Ich reise nicht nur gerne, um neue Golfplätze zu entdecken, ich freue mich auch immer wieder dabei andere Golfer kennenzulernen, mit denen ich mich austauschen kann. Ich bin auch bei Instagram unterwegs. Dabei kam ich durch Kommentare mit einem netten Engländer in Kontakt, der Mitglied in Liphook ist. Und da er sagte, dass ich mich melden soll, wenn ich mal in der Gegend bin, nahm ich natürlich sofort mit ihm Kontakt auf, als wir für ein paar Tage Freunde in Guildford besuchten.
Eigentlich hatten wir uns für einen Montag verabredet, um eine Runde in Liphook zu spielen. Leider war aber an dem geplanten Tag die Beerdigung von Queen Elisabeth II. Das hatte zur Folge, dass alle Golfplätze im Land geschlossen waren. Zum Glück hatten wir beide auch zwei Tage später Zeit. Also ging es bei sehr gutem Wetter an einem Mittwochmorgen los.
Der Club in Liphook wurde übrigens 1922 gegründet. Designed wurde der Platz von Arthur Croome. Es war übrigens der einzige Platz, den er baute. Ansonsten war er Lehrer, Hürdenläufer, ein bekannter Cricketspieler, Sekretär der Oxford & Cambridge Golf Society und später Reporter für Cricket bei der Times. Interessanter Lebenslauf. Und er hat eben einen Golfplatz designed. Später wurde Tom Simpson, der in der Nähe wohnte, Mitglied und führte einige Änderungen durch, die den Platz strategischer machten. Als Clubhaus diente die ersten knapp 30 Jahre übrigens ein Hotel. Das heutige Links Tavern in der Nähe des Grüns der heutigen 10.
Der Platz, wie man ihn heute spielt, entstand letztendlich zwischen 2019 und 2021, als Mackenzie & Ebert den Platz an moderne Gegebenheiten anpasste. Aus meiner Sicht ist es ein wunderbarer Heidelandplatz geworden, der mit knapp 5400m von Gelb zwar kurz, aber alles andere als einfach zu spielen ist. Liphook beginnt übrigens mit einem knapp 170m Par 3 bergab mit Abschlag direkt vor dem Clubhaus. Dann bietet der Par 71 Platz alles, was man benötigt für einen tollen Golftag. Fairways, die breit genug sind, sehr gut gestaltete Grüns, perfekter Pflegezustand und viele strategische Löcher.
Meine Favoriten auf dem Platz waren die Löcher:
- Loch 2 (perfektes mittellanges Par 4 ohne Bunker)
- Loch 7 (wunderbares Par 5 mit einem “Heidegraben”)
- Loch 12 (Par 3 mit großem Grün auf zwei Ebenen)
- Loch 16 (Dogleg Par 4 um einen alten kleinen Steinbruch)
Als wir die Runde in Liphook beendet hatten, wartete ein gutes Essen und ein lokales Bier auf uns im Clubhaus. Ein schöner Golftag.
Fazit: Ein toller, ästhetischer Heidelandplatz
Gespielt am 21.09.22
Reisetipps für die Umgebung: Etwas nordöstlich bei Hindhead (auch ein toller Golfplatz) befindet sich Devils Punchbowl. Ein vom National Trust betriebenes Gebiet zum wandern mit phantastischen Aussichten.