Lech am Arlberg ist vor allem durch sein Skigebiet bekannt. Er ist einer der ältesten Skiorte in den Alpen und nebenan in Zürs gab es 1936 den ersten Skilift der Welt. Selbstverständlich kommen auch im Sommer Gäste. Dann hauptsächlich zum wandern. Um den Gästen etwas mehr Vielfalt zu bieten, bemühten sich einige Gastwirte schon viele Jahre um den Bau eines Golfplatzes. Im letzten Jahr war es dann soweit. Der 9-Loch Platz wurde eröffnet. Nachdem ich einer Einladung zur Eröffnung nicht folgen konnte, hatte ich im Juli die Gelegenheit, den Platz zu testen.
“>Der Platz ist etwas außerhalb vom Ort Lech in Zug gelegen und zieht sich entlang des Flusses Lech. Die Zeit zwischen dem Beginn der Pläne vor 40 Jahren und der Realisierung 2016 zog sich hauptsächlich wegen fehlender Verkaufsbereitschaft verschiedener Landwirte, denen die Grundstücke gehörten, hin. Heute ist dort ein kompakter 9-Loch Platz, der sich wunderschön in die tolle Alpenlandschaft einfügt.
Die Runde beginnt mit einem 259m kurzen Par 4, das sich durch erhöhten Abschlag noch kürzer spielt. Durch die Höhe des Abschlags kann der bessere Spieler das Grün mit dem Abschlag erreichen. Einzige Schwierigkeit sind zwei kleine Bunker links vor dem Grün und die Ausgrenze rechts. Loch 2 ist das einzige Par 5 des Platzes. Für den schwächeren Golfer ist die Landezone etwas eng. Aber sonst ist es ein nettes, herausforderndes Loch. Loch 3 ist dann für mich die schwerste Bahn. Um das 340 Meter lange Dogleg in Regulation zu spielen, sollte man schon 200 Meter sicher geradeaus spielen können. Denn vor dem Grün muss man den Lech überspielen. Zudem ist das Grün etwas erhöht und dahinter fehlt es an Auslauffläche. Wer aber das Loch sicher mit einem Bogey spielen möchte, legt Schlag 2 vor den Lech und pitcht von dort locker auf das Grün.
Die 4 ist dann eine Herausforderung für die Herren. Über 200 Meter Carry spielen zu können, hilft hier ungemein. Denn den zweiten vorlegen gestaltet sich schwierig. Spiel man knapp 130 Meter links, findet sich etwas Fairway. Von dort ist es allerdings noch ein ganzes Stück bis zu dem links von Tannen geschützten Grün. Die 5 ist dann das erste Par 3. 120 Meter geradeaus. Flach, rechts von einem Teich geschützt und mit einem sehr schönen Panorama. Als wir nach einem kleinen Fußweg bergauf am Abschlag der 6 ankamen, musste ich erstmal überlegen, ob ich hier richtig bin. Das Par 4 war von der Teebox aus gesehen einer der optisch engsten Abschläge, den ich bisher gespielt habe. Absolut ungeeigent für Klaustrophobiker. Wenn man aber mit einem leichten Rechtshänder-Fade spielt, landet der Ball auf dem dann doch breiten Fairway und kann von dort auf das Grün geschlagen werden.
Zum Abschluss gibt es drei aufeinanderfolgende Par 3s. Das scheint monoton, passt aber gut in die zur Verfügung stehende Fläche. Die 7 ist das Signature Hole von Lech am Arlberg. Ein traumhafter Blick auf die Berge lenkt etwas ab, der Schlag ist aber eigentlich problemlos. 140 Meter müssten für jeden Golfer machbar sein. Und kürzer ist hier besser als zu lang. Hinter der Grün geht es bergab und dahinter ist dichtes Gestrüpp. Wenn man denn den Abschlag der 8 gefunden hat (es wurde wohl ein Hinweisschild entwendet), ist das Miniatur-Par 3 (79m) eigentlich nicht erwähnenswert. Nach dem etwas zu langen Weg zum Abschlag der 9 gibt es noch einmal ein nettes Loch. Eigentlich ist das 122 Meter kurze Par 3 durch den Teich vor dem Grün nur eine mentale Herausforderung. Aber wer unsicher ist, kann auch über ein Haus nach rechts spielen und das Grün mit dem zweiten Schlag anspielen.
Trotz der vielen Berge rundherum war die größte Anstrengung in Lech am Arlberg übrigens der Weg vom Grün der 9 zum Clubhaus. Obwohl in den Alpen gelegen, ist der Platz sehr gut zu Fuß spielbar. Probleme hatte ich mit einigen Fairways. Dort waren manchmal mehr kleine Steinchen als Gras. Und es fehlten hin und wieder Auslaufflächen für gute Abschläge. Die Leute waren aber sehr nett und so war es eine tolle Urlaubsrunde. Das Greenfee für 9 Loch fand ich aber etwas teuer. Der Club und auch andere Golfclubs in der Umgebung bieten jedoch für die Gäste von vielen Hotels 20 % Rabatt.
Hotelempfehlung: Der Auenhof in Lech. Mit den Wirten kann man auch schön über Golf reden
Gespielt am: 09.07.2017
Disclaimer: Der Bericht entstand im Rahmen einer Einladung. Greenfee und Teile der Unterkunft wurden gestellt.
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