Golfurlaub in England – Tipps für nicht so regelmässige Besucher

Wer als Deutscher golft und dies mit Leidenschaft tut, sollte auf jeden Fall einmal im Leben auf den britischen Inseln Golf spielen. Hier kommt man den Ursprüngen des Sports etwas näher und man kann auch mal eine etwas andere Golfkultur kennenlernen. Anders als bei den Hauptreisezielen deutscher Golfer rund um das Mittelmeer, gibt es für UK vergleichsweise wenig Pauschalangebote. Wer auch ohne Pauschalengebot einen Golfurlaub im Vereinigten Königreich machen möchte, kann diesen sehr einfach selber organisieren. Eigentlich braucht man nur das Internet, eine Kreditkarte und ein grobes Verständnis, wohin man möchte. Was sollte man also bei der Organisation einer solchen Golfreise beim ersten Mal beachten?

Unterkunft: Wenn man ein paar Tage mehr an einem festen Standort ist, kann ich die Miete eines Hauses nur empfehlen. Hier gibt es eine Riesenauswahl von teils großartigen Häusern. Ich schaue meist bei holidaylettings.co.uk. Damit habe ich gute Erfahrungen gemacht. Ansonsten einfach “self catering” und den Namen der der gewünschten Region in der Suchmaschine eingeben und dann einfach auswählen. Ansonsten ziehe ich ein B&B immer einem Hotel in UK vor. Ein B&B ist uriger und man hat auch mehr Kontakt zu Briten als in einem Hotel. Auch hier hilft das Internet bei der Suche.

Bei diesem Club kommt man nicht mal aufs Gelände ohne Pincode… Sonst aber kein Problem in UK

Auto: Ich fliege meist auf die Insel und miete mir dann ein Auto. Da hat dann schon den Lenker rechts. Das macht das fahren auf der linken Seite leichter. Dazu die ersten Male Automatik buchen und der Linksverkehr ist halb so schwer… Aufpassen sollte man etwas auf dem Lande. Dort gibt es oft enge Strassen, die im Gegensatz zu Deutschland oft mit einer Steinmauer oder eine Hecke eingegrenzt sind. Hier also lieber etwas vorsichter…

Greenfee: Hier gibt es alles. Von ganz günstig bis sehr hochpreisig. Hier sollte man immer wissen, was man möchte. Für bekannte/berühmte Plätze zahlt man oft weit über 100 Pfund pro Runde. Dagegen kommt man auf öffentliche Plätze teils schon für 15 Pfund für eine 18 Loch Runde. Google Maps hilft hier bei der Planung. Und in UK hat wirklich fast jeder Club eine Website. Wenn man etwas länger unterwegs ist, kann man auch über Greenfeegutscheine (2 for 1) nachdenken. Größte Anbieter hier sind Greenfree und 2fore1.

Royal Worlington & Newmarket

Reservierung Startzeiten: Ich bin bisher immer sehr gut damit gefahren, die mir wichtigsten Plätze einer Tour vorab zu buchen. Das klappte bisher problemlos per e-mail. Gelegentlich habe ich auch mal angerufen. Bei den anderen Plätzen konnten wir zumeist sofort spielen, wenn wir aufgetaucht sind und nach einer Spielmöglichkeit fragten. Man sollte nur vorher im Internet schauen, ob an dem Tag beispielsweise Mens Days oder ein Turnier stattfindet. Dann sollte man lieber gar nicht erst hinfahren.

Handicap: Die meisten Clubs verlangen auf ihrer Website ein Handicapcertificate. Meistens ohne HC Begrenzung. Dabei bitte im Kopf behalten, dass es auf der Insel kein Handicap 54 gibt. Handicaps für Herren beginnen bei 28, für Damen bei 36. Alles darüber gibt es nicht! Die Mitnahme der DGV Karte reicht eigentlich. Ich muss aber erwähnen, dass ich bei den knapp über 100 Clubs, bei denen ich bisher in UK gespielt habe, erst einmal nach einem Handicapzertifikat gefragt wurde. Das war 2007 in Royal Dornoch. Denen haben wir unsere DGV Karte gezeigt. Wobei ich nicht weiß, ob der Assistant Pro wußte, was auf der Karte steht. Sah wohl typisch deutsch und korrekt aus. Er war auf jeden Fall zufrieden.

Erziehungsversuch…

Umkleiden: In UK wird es meist nicht gerne gesehen, wenn man sich auf dem Parkplatz die Schuhe wechselt. Das gehört sich nicht. Zum wechseln der Schuhe geht man in die Umkleidekabine. Den Code dazu (alles schön verschlossen) bekommt man beim zahlen des Greenfees im Proshop. Achtet mal drauf. Meist ist dies das Gründungsjahr des Clubs… :-)

