Vitaminb B(rier)
Eigentlich hätte der Österreicher Markus Brier gar nicht am Qatar Masters teilnehmen dürfen. Als einer der letzten Qualifikanten über die Qualifying School auf die European Tour zurückgekommen hätte sein Status nicht gereicht um in das Elitefeld zu kommen. Doch ein Sponsor zeigte sich gnädig und verschaffte Brier einen Startplatz. Der zeigte sich dankbar und war 3 Runden lang auf besten Weg es Simon Khan gleichzutun, der seine Sponsoreneinladung für die BMW PGA Championship in einen Sieg ummünzte. Dazu reichte es am Ende für Brier nicht, aber mit seinem Preisgeld hat er bereits jetzt fast so viel eingespielt wie im gesamten Jahr 2010. Noch knapp 100.000 Euro und die Tourkarte für 2012 sollte gesichert sein. Allerdings hilft der Erfolg Brier nicht, seinen Status zu verbessern. Weiterhin muss er bei größeren Turnieren auf Sponsoren hoffen – auch nach dem ersten Re-Rank im Mai. Denn aus Gründen der Chancengleichheit wird für das Neuarrangement der Spieler in Kategorie 11 kein Geld angerechnet, das über Sponsoreneinladungen erspielt wurde. Um in die großen europäischen Turniere des Sommers zu kommen, muss sich also auch Markus Brier noch etwas strecken.
Der Regeldisput der Woche
Neue Woche, neue Regeldiskussionen. Viele Benutzer via Twitter darüber, dass der spätere Sieger Thomas Björn in der dritten Runde am vierten Grün beim Aufsetzen des Putters den Ball bewegt hätte – ein Vorgang, dessen Auflösung zumindest nicht öffentlich gemacht wurde. Dann geriet Karrie Webb bei der Australian Women’s Open ins Visier der Offiziellen. Wie der Sydney Morning Herald berichtet, wurde sie nach ihrer dritten Runde aufgrund einer ungewöhnlichen Methode auf dem Grün ins Kreuzverhör genommen. Nachdem sie ihren Ball markiert hat, legt Webb hinter ihrem Ballmarker ein Tee auf das Grün. Ein Vorgang, der ihr dabei helfen soll die Grüns zu lesen. Die Offiziellen warfen der Australierin einen Regelbruch vor – konnten allerdings keine Regel finden, die sie gebrochen haben soll. Ihr Vorschlag: Sie würden in St. Andrews anrufen um herauszufinden wogegen sie verstoßen haben soll. Als Webbs Kollegin Christina Kim jedoch sagte auf der LPGA Tour würde die Mehrzahl der Spielerinnen so vorgehen, ließ man die Sache ruhen.
Run, Caddy, Run
In der dritten Runde der Phoenix Open schwenkte die Kamera über die Zuschauermassen an der 16 und fingen drei Schilder ein: “Run, White, Run”, “Run, Green, Run” und “Run, Yellow, Run”. Kommentator Nick Faldo beschwerte sich daraufhin über die mangelnde Originalität der Fans – nichtsahnend was der Hintergrund des Ganzen war: Die Zuschauer spielten Caddy Races. Dabei wettet man innerhalb seiner Clique darauf, welcher Caddy als erstes seinen Fuß aufs Grün der 16 setzt – der mit dem grünen, gelben oder weißen Marker auf seiner Schürze. Das Problem dabei: Die Caddies, die auch schon bei anderen Turnieren Opfer dieses Spiels wurden, wissen genau was vor sich geht und machen sich einen Spaß daraus mit den Fans zu spielen. Manchmal retten sie um die Wette, dann drehen sie direkt vor dem Grün wieder um und Fred Couples bediente lieber selber die Fahne und ordnete allen Caddies in seiner Gruppe an ja keinen Fuß aufs Grün zu setzen.
Viele Wege führen in die U.S. Open
Es gibt viele verschiedene Wege in ein Major zu kommen. Einer ist in der Woche vor dem Turnier in den Top 50 der Welt zu stehen – außer bei den U.S. Open. Dort wurde die Deadline bisher immer zwei Wochen vorher gezogen. Ein Umstand, der im vergangenen Jahr Justin Rose zum Verhängnis wurde. Weil sein Sieg beim Memorial nach der Deadline kam, durfte der Engländer die U.S. Open nur am Fernseher verfolgen. Das hat jetzt ein Ende. Die USGA beschloss eine Anpassung ihrer Exemption-Kriterien an die Regelung der anderen drei Majors. Dafür wird an anderer Stelle gespart. Statt der Top 15 des Vorjahres erhalten nur noch die Top 10 eine Startberechtigung für das kommende Jahr, auch die Top 30 der amerikanischen bzw. Top 15 der europäischen Geldrangliste sind nicht mehr automatisch qualifiziert. Dafür bekommen Sieger der Player’s Championship eine dreijährige Spielberechtigung und der Gewinner der BMW PGA Championship in Wentworth darf ebenfalls an der nächsten U.S. Open teilnehmen.
