Wie sehr ich den deutschen Golfjournalismus mit seinen gründlich recherchierten Artikeln schätze, brauche ich an dieser Stelle sicherlich nicht zu erwähnen. Das Topic Golf in den Medien spricht für sich. Ich könnte es Lesern daher nicht verübeln, wenn sie vermuten, ich würde eine persönliche Agenda gegen die großen Golfhefte auf dem Markt und insbesondere das Golf Magazin verfolgen. Es wäre schön, wenn die Erklärung so einfach wäre. Tatsächlich jedoch ist der Zustand des Golfjournalismus in Deutschland erbärmlich, doch das soll irgendwann einmal an anderer Stelle dieses Blogs ausführlicher aufgegriffen werden. Hier soll es um eine kleine Newsmeldung in der Dezember-Ausgabe des Golf Magazins gehen. Auf Seite 8 steht dort folgendes:
Eine wirklich explosive Meldung, auf die Woodward und Bernstein stolz gewesen wären. Denn die in ihrer Strafenpolitik schon immer wenig mitteilsame PGA Tour hatte die Substanz mit der Barron erwischt wurde bisher immer geheimgehalten. Wie ist es ausgerechnet dem Golf Magazin gelungen, diese undurchdringliche Bastion zu stürmen? Die Antwort liegt in einer Pressemitteilung des Sport Informations Dienst (in Gänze beispielsweise hier nachzulesen). Dort wird im letzten Absatz ein italienischer Golfprofi (Alessandro Pissilli) erwähnt, der im Jahr 2007 positiv auf Finasterid getestet wurde.
Ob nun der zuständige Redakteur nun die Agenturmeldung nur überflogen hat, oder mangels Informationen über die wahre Substanz bewusst eine Fehlinformation in seine Newsmeldung eingebaut hat? Man weiss es nicht. Auf jeden Fall hätte sich Doug Barron sehr darüber gefreut, wenn das Testlabor Finasterid in seinem Urin gefunden hätte, statt Testosteron und Betablockern (die gefundenen Substanzen wurden aufgrund einer Klage von Barron gegen die PGA Tour jüngst publik). Warum? Nun, ein Blick in die Wikipedia hätte dem Golf Magazin gereicht um zu entdecken, dass Finasterid seit Anfang des Jahres von der Liste der verbotenen Substanzen gestrichen wurde. Selbst wenn man Barron damit erwischt hätte, wäre dies für ihn ohne Folgen gewesen, da der positive Dopingtest erst im Herbst dieses Jahres genommen wurde.