Irgendwie komme ich hier nicht richtig voran. Dies ist der erste Platz, den ich dieses Jahr hinsichtlich des Ziels, die 50 besten Plätze Deutschlands zu spielen, besuchen kann. Ich glaube, ich muss irgendwann mal Urlaub in Deutschland machen und ein paar mehr Plätze spielen. Vielleicht eine Tour mit einem Wohnmobil. Mal schauen. Diesmal verschlug es mich auf jeden Fall nach Refrath. Refrath ist ein Ortsteil von Bergisch Gladbach und liegt nahe bei Köln.
Der Club wurde als Kölner Golfclub von einigen Enthusiasten 1906 gegründet. Man ist zwar nicht Gründungsmitglied des DGV, aber aber es gab den Club schon. Nur ohne Platz. Dieser wurde 1909 in Marienburg als 9 Loch Kurs fertiggestellt. Nach dem ersten Weltkrieg wurde der Platz auf 18 Loch erweitert. In den 30er Jahren wurde der Platz durch den Bau einer Autobahn auf 9 Loch verkürzt. Man wollte umziehen und das Gelände in Refrath wurde auch schon erworben. Dem Umzug kam nur der Krieg zuvor. Nach dem Krieg teilte sich der Klub auf in den Marienburger Golfclub (auf der alten 9 Loch Anlage) und den Golf und Landclub Köln in Refrath.
Der Platz wurde vom damals renommiertesten deutschen Platzdesigner erbaut. Bernhard von Limburger. Auf dem Platz wurde mehrfach die German Open ausgespielt. Bernhard Langer hat das Turnier hier gewonnen und Seve Ballesteros hat mal Platzrekord gespielt. Vor kurzen fand dort ein Turnier der European Seniors Tour. Gewonnen hatte Ian Woosnam. Von seinen 66 Schlägen am dritten Tag war ich leider etwas weiter entfernt bei meinem Besuch.
Den Besuch hatte ich schon seit längerer Zeit geplant. Mittags Feierabend und dann mit einem Kollegen aus Bochum die A1 runter. Das Gelände des Clubs ist in einem Wald nördlich von Refrath gelegen. Der Club hat viel von einem klassischen Privatclub. Einfahren muss man durch ein elektrisches Schiebetor. Gäste zahlen ihr Greenfee nicht beim Sektretariat, sondern beim Caddiemaster. Dieser war erst nicht da. Da mussten wir erst wieder zurück laufen, um jemanden im Sekretäriat Bescheid zu geben. Dann wieder zurück zum Caddiemaster und dort bei wieder einer anderen Person bezahlen. 85 Euro ist schon eine Menge Geld. Mein Kollege hat sich dann aufgeregt, dass er sogar noch 5 Euro für den Course Guide zahlen musste. Das hatte ich auch schon anders erlebt. Beim Club zur Vahr und in Hubbelrath gab es für das Greenfee auch noch einen Logoball und den Courseguide.
Der Platz ist, wie schon erwähnt, sehr schön in einem Waldstück gelegen. Par 72. Für Herren 5980 und für Damen 5286 Meter. Das Clubhaus wäre eine Oase der Ruhe gewesen, wenn die Springbrunnen im Teich vor dem Clubhaus nicht immer so lautstark ihren Betrieb kundgetan hätten. Richtig schön ruhig wurde es dann ab Loch 2. Da hat man fast nichts mehr gehört. Richtig entspannend. Das Routing des Platzes ist sehr gelungen. Alle Löcher durch den Wald. Es ist alles dabei, was man sich als Golfer wünscht.
Taktisch zu spielende Doglegs, nicht zu lange Par 5 Löcher, und viele abwechslungsreiche Par 4. Die 4 Par 3 Löcher gefielen mir auch sehr gut. Mit etwas gutem Willen könnte man die 15 sogar fast als Redan bezeichnen. Dazu gab es ein paar mal erhöhte Abschläge, die ich auch sehr gerne mag. Gelegentlich gab es auch Wasserteiche auf dem Platz. Ich kann mir aber vorstellen, dass diese nicht zum Originaldesign gehören. Einige Löcher erinnerten mich auch an die Heidelandplätze westlich von London. Auf dem Platz habe mich richtig wohl gefühlt. Es gab kaum schwache Löcher. Vielleicht das Abschlussloch. Die 18 fiel für mich im Vergleich zum Rest etwas ab. Fand ich etwas einfallslos. Aber im ganzen war der Platz klasse. Hat Spaß gemacht.
Nach der Runde wurde in der (zu) kleinen Gästedusche geduscht. Leider reichte das warme Wasser hier nicht für zwei, die zur selben Zeit duschen wollten. Ob man vielleicht doch sparen muss…? Zudem mussten wir auf unser Essen auf der nicht ganz gefüllten Terrasse über eine Stunde warten. War trotzdem für mich ein schöner Nachmittag.
Gespielt am 02.08.2011