In letzter Minute
Harrison Frazar startete in die Saison 2011 mit einer Major Medical Extension. Elf Turniere wurden ihm zugesprochen, um sich 550.000 Dollar und damit nachträglich die Tourkarte für 2011 zu sichern. Ein scheinbar aussichtsloses Unterfangen. Nur noch zwei Turniere waren vor der St. Jude Classic übrig geblieben und immer noch fehlten ihm 451.644 Dollar. Doch dann gelang ihm das nicht mehr für möglich gehaltene. Erst sicherte er sich mit einem Platz im Playoff gegen Robert Karlsson die Karte für 2011, dann mit seinem Sieg am dritten Extraloch auch noch die Karte für 2012 und 2013. Es war der erste Sieg für den 39-Jährigen im 355. Karriere-Start.
Taschenspieler
Für gewöhnlich trägt Kip Henley die Tasche von Brian Gay. Aber bei der St. Jude Classic durfte er einmal die Seiten wechseln. Als Qualifikant ins Feld gekommen, landete er mit Runden von 82 und 78 auf dem letzten Platz. Aber Henley nahm die Aktion mit Humor und hinterließ den PGA-Tour-Kollegen für zwei Tage eine entschuldigende Nachricht:
Die Ratten verlassen das sinkende Schiff
Diesen Eindruck kann man derzeit im Falle Tiger Woods gewinnen. Während Tiger an Krücken geht warf erst IMG seinen Manager Mark Steinberg raus, und jetzt geht auch noch sein treuer Caddie Steve Williams fremd. Bei der U.S. Open wird der Neuseeländer die Tasche für seinen australischen Kumpel Adam Scott tragen. Natürlich alles mit dem Segen von Tiger, doch was passiert wenn die Paarung Scott-Williams sich als erfolgreich erweist? Ob der ehrgeizige Williams weiter Däumchen dreht bis sein Herr und Meister wieder auf den Beinen ist? Schwer vorstellbar.
Solid Like a Rock
Es war das Wochenende der späten Belohnungen. Harrison Frazar siegte nach 355 Starts (siehe oben), Dirk Nowitzki holte nach 13 Jahren den Titel (WOOHOO!!!!) und auf der European Tour gewann Robert Rock im 209. Versuch seinen ersten Profititel. Nach drei zweiten Plätzen 2009 feierte er bei der Italian Open im Stile eines Champions seinen Durchbruch: Von der ersten bis zur letzten Runde führte der Engländer und ließ sich dabei auch nicht von Dänen-Rookie Olesen aus der Ruhe bringen, der mit einer sensationellen 62 die Marke im Clubhaus gesetzt hatte. Sein Erfolgsgeheimnis? Ein 30 Jahre altes Buch. Am Montag vor dem Turnier gab ihm ein Freund “Short Way to Lower Scoring” von Kurzspiel-Legende Paul Runyan. Rock änderte seinen Putting-Griff und der Rest ist, wie man so schön sagt, Legende.
Geisterfahrer
Ryo Ishikawa verbringt eine Großteil des Jahres in den USA. Genug Zeit, um dort den Führerscheintest zu absolvieren. Ausgestattet mit seiner Fahrerlaubnis reiste er nach Japan zurück und zuckelte durch seine Heimat. Es folgte ein Besuch der Polizei bei seinen Eltern und ein Medienaufruhr sondergleichen. Was war passiert? Hatte Ryo ein Auto angedellt? Ein Stopp-Schild nicht beachtet? Oder ein Kätzchen überfahren? Weder noch. Sein Führerschein war ungültig, weil er sich keine drei Monate in den USA aufgehalten hatte. Ein minderes Vergehen, das Ishikawas Sponsoren jedoch so unangenehm, dass sie sich in seinem Namen entschuldigten und auch Ryo zu einer Reuebekundung drängten.
DFL: Dead Fucking Last
Dank einer Sponsoreneinladung durfte Sven Strüver bei der Italian Open seinen zweiten Auftritt auf der European Tour 2011 absolvieren. Beim ersten Versuch in der Iberdrola Open landete er mit 13 über Par auf Platz 135. Da konnte es doch nur besser werden, oder? Weit gefehlt: Mit 17 über Par wurde er nicht nur Letzter, er lag auch noch satte zehn Schläge hinter dem Vorletzten zurück. Oder um es anders zu sagen: Wenn Strüver Best Ball aus seinen zwei Runden hätte spielen dürfen, wäre er mit Even Par immer noch mit großem Abstand am Cut gescheitert.
Die LPGA-Version von Michael Ballack
Bei der State Farm Classic belegte Cristie Kerr hinter Yani Tseng den zweiten Platz – mal wieder. Zum dritten Mal in Folge schrammte die Amerikanerin nur um Haaresbreite am Sieg vorbei. Immerhin brachte sie die gute Platzierung in der LPGA-Geldrangliste nach vorne, natürlich auf Platz zwei. Und auch im Rolex Ranking verwehr ihr Tseng den Sprung an die Spitze. Doch es gibt Hoffnung: Nächste Woche steht die Wegmans LPGA Championship an, bei der Kerr Titelverteidigerin ist.
Go for Gold
Rio de Janeiro hat sich entschieden: Für die Olympischen Spiele 2016 wird kein existierender Golfplatz umgebaut, sondern eine neue 18-Loch-Anlage mit Meerblick entstehen. Wer sie bauen wird, steht noch nicht fest. 18 Bewerbungen, darunter von Jack Nicklaus, sollen eingegangen sein. Hier sollen sie sich verwirklichen:
Größere Kartenansicht
Die 10 heißesten Golfer auf dem Planeten
Nur zwei Spieler aus den Top 10 waren letzte Woche aktiv. Während Westwood mit Platz 11 seinen Rang rchtfertigte, scheiterte David Toms sang- und klanglos am Cut und fällt aus den Top 10. An seiner Stelle rückt Hunter Mahan nach, der sieben seiner neun letzten Starts in den Top 16 beendete.
- Luke Donald (-)
- Lee Westwood (-)
- Steve Stricker (-)
- Jason Day (-)
- Nick Watney (-)
- Matt Kuchar (-)
- K.J. Choi (-)
- Charl Schwartzel (-)
- Rory McIlroy (-)
- Hunter Mahan (-)