Alleine wegen der Ausblicke eine Runde wert
Reisegolfer
5
Pluspunkte
Landschaftlich reizvoll
Fair für alle Spielklassen
Starke Back 9
Negativpunkte
Grüns könnten interessanter sein
5

Die britische Küste hat eine Gesamtlänge von knapp 12400 Kilometer. Da hat man eine riesige Auswahl an schönen Regionen. Viele von denen haben natürlich auch einen Golfplatz. Und von diesen Golfplätzen haben viele wunderbare Aussichten. Einer von diesen Orten ist der Platz Isle of Purbeck am Ärmelkanal in der Nähe von Bournemouth.

Der Name des Ortes und des Golfclubs ist etwas verwirrend. Dort ist nämlich keine Insel. Wenn, dann ist es vielleicht eine Halbinsel. Und der Platz ist auch nicht am Meer. Er ist knapp einen Kilometer im Inland. Aber er bietet eine wunderschöne Landschaft und Ausblicke auf das alte Seebad Bournemouth und Poole Harbour, einen der größten Naturhäfen der Welt.

Der Golfclub und die Halbinsel stehen übrigens in Zusammenhang mit den 5 Freunden von Enid Blyton. Die älteren Leser erinnern sich möglicherweise. Der Ehemann der Autorin war für 18 Jahre der Eigentümer des Golfclubs und viele der Abenteuer der 5 Freunde sind inspiriert von der Umgebung des Golfclubs. Für Fans der Bücher gibt es auf der Halbinsel übrigens einen “Enid-Blyton-Trail”. Aber deswegen waren wir nicht dort. Wir wollten Golf spielen.

An einem wunderbaren Septembertag spielten wir, nachdem wir vorher Durdle Door erkundeten, den Platz. Es war übrigens der 400. Platz, den die Reisegolferin bis dahin gespielt hatte. Der Pro im Club war ein richtig Netter. Nachdem ich ihn vorher um etwas wie ein Zertifikat gebeten hatte, hatte er doch tatsächlich ein richtig schönes, eingeschweißtes Zertifikat gebastelt. Da war die Freude groß.

Der Platz in Isle of Purbeck lebt hauptsächlich von seinen Ausblicken. Das soll aber nicht heißen, dass der Platz keine Herausforderung bietet. Ich fand ihn im ganzen sehr fair und trotzdem anspruchsvoll. Etwas ungewöhnlich ist, dass man mit dem Grün von Loch 2 schon wieder unterhalb der schönen Clubhausterrasse ist. Dann geht man einmal um das Clubhaus herum und spielt hinter dem Parkplatz weiter mit Loch 3. Hatte ich so noch nicht vorher.

Über ein kurzes Par 4 und eine nettes Par 3 mit Infinity Grün ging es dann zum Signatur Hole des Platzes. Loch 5. Agglestone. Ein Par 4 mit Dogleg rechts bei dem man vom Herrenabschlag bei seiner ersten Runde dort gar nicht sieht, wo denn nun das Fairway ist. Man sieht nur das Ende des Fairways und das Grün. Immerhin ist linker Hand ein schwarz/weißer Stab, der einem die Richtung weist. Ich gebe zu, ich war etwas skeptisch, aber es funktionierte. Mein Abschlag fühlte sich gut an. Der Ball flog über den Stab und fand sich später auf dem Fairway wieder. Um das Grün zu erreichen, musste man übrigens sehr präzise sein. Zusätzlich zu den Bunkern ging es zu drei Seiten abwärts.

Die zweiten 9, die vom Gefühl her an Loch 8 unterhalb des Clubhaus beginnen, finde ich interessanter. Sie baten etwas mehr Abwechslung. Mein Favorit dort ist Loch 12. Ein längeres Par 4, bei dem man den Abschlag blind über einen Hügel spielen muss. Auch die anderen Löcher waren nicht uninteressant. Die Fairways waren breit genug und die Grüns waren ok. Wie gesagt, lebt der Platz aber von seiner Umgebung und den wunderbaren Ausblicken. Wenn das Wetter es zulässt, sollte man nach der Runde sein Getränk auf der Terrasse zu sich nehmen. Einer der besten Aussichten, die ich bisher auf einer Clubhausterrasse geniessen durfte. Und der Platz ist einer der besten 100 Golfplätze in England. Von immerhin knapp 1900.

Gespielt am 13.09.2019

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