeklärten Gründen zwischen ihm und Golfprofi John Gallagher auf dem Parkplatz zu einem Streit kam. Weil Elliot Saltman Drohungen ausstieß, rief Gallagher die Polizei und ruinierte damit wohl den Ruf des schottischen Betrügers endgültig. Und dennoch wurde es die beste Woche im Golferleben des Elliot Saltman. Als erster European-Tour-Spieler seit 20 Jahren gelangen ihm bei der Wales Open zwei Hole-in-Ones in einem Turnier, beide an Loch 17. Erst in Runde eins, dann in der Schlussrunde. Der daraus resultierende Platz 12 brachte ihm mit 33.000 Euro den größten Preisgeldscheck seiner Karriere ein.

The Thin Red Line

Es war wieder ein Wochenende der Disqualifikation. Guy Boros vergaß auf der PGA Tour seine Scorekarte zu unterschreiben. Marc Warren und Ignacio Garrido mussten ihre Hoffnungen auf einen Open-Platz aufgeben weil sie den falschen Ball spielten. Doch keinen traf es so hart wie Joost Luiten. Der Niederländer durfte durch eine Sondereinladung von Jack Nicklaus beim Memorial sein Debüt auf der PGA Tour geben – und musste es nach 18 Loch wieder beenden. An Loch 11 war sein Abschlag genau auf einer roten Linie gelandet (und damit im Wasserhindernis). Als Luiten seinen Stand einnahm, bewegte sich der Ball. Luiten schilderte einem Offiziellen was passiert war, vergaß aber die rote Linie zu erwähnen. Entsprechend urteilte der Offizielle, dass es keine Strafe gäbe weil der Schläger ja nicht aufgesetzt war. Das Problem: Luiten durfte den Schläger gar nicht aufsetzen, weil der Ball ja im Hindernis lag. Als dies herauskam, wurden zwei Strafschläge fällig. Weil Luiten seine Scorekarte jedoch schon abgegeben hatte, musste er disqualifiziert werden. Die Ironie des Ganzen: die betreffende Regel 18-2 wird in Kürze angeändert, so dass dieser Fall in Zukunft straffrei ist. “Leider zu spät für mich”, twitterte Luiten.

Schmittchen Schleicher

Sie sind ein ewiges Ärgernis: die Langsamspieler auf der PGA Tour. Es nicht so, dass man nicht wüsste wer die Sünder sind. Immerhin erhebt die PGA Tour via Shotlink auch die Spielgeschwindigkeit ihrer Mitglieder. Nur veröffentlichen tut sie dieses nicht. Aus diesem Grund haben Redakteure vom Golf Magazine jetzt eine eigene kleine Studie angestoßen. In der zweiten Runde des Arnold Palmer Invitational hielten sie für 9 Loch jeden Schlag von 45 Spielern mit der Stoppuhr fest. Das Ergebnis: der langsamste gemessene Spieler braucht für einen Schlag 3 1/2 mal so lange wie Rickie Fowler, der mit 16 Sekunden mit Abstand am schnellsten am Drücker ist. Die Schnecke überrascht hingegen etwas: Dass J.B. Holmes und Kevin Na in den Top 5 liegen, war zu erwarten. Aber sie wurden noch einmal vom Australier Nick O’Hern übertroffen, der sage und schreibe 55 Sekunden pro Schlag brauchte. Noch schockierender ist nur, dass Kevin Na für einen 3-Meter-Putt über 90 Sekunden brauchte. Ben Crane hat an dem untersuchten Turnier übrigens nicht teilgenommen.

Schwedenhappen

Wales hat sich in diesem Jahr als gutes Pflaster für die Schweden erwiesen. Gleich fünf von ihnen landeten unter den Top 11. Mangus A. Carlsson und Joel Sjöholm machten mit Platz 8 einen großen Schritt in Richtung Tourkarte 2012, Peter Hanson und Johan Edfors bestätigten mit dem vierten Rang ihre aktuell gute Form. Doch sie alle konnten nicht an ihren Landsmann Alexander Noren heranreichen, der seinen zweiten European-Tour-Sieg einfuhr. Sein Geheimrezept verriet Norem auch gleich auf seinem Blog: immer wenn er zuvor “Hangover 2” schaut, spielt er eine gute Runde. Da wird wohl bald die DVD fällig. Aber es hätte schlimmer kommen können: Man stelle sich vor der Schwede müsste ab jetzt immer “Battlefield: Earth” schauen”.

