Fazit
Ein Tom Simpson Platz, den man mal gespielt haben muss.
Pluspunkte
Wunderbare Grüns, die teils nach hinten abfallen
Negativpunkte
Die Bäume an einigen Bahnen könnten mal eine Säge vertragen
7

Wer sich ein wenig mit Golf Architektur und den Designern des sogenannten Golden Age der Golfplatzarchitektur beschäftigt, kommt irgendwann auf Tom Simpson. Tom Simpson war am Bau vieler heute weltbekannter Golfplätze entweder beteiligt oder hat sie selber designed. Der Architekt galt auch immer als etwas exzentrisch, da er bei seinen Kunden oft mit einem silbernen Rolls Royce mit Chauffeur auftauchte.

Tom Simpson hatte verschiedene Kooperationen mit anderen Architekten. Er war meist für die Aufträge auf dem europäischen Festland verantwortlich. Dazu kommen aber auch Plätze in Irland und Schottland, bei denen er oft für das heutige Design verantwortlich war. Seine bekanntesten Arbeiten waren Ballybunion, Cruden Bay und Morfontaine nördlich von Paris. Ein paar Plätze von ihm hatte ich schon gespielt. Und da ich mal in Arnheim war, war die Fahrt nach Lüttich machbar. Dort in den Hügeln südlich der Stadt befindet sich ein Werk von ihm aus dem Jahre 1939. Royal Sart Tilman.

Der Platz wurde kurz vor Beginn des Zweiten Weltkriegs fertiggestellt. Leider sorgte der Krieg dafür, dass hier kaum gespielt werden konnte. Die deutsche Besatzer legten dort sogar Kartoffelfelder an. Dank der US Armee und mit Hilfe von Kriegsgefangenen wurde der Platz wieder in seinen Urzustand gebracht. Seitdem hat sich natürlich einiges getan, aber das Design des Platz und der Grüns sind noch wie früher.

Tom Simpson war einer der frühen Architekten, die strategisches Design einem bestrafenden, wie es lange üblich war, bevorzugten. Das merkt man auch in Sart Tilman. Die ersten beiden Löcher waren nichts besonderes. Danach ging es aber los. Ein wilder Ritt über ondulierte Fairways, vielen Unebenheiten, kleine Schluchten und Grüns die teils nach hinten abfallen. Das macht einfach Spaß zu spielen. Mein Favorit auf den ersten Neun war ganz klar Loch 5. Ein schweres, onduliertes Par 4 ohne Bunker über knapp 370m .

Die zweiten Neun begannen mit einem hübschen Par 3 mit Abschlag direkt unter der Clubhausterrasse. Kurz danach kamen auch schon die Höhepunkte der zweiten Neun. Die Löcher 11 und 12. Bei beiden Par 4 hat man sich mit einem schrägen Fairway auseinanderzusetzen. Dazu kommen noch zwei gut verteidigte große Grüns. Auch nett fand ich das Par 3 Loch 17 mit dem Crossbunker vor dem Grün.

Es macht wirklich Spaß den Platz in Sart Tilman zu spielen. Es ist fast nie langweilig. Einziger Kritikpunkt sind die Bäume. Da sollte sich mal ein Architekt mit Erfahrung im Baummanagement ran machen. Das würde den Platz noch besser machen. Das Clubhaus ist übrigens hypermodern. Es ist erst ein paar Jahre alt, da das alte abgebrannt ist. Das neue passt aber wunderbar in die Parklandschaft. Die Küche dort kann ich übrigens auch sehr empfehlen. Mit das beste Mittagessen seit langem.

Fazit: Ein feiner Platz nicht zu weit entfernt von Aachen

Gespielt am 27.07.2022

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