Robert Trent Jones senior hat fast 500 Golfplätze weltweit designed oder re-designed. Sein Einfluss auf die Golfarchitektur zu seiner Zeit ist nicht zu unterschätzen. Die meisten seiner Plätze sind in den USA entstanden. Einige gibt es auch in Europa, aber nicht sehr viele im Vergleich zu den Plätzen in den USA. Die meisten in Europa hat er an der Costa del Sol designed. Der bekannteste dort ist sicher Valderrama. Leider ist er nicht der günstigste. Einen günstigeren haben wir uns bei unserem letzten Besuch in Andalusien rausgesucht. Den Los Lagos Platz in Mijas im Osten der Costa del Sol.
Der Los Lagos Platz ist einer der längsten, die ich bisher an der Costa del Sol gespielt habe. Von Gelb ist er 6300 Meter lang. Das war für mich als älter gewordener Bogey Golfer manchmal schon etwas sehr lang. Aber für einen Bogey reicht es dann doch meist, wenn man nicht in Regulation auf dem Grün ankam. Die Runde beginnt mit einem gut spielbaren Par 5 über 500 Meter. Ein anständiger Beginn. Danach eines der leichtesten Löcher des Platzes. Ein 150 Meter Par 3.
Ab Loch 3 kommt dann der Name des Platzes ins Spiel. Bis zur 13 kommt jedes Loch irgendwie mit einem künstlichen See in Berührung. Das hört sich gefährlicher an als es in Realität ist. Mit einigermassen solidem Spiel landet man im Normalfall nicht in einem der 5 Seen. Kann aber passieren. Die Fairways sind in den meisten Fällen breit genug. Daran kann ein möglicherweise nicht so guter Score nicht liegen. Das hat dann schon mit dem eigenen Spiel zu tun. Der Platz ist aus meiner Sicht sehr fair. Jeder Normalspieler hat hier in Mijas eine sehr gute Chance sein Handicap zu spielen. Das ist aus meiner Sicht nicht auf allen Plätzen an der Costa del Sol der Fall.
Was in Mijas auf jeden Fall im Kopf bleibt, ist der riesige Golfball auf der Brücke vom Grün der 10 zum Abschlag der 11. Hat nicht wirklich was mit Golf zu tun, ist aber ein niedliches Gimmick auf dem Platz. Fast jeder, der hier das erste Mal spielt, macht dort ein Foto. Wir übrigens auch… Mit Loch 14 wird es trockener, aber nicht einfacher. Die Fairways sind etwas enger und die Bahnen meist von Bäumen gesäumt. Was aber immer ins Spiel kommt sind die doch recht großen Bunker, die meist um die Grüns gelegen sind. Die Grüns waren übrigens alle mittelgroß und fair gestaltet. Das ist auch ein Grund dafür, dass der Platz gut spielbar ist.
Die 18 endet nahe den Abschlägen der Driving Range. Das führt dazu, dass einige Bälle auf der letzten Bahn sind, die da nicht hingehören. Aber alles halb so wild. Ist auch eines feines Abschlussloch der Runde. Nicht zu lang und gut für ein letztes Erfolgserlebnis. Die Küche im Clubhaus Restaurant ist übrigens sehr nett. Die Gambas Pil Pil kann ich sehr empfehlen. Also gar nicht mal so schlecht in Mijas. Einen zweiten 18-Loch Platz gibt es übrigens dort auch. Den Los Olivos Kurs. Der war aber wegen Renovierung geschlossen. Kann man dann ein anderes Mal machen.
Fazit: Ein anständiger RTJ sen. Platz an der Costa del Sol
Gespielt am: 13.11.2023
Reisetipp: Auf jeden Fall Mijas Pueblo. Das malerische Bergdorf knapp 10 km nördlich des Platzes