U.S. Open 2012: Randnotizen und Statistiken zur zweiten Runde

Wahrscheinlichkeitsrechnung mit Tiger

Nach der ersten Runde lag die Wahrscheinlichkeit für einen Sieg von Tiger Woods noch bei 45% – neun von 20 Majors, die er mit einer Runde unter Par begann, gewann er am Ende. Nach der zweiten Runde hat er sie auf 89% gesteigert: insgesamt neun Mal hatte er bei einem Major nach zwei Runden die Führung inne, acht Mal konnte er gewinnen – nur bei der PGA Championship 2009 hatte er gegen Y.E. Yang das Nachsehen.

Bundesjugendspiele

Als Beau Hossler seine erste Runde sensationell mit Even Par beendete, blieb er von den Kameras noch ziemlich unbehelligt. Nicht so gestern. Nachdem der 17-Jährige unbeeindruckt weiter spielte und sich an die Spitze des Leaderboards katapultierte, folgten ihm die Kameras auf Schritt und Tritt – immerhin war er der erste Schüler seit 60 Jahren, der zwei Mal in Folge die U.S. Open erreichte, und der erste Amateur seit Jim Simons im Jahr 1980, der die Führung hielt. Doch die volle Aufmerksamkeit der Medien blieb nicht ohne Folgen für Hossler, der auf seinen letzten sieben Löchern vier Bogeys und ein Doppelbogey produzierte. Die Chancen, dass zum ersten Mal seit 1933 wieder ein Amateur die U.S. Open gewinnt, sind damit gering. Und selbst der Titel des Leading Amateurs ist für Hossler noch nicht sicher, denn insgesamt schafften vier Amateure (von nur neun gestarteten) sensationell den Sprung ins Wochenende.

Der Jäger

Der Name ist Programm, denn als größter Jäger von Beau Hossler hat sich am Freitag Hunter Hamrick entwickelt. Der 22-Jährige spielte mit einer 67 die beste Runde des Tages und hängt damit im Rennen um den Leading Amateur nur noch einen Schlag zurück. Der Absolvent des Colleges von Alabama spielte die letzten 9 Loch in vier unter Par, gekrönt von einem Birdie-Birdie-Finish, und macht damit endgültig den Schmerz der NCAA Championship vergessen als sein College gegen Texas unterlag. Nur 48 Stunden nach dieser Niederlage hatte sich Hamrick damals für die U.S. Open qualifiziert, und nun spielte er eine von nur sieben Runden unter Par.

Heißes Eisen

Der Schlüssel zum Erfolg bei einer U.S. Open ist – wie bei den meisten Turnieren – möglichst viele Greens in Regulation zu treffen. So wie Jim Furyk, der die GiR-Statistik und das Turnier anführt, oder Tiger Woods, der auf Platz drei in der Statistik liegt. Nur Jeff Curl scheint dies niemand erzählt zu haben. Der 33-Jährige Amerikaner traf in der ersten Runde nur acht Grüns und spielte eine hervorragende 72. In Runde zwei hatte er dann plötzlich Zielwasser getrunken, traf mit 14 Grüns so viele wie nur Tiger Woods in Regulation – und brauchte am Ende drei Schläge mehr als in der ersten Runde. Sechs 3-Putts waren sein Verdammnis. Vom kurzen Spiel gerettet wurde dagegen Martin Kaymer, der wieder einmal ein desaströses Eisenspiel an den Tag legte und aus 6 getroffenen Fairways nur 5 getroffene Grüns machte – einzig Brian Rowell traf noch ein Grün weniger.

Rough Day at the Office

Mit 5 über Par und einem guten 29. Platz hat Branden Grace erneut untermauert, dass seine Siege auf der European Tour kein Zufall waren. Und das obwohl er kreuz und quer spielt. Nachdem er in der ersten Runde schon nur mäßige vier Fairways traf, gelang dem Südafrikaner in der zweiten Runde das Kunststück alle (!) 14 Fairways zu verfehlen. Das Erstaunliche ist, dass er aus diesen vier Fairwaystreffern in zwei Runden noch unglaubliche 19 getroffene Grüns machte. Man stelle sich nur vor was für Grace drin wäre, wenn er seine Abschläge unter Kontrolle hätte.

Entscheidung am letzten Loch

Immer wenn es darum geht, den Cut zu schaffen oder verpassen, gibt es die Geschichten der Spieler, die es auf den letzten Meter noch rumreißen oder vermasseln. Zwei Spieler werden sich dabei besonders in den Allerwertesten beißen: Thomas Björn und Lee Slattery. Der Däne beendete seine Runde mit einem Birdie-Birdie-Birdie-Finish während der Engländer einem Birdie an der 16 ein Eagle an der 17 folgen ließ – und am Ende fehlte ihnen dennoch ein Schlag zum Wochenende. Den gegensätzlichen Weg wählte Angel Cabrera. Der Argentinier dachte sich wohl noch zwei Tage muss er sich dies nicht antun und produzierte an Loch 8 ein Doppelbogey – verkalkulierte sich aber und muss jetzt doch noch ran. Besser machte es da Martin Flores, der seinem Doppelbogey noch mal zwei Bogeys folgen ließ und ebenso sicher das Wochenende verpasste wie Brian Harman, Martin Laird und Casey Martin, die auf den letzten fünf Löchern drei Bogeys produzierten und den Cut genau wie Ryo Ishikawa (Doppelbogey 18), Mark Wilson (Bogey-Bogey) und Roberto Castro (Bogey 18) um einen Schlag verpassten. Auf den letzten Drücker lösten dagegen Steve LeBrun mit einem Birdie an der 8, Rickie Fowler mit Birdies an 16 und 17 und erfreulicherweise auch Alex Cejka mit Birdies auf den letzten beiden Löchern das Ticket für die Schlussrunden.

Späte Rache

Im letzten Jahr wurde John Peterson nicht in das Walker-Cup-Team berufen obwohl er den prestigeträchtigen Jones Cup, die NCAA Championship und beinahe auch noch ein Turnier auf der Nationwide Tour gewonnen hätte. Peterson wechselte unmittelbar nach dieser Fehlentscheidung ins Profilager und das amerikanische Team verlor. Jetzt hat der 23-Jährige die Möglichkeit, den Offiziellen von damals noch einmal so richtig den Stinkefinger zu zeigen. Denn zusammengestellt wurde das Team damals allesamt von USGA-Funktionären, vom Schatzmeister bis zum Vizepräsident. Und einer von ihnen – Dan Burton – ist sogar dieses Jahr bei der U.S.Open als Starter tätig. Und der darf Peterson nach seiner formidablen 70 in der zweiten Runde heute im vorletzten Flight zusammen mit David Toms ankündigen.

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