Getränk nach der Runde: Wie überall, nimmt man auch in Großbritannien nach der Runde gerne ein Getränk zu sich. Dabei sollte man beachten, dass man nicht immer einfach mit seinen Golfschuhen zur Theke rennt und sich dort ein Getränk bestellt (und natürlich sofort zahlt). Das Clubhaus ist meist immer eine Golfschuh-freie Zone. Also bitte erst Strassenschuhe an und dann bestellen (Bedienung kommt fast nie auf einen zu. Bestllungen wie im Pub immer an der Theke). Ausnahme sind sogenannte Spikebars. Dort kann man auch mit Golfschuhen hinein. Ob es sowas gibt, sollte man erfragen.Ach ja, auch Golfcaps oder Mützen sollte man in Clubhäusern abnehmen…

So, das ist es, was mir als Hilfe für den ersten Golfurlaub auf der Insel einfällt. Ich helfe natürlich auch sonst gerne mit Tipps für spezielle Ziele oder anderen Fragen zu Golfreisen nach UK. Einfach e-mail an den Reisegolfer und ich antworte recht zügig.

  1. Ui danke! Ich bin nächste Woche in Schottland und spiele in Crail :-)

    Sag mal, lohnt sich dieser 30 Min. Abstecher nach St. Andrews? Gibt es dort was spannendes anzuschauen? Ist immerhin das Home of Golf da. :-)

    Ich habe ja leider nur einen Tag zu spielen, da Geschäftsreise und wäre eigentlich in Edinburgh und drum habe ich nur diesen einen Tag :-(

    1. Hallo Marc,

      mit Crail hast Du Dir eine schöne Wiese gewählt. Egal, welchen der beiden Plätze Du dort spielst. Wegen St. Andrews kommt es darauf an, wieviel Zeit Du dort hast. Für mich ist St. Andrews eine der angenehmsten Städt in Schottland. Der Ort lebt von Golf und der Universität. Daher viele junge Leute und viele Pubs und Kneipen. An sehenswerten Dingen gibt es dort zum einen das British Golf Museum. Das befindet sich hinter dem Clubhaus des R&A und kostet keinen Eintritt. Und ein Blick auf den Old Course ist da auch drin. Ob das ganze wirklich den Abstecher von Crail lohnt, muss jeder selbst beurteilen. Ich würde eher dort ein paar Tage Urlaub machen und Golf spielen. Dabei kann man sich auch in Ruhe den Ort ansehen.

      Schöne Grüße
      Andreas

  2. Hallo Andreas,
    seit gestern zurück. Balcomie Links in Crail ist wirklich spitze. Hat viel Spaß gemacht. Den Ausflug nach St. Andrews habe ich auf ein anderes mal verschoben, weil ich doch ziemlich kaputt war nach der Runde und ich lieber wieder sicher in Edinburgh ankommen wollte. Das auf der linken Seite fahren hat mich doch auch sehr gestresst.

    In St. Andrews ist zurzeit auch gerade das Golf Museum in Renovation und macht erst nächsten Monat wieder auf. Daher verschiebe ich es auf ein anderes mal und werde dann ein paar Tage lang die Gegend bereisen. Dann aber auch nicht alleine, sondern mit begleitung die dann auch Auto fährt ;-)

    Gruß,
    Marc

  3. Hallo, Andreas,
    mit großem Interesse habe ich Deinen Beitrag gelesen, da ich als großer UK-Fan schon des Öfteren auf Golfreise im vermeintlichen Mutterland unseres schönen Golfsports war.

    Zur Schonung des Geldbeutels kann ich nur dazu raten, das Spiel auf den in Großbritannien so zahlreich vorhandenen öffentlichen Golfplätzen zu suchen. Die sind normalerweise in sehr gutem Zustand und vergleichsweise günstig. Im letzten Jahr habe ich die Gelegenheit genutzt und auf dem Golfplatz vonLeeds Castle in der Nähe der M20 bei Maidstone gespielt. Traumhafter Platz mit Panorama auf das Schloss. Das Greenfee für 18-Loch lag bei £24 – da kann man nicht meckern.

    Aber auch viele Hotels haben eigene Golfplätze und günstige Stay-and-Play Angebote. Die Golfplätze sind stets gut gepflegt und die Hotels haben normalerweise einen besseren Standard als die in UK üblichen Unterkünfte. Hier habe ich beste Erfahrung mit The Lodge at Kingswood gemacht. Das Hotel gehört zum Kingswood Golf and Country Club.

    Generell rate ich dazu, sich nicht von den großen Namen, wie St Andrews oder Gleneagles blenden zu lassen. Dazu gibt es zu viele ‘hidden Gems’. Übrigens gibt es auch britische Pros in Deutschland, die begleitete Golf-Trainingsreisen in ihr Heimatland anbieten. Ich konnte dies einmal mit meinem Pro Graham Hillier, der im Rahmen seines Golfkurs Düsseldorf Golfreisen anbietet, erleben. Wir haben auf dem Platz The Brabazon im Resort The Belfry gespielt, wo bereits der Ryder-Cup ausgerichtet wurde. Das war ein wirklich unvergessliches Erlebnis und die Begleitung durch einen gebürtigen Engländer hat sich vielfach ausgezahlt.

    Also, Golfurlaub in England kann man auch kostengünstig haben und eine Golfreise dorthin ist sehr Facettenreich!

    Grüße,
    Daniel

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