Wie bei uns üblich, schauen wir zumeist nach den am besten bewerteten Plätze in der Region, die wir bereisen möchten. So war es auch an der Algarve beim Besuch im Januar 2022. Der am höchsten bewertete Platz im westlichen Teil der Region rund um Lagos ist Palmares. Also wurde dort eine Startzeit gebucht.
Palmares hat 3 mal 9 Loch zu bieten. Alvor, Lagos und Praia. Gebucht hatte ich eigentlich die Kombi Lagos/Praia. Leider hatte man uns durch ein parallel stattfindenden Turniers auf die Kombi Alvor/Praia eingeteilt. War anfangs etwas schade, aber nun mal nicht zu ändern.
Der ursprüngliche Platz hatte 18 Loch und wurde 1975 von Frank Pennink designed. Auch der damalige Platz soll sehr nett gewesen sein. 2010/11 wurde die Anlage von der portugiesischen Hotelgruppe Onyria gekauft. Diese engagierte auch Robert Trent Jones jun. um den Platz vollständig umzugestalten und aus einer 18 Loch eine 27 Loch Anlage zu erstellen. Heutzutage hat sich das ganze sehr weiterentwickelt und um das neue, hochmoderne Clubhaus herum entstehen immer mehr neue Häuser im aktuellen Beton/Glas Design. Wahrscheinlich muss man so etwas heutzutage einfach als gegeben hinnehmen, wenn man in beliebten Urlaubsgebieten einen Golfplatz spielen möchte. So ein Platz muss ja auch irgendwie finanziert werden.
Tolle Ausblicke auf dem Alvor Kurs
Unserer Runde wurde ein nettes älteres Paar aus Toronto zugeteilt. Diese waren auf einem 3-Monatstripp auf der iberischen Halbinsel. Sehr nette und angenehme Mitspieler. Die Runde auf dem Alvor Platz beginnt mit den für mich uninteressantesten Löchern der Anlage. Wobei diese wirklich nicht schlecht waren. Nur dass es eben ab Loch 4 noch besser wurde. Loch 4 ist ein Par 5 Loch, welches oft als Werbefoto für den gesamten Platz genutzt wird. Abschüssiges Fairway mit Blick auf die Mündung des Alvor Flusses. Wer diesen Blick das erste Mal sieht, ist begeistert. Wirklich hübsch.
Loch 5 und 6 sind dann ähnlich, aber die Landezonen der Fairways sind enger und besser durch typische Trent Jones Bunker geschützt. Nach einem feinen, mittellangen Par 3 ging es dann wieder aufwärts Richtung Clubhaus. Beides feine Löcher. Wobei ich persönlich die 8 bevorzuge. Bin sowieso ein Freund von Par 5 Löchern. Die Grünkomplexe waren bei beiden sehr gut gestaltet.
Der Praia Kurs ist fast wie ein Linkskurs
Die zweiten 9 spielten wir dann auf dem Praia Kurs. Wie es der Name schon sagt, spielt man hier auch etwas am Strand entlang. Der Strand ist zwar durch Dünen vom Platz getrennt, aber durch den Sandboden hat der Kurs auf den unteren Löchern auch eine spezielle Note. Die 9 Löcher des Praia Kurses werden übrigens von einer Bahnstrecke durchschnitten. Wer möchte, kann in Lagos in den Zug steigen und mit ein paar Mal umsteigen in Singapur ankommen. Dauert halt nur ein paar Tage.
Die Praia Runde in Palmares teilt sich übrigens in drei Par 3, drei Par 4 und drei Par 5 auf. Wobei zwei Par 4 nicht allzu lang sind. Das heißt aber nicht, dass sie einfach zu spielen sind. Hier muss man nachdenken, um sich zu entscheiden, von wo man das Grün anspielt. Auf dem dritten Loch, ein kürzeres Par 3 fühlt man sich dann auch wie auf einem Linkskurs. Und hinter dem Grün geht man kurz durch die Dünen und befindet sich auf einem sehr großen Strand.
Den Abschluss bietet dann ein Par 5, Dogleg links bergauf, welches ein großes, von Bunkern rechts und hinten geschütztes Grün hat. Schöne Abschluss. Nach der Runde sollte man auf jeden Fall eine Zeitlang auf der modernen, netten Clubhausterrasse verbringen. Der Blick auf das Meer und auf Lagos ist wunderbar. In den letzten Monaten habe ich übrigens einiges an Kritik über den sehr trockenen Zustand des Platzes vernommen. Das bringt das Wetter hier leider so mit sich. Als wir Ende Januar dort spielten, hatte es dort fast 4 Monate nicht mehr geregnet. Und dafür dass das Wasser im Süden Portugals eingeschränkt ist, war der Platz aus meiner Sicht in gutem Zustand.
Fazit: Palmares ist für mich der beste Platz an der westlichen Algarve
Gespielt am 26.01.2022