Tommy Gainey schlägt Jim Furyk
Die Phoenix Open muss Jim Furyk mit großer Freude verfolgt haben. Denn als Tommy Gainey die Führung übernahm und von den Fernsehkameras auf Schritt und Tritt verfolgt wurde, war Furyk sein Stigma los: Endlich jemand, der einen hässlicheren ungewöhnlicheren Schwung hat. Gainey, Ex-Teilnehmer der Golf-Realityshow “Big Break”, ist der lebende Beweis dafür, dass ein Golfschwung nicht lehrbuchmäßig sondern einfach nur wiederholbar sein muss. Insofern gibt der Mann, der sämtliche Schläge – inklusive der Putts – mit einem Regenhandschuh auf beiden Händen ausführt, jedem Gelegenheits-Hacker Hoffnung. Unglücklicherweise hielten bei Gainey aber die Nerven nicht stand. Mit einem durch zwei Wasserschläge entstandenen Triple-Bogey an der 17 beraubte er sich sämtlicher Sieghoffnungen.
Restauriertes Meisterwerk
Gestern ging eine bemerkenswerte Webseite online: pinehurstnumber2.com. Auf ihr wird der Restaurierungs-Prozess des berühmten Pinehurst No. 2 protokolliert. Ben Crenshaw und Bill Coore, die das Redesign überwachen, versuchen den Platz wieder in den Zustand zurückzuversetzen, wie ihn Donald Ross ursprünglich designt hatte. Am 4.März soll die große Wiedereröffnung vonstatten gehen. Bis dahin kann man sich auf der Webseite anhand von Fotos, Videos und Interviews ein Bild von den Fortschritten machen und einen Einblick darin gewinnen, dass ein Golfplatz kein Rough braucht um gut oder herausfordern zu sein.
Schlammschlacht der Driver-Hersteller
Der eine, Taylormade, sieht weiß. Der andere, Callaway, sieht schwarz. Aufgrund des großen Wirbels um den neuen R11-Driver von Taylormade, dessen weißes Schlägerkopf-Design die Firma u.a. mit einem schneeweißen Auftritt von 35 Vertrags-Profis auf der PGA Tour zelebrierte, platzte Callaway jetzt der Kragen. Pünktlich zum Verkaufsstart des Konkurrenten schaltete Callaway eine Anzeige mit dem Motto Leistung über Farbe. Taylormade schlug sofort zurück. Vizepräsident Bob Maggiore nahm u.a. mit diesem Zitat Stellung: “Es ist seltsam, dass eine einst stolze Firma auf solche Taktiken zurückgreifen muss. Es wirkt verzweifelt”.
Teenage Dreams
Mittlerweile scheint fast jeden Monat ein anderer Teenager für Furore im Damengolf zu sorgen. Dieses Mal ist es Lydia Ko. Bei der Australian Women’s Open schloss die 13-Jährige das Turnier als beste Amateurin ab. Mit Runden von 73-73-68 und 75 landete die Neuseeländerin am Ende auf dem 12. Platz. Bereits im vergangenen Monat stand die gebürtige Koreanerin bei der New South Walkes Open kurz davor als jüngste Spielerin überhaupt ein Event im australischen Profigolf zu gewinnen.
Die 10 heißesten Golfer auf dem Planeten
Kein gutes Wochenende für die Top-Golfer. Casey und Westwood verpassten den Cut, Johnson und Mickelson brachen in den Finalrunden und Steve Stricker dümpelte am Ende des Feldes rum. Profiteure waren die Nicht-Spieler wie Rory McIlroy und die wenigen erfolgreichen Spitzenspieler wie Robert Karlsson
- Martin Kaymer (-)
- Graeme McDowell (-)
- Lee Westwood (-)
- Rory McIlroy (+2)
- Robert Karlsson (new)
- Dustin Johnson (-1)
- Phil Mickelson (-1)
- Nick Watney (-)
- Paul Casey (-5)
- Retief Goosen (-1)