Nottingham verbinden die meisten bei uns mit Robin Hood. Auch bei mir taucht diese Assoziation als erstes auf im Zusammenhang mit dem Ort. Aber es gibt auch anderes in der Umgebung zu entdecken. Beispielsweise Belvoir Castle. Dieses beeindruckende Schloss diente unter anderem als Kulisse für den Weihnachtsfilm “Der kleinen Lord” und es diente als Schloss Windsor für die Serie “The Crown”. Aber der Hauptgrund für unseren Besuch in Nottingham war natürlich wieder ein Golfplatz. Der Hollinwell Platz des Notts Golf Clubs.
Hollinwell, wie der Platz von den meisten genannt wird, liegt etwas nördlich von Nottingham in einem leicht hügeligen Waldgebiet und liegt nicht weit entfernt vom Sherwood Forest. Der Club wurde 1887 als Nottingham Golf Club gegründet. Gespielt wurde die ersten Jahre auf einem Feld am Trent Fluss in Nottingham. 1901 engagierte man dann Willy Park jun., der unter anderem den Old Course in Sunningdale erstellt hatte, um einen neuen Platz am heutigen Ort zu designen. Problem nach einem Jahr war aber, dass der Platz mit einem Mal zu kurz wurde. Durch die Erfindung des Haskell Balls war der Platz mit einem Mal zu kurz.
Open Champion J.H. Taylor und der Pro des Clubs nahmen einige Änderungen vor und 1906 war der Platz 6300 Yards lang. Das reichte zwar über die Jahrzehnte auch nicht aus bei den ganzen Änderungen bei Material und Bällen, aber der damalige Platz legte die Grundlage für den heutigen Kurs, der immer wieder für hochwertige Amateurturniere und die Open Regional Qualifier genutzt wurde. Heute ist Hollinwell von den Championship Tees 7250 Yards lang. Das reicht aus um auch die besten zu testen.
Das Gelände macht schon bei der Anfahrt zum Clubhaus Lust auf die Runde. Heideland und Wald in einer friedlichen Landschaft. Beim Clubhaus angekommen wurde der Check-in schnell durchgeführt und kurz danach ging es auf die Runde. Hollinwell ist in zwei Teile geteilt. Drei Löcher befinden sich westlich der Zufahrtsstrasse und fünfzehn Löcher sind östlich der Zufahrtsstrasse. Schon auf den ersten drei Loch hat man das Gefühl einen besonderen Platz zu spielen. Es gibt Kritiker, die sagen, dass es hier keine schwachen Löcher gibt. Und das bestätigen auch schon die ersten drei Löcher.
Ab Loch 4, welches vor dem Clubhaus beginnt, geht es dann mehr in den Wald. Immer etwas hügelig, aber nie wirklich anstrengend. Und es ist wirklich schwer zu sagen, welches die besten Löcher sind. Weil einfach alle irgendwie gut sind. Das muss man erstmal hinbekommen. Ich kann also nicht sagen, welches wirklich die besten Löcher in Hollinwell sind. Was ich aber sagen kann ist, welche Löcher bei mir im Kopf geblieben sind. Das sind zum einen Loch 13, ein 180 m Par 3 bergab zu einem von 6 Bunkern geschütztem Grün. Dazu noch tolle Aussichten vom Tee. Mein anderes persönliches Highlight ist die 18. Ein 400 m Par 4 bergab in Richtung des Clubhauses mit enger Landezone und gut geschütztem Grün. Ein einfach schöner Platz.
Wie so oft in England waren auch hier die Mitglieder sehr nett zu uns. Wir wurden oft angesprochen, wie es uns gefällt und ob wir uns wohlfühlen. Interessanterweise erleben wir das öfter in englischsprachigen Ländern, als anderswo. Und in Hollinwell lud auch die Terrasse und das Clubhaus ein, etwas länger zu bleiben. Das war auch ganz gut so. Nottingham selber hat ausser ein paar wenigen Sehenswürdigkeiten, wie z.B. das älteste Pub in England, nicht sonderlich viel zu bieten. Also meine Tips um und in Nottingham sind:
- Ye olde Trip to Jerusalem (ältestes Pub Englands)
- Belvoir Castle
- und natürlich Golf in Hollinwell
Fazit: Ein toller Heide/Moor/Waldlandplatz
Gespielt am 07.09.2022