Fazit
Abwechslungsreicher Platz mit interessanten Grüns auf den ersten Neun
Reisegolfer
6
Pluspunkte
Negativpunkte
6

Als in den Achtzigern Golf durch Bernhard Langer in Deutschland etwas populärer wurde, hatte ich mitbekommen, dass es in Augsburg einen Golfplatz geben muß. Dort begann die Karriere dieses deutschen Weltklassegolfers. Grund genug, diesen Platz irgendwann mal zu testen. Ende Juni ergab sich endlich mal die Möglichkeit, dort zu spielen. Die Reisegolferin war den ganzen Tag bei München beschäftigt und ich machte mich auf den Weg Richtung Augsburg.

Vor der Runde hatte ich die Gelegenheit im GC Augsburg eine junge, talentierte Golfplatzarchitektin zu treffen, die am Anfang ihrer Karriere steht. Angela Moser hat bei Tom Doak gelernt und mein Interesse geweckt, weil Sie in Sozialen Medien, was Golfplätze betrifft, den selben Geschmack wie ich zu haben schien.

Ich hatte mir für meine Runde einen der bisher heißesten Tage des Jahres ausgesucht und nach knapp einer Stunde Anfahrt kam ich im Club an, wo ich auf der Clubhausterrasse mein Blinddate mit Angela hatte. Knapp eine Stunde unterhielten wir uns über Platzarchitektur und den Platz in Augsburg. Dann zeigte sie mir auch ein von ihr gerade gestaltetes und gebautes neues Grün an Loch 12. Dazu muss man wissen, dass Angela nicht nur gestaltet, sondern Golfplätze selber baut. Das heißt, sie bedient auch die dafür notwendigen Baumaschinen.

Nach dem interessanten Gespräch ging es dann für mich auf die Runde. Wenn man das erste Mal dort spielt und man steht vor dem Clubhaus, denkt man beim Blick nach links, dass die Runde recht anstrengend werden könnte. Man sieht keine ebenen Bahnen. Hier befinden sich die alten 9 Loch. Diese wurden Anfang der 60er Jahre von Bernhard von Limburger gebaut. Wenn man das Gelände als hüglig bezeichnet, ist dies sehr untertrieben. Man hat auf den ersten neun Loch das Gefühl, dass es hier an jedem Loch rauf und runter geht. Einzige Ausnahmen sind die 6 (ein Par 3 bergab) und die 7 (da geht es nur bergauf). Dazu kommen auch ein paar blinde Schläge an einigen Löchern. Das mag nicht jeder, aber ich finde so etwas recht interessant.

Die zweiten Neun wurde Anfang der 80er Jahre von Donald Harradine designed. Zwar ist auch hier nicht die Norddeutsche Tiefebene, aber es ist im Vergleich doch etwas flacher. Es gibt nur einige kürzere, aber dafür steile Anstiege zu bewältigen. Die Fairways sind breit genug und die Bahnen haben einen etwas anderen Charakter als der erste Teil. Vor allem die Grüns sind anders anzuspielen. Auf den ersten 9 konnte man das Grün bei einigen Bahnen nicht immer einsehen. Hier konnte ich fast immer sehen, wo die Fahne stand. Die Grüns waren zudem etwas weniger onduliert als auf dem Teil von Herrn von Limburger. Dazu hat man auf dem Harradine Platz mehr Doglegs zu bewältigen.

Meine Favoriten auf dem Platz waren die folgenden Löcher:

  • Loch 4: Ein längeres Par 3 über eine “Schlucht”
  • Loch 7: Dogleg Par 5, welches präzises Spiel erfordert
  • Loch 14: Schönes Par 4 mit einem Grün, welches nach hinten abfällt

Nicht so gut gefallen hat mir, dass ein Ball, der nicht auf dem Fairways oder Semirough bleibt, fast unwiederbringlich verloren ist. Das mag kein Problem sein für die Klassespieler, aber der Otto-Normalgolfer wird nicht glücklich sein, wenn er hier viele Bälle verliert. Ein persönliches Problem von mir sind Schräglagen bergab. Diese konnte ich hier auf den ersten Neun einige Male üben. Das bleibt nicht aus, wenn es rauf und runter geht. Aber im ganzen ist es ein sehr netter Platz, den man ruhig mal gespielt haben sollte, wenn man in der Region ist. Es ist dort auch nicht immer so heiß wie bei meiner Runde. Und wer weiß? Vielleicht läuft einem dort mal Bernhard Langer über den Weg…

Fazit: Abwechslungsreicher Platz mit interessanten Grüns auf den ersten Neun.

Gespielt am 30.06.2019

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