Es gibt zwei Dinge, für den ich den Terminal 5 in London-Heathrow wirklich liebe. Zum einen ist da “itsu”, ein wunderbarer Sushi-Takeaway-Laden nahe Gate A 15, in dem ich jedes Mal für zehn Pfund rohen Fisch mit Reis verschlinge. Zum anderen existiert in der modernen Abflughalle in einem kleinen Buchladen dieses herrliche Regal über dem “Sport” steht. Das Regal macht mich immer glücklich, denn es findet sich dort immer eine Golflektüre, die zumindest genug unterhaltsamen Stoff für Weiter- und Rückflug bietet.
Vergangene Woche griff ich mir dort einen echten Kracher raus – der Dank gebührt wahrscheinlich dem genialen Titel “Bring me the head of Sergio Garcia!”. Die Zeile übte einen hypnotischen Zwang auf mich aus. Das Buch ist schon etwas älter. Der britische Journalist Tom Cox hat es bereits 2007 veröffentlicht – aber es ist für mich ein zeitloses Meisterwerk der Golfliteratur.
Cox beschreibt darin den unglaublich pathetischen Versuch, seinen Lebensunterhalt als Profigolfer zu verdienen. Kurz vor seinem 30. Geburtstag kommt dem ehemaligen Jugendmannschaftsspieler die wahnwitzige Idee, noch einmal anzugreifen. Cox versucht sich auf einer britischen Mini-Tour, nimmt Unterricht bei legendären Teaching-Pros, verstört Lee Westwood und darf sogar bei der Open-Qualifikation aufteen. Natürlich scheitert er famos – und wenn man nicht so laut lachen müsste, dann hätte man wahrscheinlich Mitleid mit dem feinen Kerl.
Dabei ist es gar nicht mal diese höchst unterhaltsame Geschichte des Versagens, die so großartig ist. Nein, es ist der Typ an sich. Cox und ich haben einfach die gleiche Einstellung zu vielen Themen, die die Golfwelt bewegen, und dieselben Probleme: Angefangen bei der furchtbaren Golfmode bis hin zu einer Ehefrau, die mir der weißen Kugel eigentlich nur Abneigung verbindet. Und wenn der britische Journalist beschreibt, wie er mit seinen Jugendfreunden nach Jahren wieder aufteet, dann geht mir beim Lesen das Herz auf.
In diesem Sinne: Bitte lesen!
Hier ist der Amazon-Link, ich hab mir jetzt sein erstes Werk bestellt: “Nice Jumper”.