Open-Qualifkation

Graeme Storm, Alex Noren, Gary Boyd, Thomas Levet, Peter Whiteford, Alejandro Canizares, Kenneth Ferrie, Gregory Bourdy, Richard McEvoy und George Coetzee (am sechsten Playoff-Loch) heißen die zehn Spieler, die sich beim europäischen Qualifikationsfinale einen Startplatz für die Open Championship gesichert haben. Florian Fritsch muss sich mit seiner ersten Open-Teilnahme dagegen noch etwas gedulden. Um satte sieben Schläge verpasste er den Sprung ins Feld, befindet sich damit aber in guter Gesellschaft. Auch Sören Kjeldsen, Niclas Fasth, Oliver Fisher, Anthony Wall, Sören Hansen, Simon Dyson, Paul McGinley, Oliver Wilson, Chris Wood, Johan Edfors, David Howell und als Allerletzter des Turniers auch Colin Montgomerie sind in Royal St. George’s nur als Zuschauer dabei.

Georgia on my Mind

Das Finale um die NCAA-Championship wurde eine rein georgianische Angelegenheit. Im Endspiel standen sich die University of Georgia und die Augusta State University gegenüber und wie schon im Vorjahr behielt Augusta State auch 2011 die Oberhand. Als erstes Team seit 1985 konnte eine Mannschaft den Titel damit verteidigen – allerdings wohl das letzte Mal. Sämtliche Spieler werden im nächsten Jahr Profi und auch der Trainer wechselt den Arbeitgeber. Auch im Einzel wurde Geschichte geschrieben. John Peterson von der Louisiana State University gewann den Titel, womit sein College das Erste in der Geschichte ist, das sowohl den Titelträger bei den Männern als auch bei den Frauen stellt. Für den Deutschen Sean Einhaus verlief das Turnier weniger erfolgreich. Aufgrund einer 80 in der zweiten Runde landete er im Einzel nur auf Platz 66 und für sein College Oklahoma State verlor er im Halbfinale das entscheidende Match. Allerdings erst nach hartem Kampf am ersten Extraloch während der Star seiner Uni, Peter Uihlein, bereits nach 12 Loch die Segel strich.

Ein Wochenende für die Ewigkeit

Egal auf welchem Level, so eine Dominanz bekommt man bei Golfturnieren selten zu sehen. Der 33-Jährige Steve Wheatcroft machte bei der Melwood Prince George’s County Open mit den Konkurrenten auf der Nationwide Tour was er wollte. Alles begann mit einem Platzrekord in der zweiten Runde als er nur um wenige Zentimeter an einer 59 vorbeischrammte und bereits mit sieben Schlägen Vorsprung führte – das Feld sollte ihm nie wieder so nahe kommen. Nach drei Runden betrug der Vorsprung schon acht Schläge und der Sprung in die Geschichtsbücher war zum Greifen nahe. 258 Schläge war der bisherige Turnierrekord in der 22-Jährigen Geschichte der Nationwide Tour, gehalten von Chris Smith und Daniel Chopra. Mit einer 66 hätte ihn Wheatcroft gebrochen, nach 17 Loch brauchte er nur noch ein Par. Stattdessen spielte er ein Eagle. 255 Gesamtschläge und 12 Schläge Vorsprung standen am Ende zu Buche – beides Tour-Rekorde.

Mit 55 Jahren…

Zwischen 1987 und 1997 gewann Betsy King sechs Major-Turnier, darunter zwei U.S. Open der Frauen. Seit 1995 ist sie Mitglied der Hall of Fame, 2007 führte sie die USA als Kapitänin zum Sieg beim Solheim Cup. Jetzt, zehn Jahre nach ihrem letzten Titel auf der LPGA Tour, hat sich die 55-Jährige erneut für die Women’s U.S. Open qualifiziert. Mit Runden von 73 und 71 sicherte sie sich als Zweite einen Platz für das Turnier, das am 7. Juli in Colorado Springs ausgetragen wird. Eine Leistung, die unabhängig von ihrer Platzierung im Juli durchaus vergleichbar ist mit der von Tom Watson bei der Open Championship 2009. Schließlich war der als ehemaliger Champion fest qualifiziert, während bei den Damen ein solcher Luxus nicht existiert. Das letzte Mal gelang King 2004 der Sprung ins Feld.

Die 10 heißesten Golfer auf dem Planeten

Wenig Bewegung in dieser Woche. Die Spieler aus den Top 10 der letzten Woche, die aktiv waren, haben sich gut geschlagen. Platz 22 von K.J. Choi und Charl Schwartzel beim gut besetzten Memorial war noch das Schlechteste. Lediglich J.B. Holmes schwächelte und muss daher Platz 10 gegen Rory McIlroy räumen. Der wirkt zwar immer noch ein wenig unsicher, aber für vordere Plätze bei gut besetzten Turnieren reicht dies immer noch.

  1. Luke Donald (-)
  2. Lee Westwood (-)
  3. Steve Stricker (+2)
  4. Jason Day (-1)
  5. Nick Watney (-1)
  6. Matt Kuchar (+3)
  7. David Toms (-)
  8. K.J. Choi (-2)
  9. Charl Schwartzel (-1)
  10. Rory McIlroy (new)

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