Langsam wird auch die Mitte von Deutschland kompletter, was die gespielten besseren Plätze angeht. Ende September hatte ich die Gelegenheit, wieder mal einen Platz im Großraum Frankfurt zu spielen. Hanau Wilhelmsbad war nun an der Reihe. Der Kurs tauchte einige Male in Top 50 Ranglisten auf und kam daher in meinen Fokus.
Am Tage vor meiner Runde muss Eintracht Frankfurt hier ein Turnier veranstaltet haben. Alles war mit Fahnen der Eintracht geschmückt. Viel los war auch nicht, als ich um 09.00 beim Club eintraf. Kaum ein Auto auf dem Parkplatz und auch sonst kaum jemand zu sehen. Also rein in den Proshop, Greenfee gezahlt und ab auf die gut ausgestattete Range.
Nach der langen Anfahrt wurde der steife Körper etwas warm gemacht und los ging die Runde auf dem Parklandplatz des 1958 gegründeten Clubs. Leider konnte ich nicht herausfinden, wer den Platz damals gebaut hat. Wenn jemand mehr weiß, freue ich mich über einen Kommentar. Der Kurs beginnt mit einem gut spielbaren Par 4, bei dem das Grün links vorne von einem Wasserhindernis und rechts vorne von einem Bunker geschützt ist. Loch 2 hat dann auch wieder Wasser im Spiel. Nachdem man den Abschlag zwischen Weiden hindurch gespielt hat, warten vor dem Grün ein frontales Wasserhindernis und links neben dem Grün ein seitliches.
Das folgende Par 3 war nicht sehr aufregend. 166 Meter von Gelb und von drei Bunkern am Grün geschützt. Loch 4 mit seinem nicht zu schweren Par 5 bietet leider kaum Optionen. Der sehr gute Spieler kann mit 2 Schlägen auf dem Grün sein und der mittlere, normale Spieler kann mit dem dritten Schlag auf dem nach hinten leicht ansteigenden Grün sein Par schaffen.
Nun kommen erstmal drei Löcher ohne Wasser. Loch 7 soll mal das längste Par 5 in Deutschland gewesen sein. Heute hat es von Gelb 523 Meter. Da kann man heute keinen Blumentopf mehr mit gewinnen. Loch 8 fand ich sehr nett. Gehörte zu meinen Lieblingen auf dem Kurs. Das Par 4 ist mit 258 Meter zwar nicht lang, macht aber Spaß zu spielen. Wenn man das Fairway gut getroffen hat, bleibt einem noch eine präziser Schlag in das durch einen kleinen See links und einen Bunker vorne rechts gut geschützte Grün. Loch 9 ist optisch zum Ende mit dem Grün vor der Clubhausterrasse ganz ok, man müsste aber mal eine Säge einsetzen. Zur Zeit ist es durch das Dogleg nach links mehr bestrafendes Design. Ein paar Bäume zu entfernen, würde dem Loch helfen (falls man das in dem schönen Park überhaupt darf).
Die zweiten 9 in Hanau bieten vernünftiges Parkland, haben aber leider zuviele “Autobahnlöcher”. Also meist nur geradeaus und vor dem Grün rechts und links ein Bunker. Ausnahmen bilden für mich die 11 und die 16. Beides nette Par 4 mit Wassergräben und einem See, die Optionen bieten und bei denen auch der schwächere Spieler locker einen Bogey nach Hause bringen kann. Auf den zweiten 9 (Loch 14) befindet sich übrigens das einzige Dogleg auf dem Platz, welches nach rechts geht. Die andere 4 gehen nach links.
Ach ja, sehr gut war auch das Par 3 an der 17. Optisch hat man vom Abschlag den Eindruck, dass hier wieder nur 2 Bunker links und rechts vor dem Grün sind. Das linke Grün ist aber viel weiter hinten, als es scheint. Und wie bei vielen anderen Grüns hier, steigt das Grün nach hinten an. Das Abschlussloch bietet dann ein Dogleg links mit 485 Metern von Gelb. Im Kopf bleibt der “Schwanbunker”, ein in Form des Clublogos geformter Bunker knapp 40/50 Meter rechts vor dem Grün. Der ist hübsch, dürfte aber bei den meisten nicht ins Spiel kommen.
Nach der Runde genoß ich bei schönsten Wetter meinen Lunch auf der schönen Terrasse. Der Club ist übrigens auch der einzige in Deutschland, der komplett von einer hohen Mauer umschlossen ist. Trotz der wenigen, schon genannten Schwächen kann ich den Platz empfehlen.
Fazit: Anständiger Platz, der zu den Top 50 in Deutschland gehört.
Gespielt am 27.09.2017