Rekordverdächtig
Obwohl Bernhard Langer in allen drei Runden Loch 17 der ACE Group Classic in Eagle spielte, hatte er am Ende deutlich das Nachsehen gegen Kenny Perry. Allerdings kein Grund sich zu Grämen, denn Perry trug sich mit seiner Leistung in die Geschichtsbücher der Champions Tour ein. Nach Runden von 64 und 62 Schlägen lag der 51-Jährige bei 18 unter Par. Damit unterbot Perry den bisherigen 36-Loch-Par-Rekord von insgesamt sechs Spielern (u.a. Fred Couples, Tom Kite und Bernhard Langer) um einen Schlag.
Marcel Siem ist in den roten Zahlen
Wenn es läuft, dann läuft es. Beim Avantha Masters absolvierte Marcel Siem erneut alle vier Runden unter Par und hat damit jetzt seine letzten 13 Runden besser als Par gespielt. Das klingt erst einmal nach nichts Besonderem. Wenn man aber bedenkt, dass beispielsweise Martin Kaymer es bisher nur auf acht Runden in Folge unter Par brachte, bekommt das Ganze eine besondere Note. Damit hat Marcel Siem seine bisherige Karriere-Bestleistung eingestellt. 2009 spielte er von der Schlussrunde der Mercedes-Benz-Championship bis zur Schlussrunde des Portugal Masters ebenfalls 13 Runden in Folge unter Par. Nimmt man die Runden in Par hinzu, kam er damals sogar auf 20 – bis dahin ist es für den Deutschen noch ein kleiner Weg.
Cadillac Man
Durch seinen geteilten zweiten Platz beim Avantha Masters hat Marcel Siem sich nicht nur vorzeitig seine Tourkarte für 2013 gesichert, er hat sogar eine Außenseiter-Chance auf eine Teilnahme an seinem ersten Einzel-World-Golf-Championship-Turnier. Denn für die Cadillac Championship kommen die Top 10 der europäischen Geldrangliste mit Stand vom 29. Februar ins Feld. Aktuell ist Marcel Siem Siebter. Sein Problem: In dieser Woche spielen viele European-Tour-Mitglieder beim hochdotierten Accenture Match Play. Retief Goosen wird aufgrund der garantierten Aufwandsentschädigung für alle Teilnehmer automatisch Siem passieren, der damit nur noch ein Puffer von zwei Plätzen hat. Wer mitfiebern will: von den folgenden Szenarien dürfen maximal zwei nicht eintreten, damit Siem in Doral dabei ist:
Erstrunden-Aus
Louis Oosthuizen
Zweitrunden-Aus
Thomas Björn
Nicolas Colsaerts
Lee Westwood
Achtelfinal-Aus
George Coetzee
Ernie Els
Sergio Garcia
Peter Hanson
Matteo Manassero
Graeme McDowell
Charl Schwartzel
Viertelfinal-Aus
Darren Clarke
Luke Donald
Simon Dyson
Gonzalo Fernandez Castano
Anders Hansen
Miguel Angel Jimenez
Robert Karlsson
Martin Kaymer
Martin Laird
Francesco Molinari
Ian Poulter
Alvaro Quiros
Länger ist nicht immer besser
Der Star der Northern Trust Open war nicht etwa Bill Haas. Auch nicht Phil Mickelson, Keegan Bradley oder der wieder genesene J.B. Holmes. Der Star war Loch 10 des Riviera Country Club. Mit 315 Yards das kürzeste Par 4 des Platzes, stellte es die Profis vor echte Herausforderungen und bewies damit – aufgepasst, USGA -, dass ein Platz nicht 12000 Meter lang sein und zwei Meter schmale Fairways haben muss, um schwierig zu sein. In den ersten beiden Runden lag der Schlagdurchschnitt für das Loch bei 4.078 – und damit über Par. Nun gut, in den ersten beiden Runden waren ja auch noch einige Graupen dabei. Aber auch in der Schlussrunde sah es nicht anders aus. Die 76 verbliebenen Spieler erzielten 42 Pars, 16 Birdies, 15 Bogeys, 2 Doppelbogeys und sogar ein Triple-Bogey: Ein Hoch auf gute Golf-Architektur. Passend, dass das Play-Off zwischen Bill Haas, Phil Mickelson und Keegan Bradley am Ende an diesem Loch entschieden wurde.
Confed-Cut
Nachdem Bubba Watson das Original-Auto aus der Fernseh-Serie “Ein Duke kommt selten allein” erstanden hatte, wollte er ihm eine anständige Ausfahrt gewähren. Bubbas Traum: das Auto während einer Ehrenrunde vor einem Nascar-Rennen zu fahren. Der Wunsch schien in Erfüllung gehen, als die Rennveranstalter des Sprint Cups auf dem Phoenix Raceway auf ihrer Webseite den Auftritt Watsons für den 4. März verkündeten. Doch die Freude währte kurz. NASCAR verbot den Auftritt, weil sie Anstoß an der Konföderierten-Flagge auf dem Dach nahmen, die als Symbol für die Sklaverei und den Rassismus in den Südstaaten gesehen wird. Dumm für Bubba, dass sich NASCAR gerade jetzt von seinem jahrelangen Image als Redneck-Sport verabschieden will.
Neues Jahr, altes Glück
Die LPGA-Tour-Saison 2012 ist gerade einmal zwei Turniere alt und schon hat sich Yani Tseng wieder in die Siegerlisten eingetragen. Mit einer 66er-Schlussrunde verdrängte die Taiwanesin noch Ai Miyazato von der Spitze und verteidigte erfolgreich ihren Titel bei der Honda LPGA Thailand. Damit hat 23-Jährige jetzt acht ihrer letzten 24 Starts auf der LPGA Tour mit einem Titel gekrönt und steht kurz davor im Rolex Ranking doppelt so viele Punkte wie ihre erste “Verfolgerin” Na Yeon Choi zu haben. Eine Dominanz wie sie der Damen-Golfsport noch nie gesehen hat.
Freundschaftsdienst
Meistens fallen Zuschauer nur auf, wenn sie “Get in the Hole”, “Mashed Potatoes” oder sonst irgendwelchen Blödsinn rufen um ins Fernsehen zu kommen. Entsprechend dachte auch Karrie Webb, dass sie es mit einem Vollidioten zu tun hat, als jemand laut “Entschuldigung” rief, während sie vor 14 Tagen bei der Australien Open am putten war. Doch tatsächlich wollte der Mann der Australierin einen Gefallen tun. Webb hatte auf dem 13. Grün ihren Ballmarker versetzt und ihn dann in die falsche Richtung zurückgesetzt. Der laute Ausruf des Hobbygolfers sparte Webb zwei Strafschläge. Am Ende waren diese aber nur etwa 500 Dollar wert, da sich die 37-Jährige mit einer 80er-Schlussrunde weit ins Hinterfeld schoss.
Eine fast runde Sache
Die European Tour steht kurz vor einem besonderen Jubiläum. Nachdem Jbe Kruger beim Avantha Masters den ersten Sieg seiner Karriere einfuhr, wurde er der 399. verschiedene Titelträger der European-Tour-Geschichte. Nur noch ein weiterer Debütantensieg und die magische 400 ist erreicht. Im Schnitt hat die European Tour somit pro Jahr etwa zehn Rookie-Siege zu verzeichnen gehabt, seit Ignacio Antonio Garrido am 15. April 1972 die Spanish Open gewann. Insofern wäre die exakt 40 Jahre später endende Malaysian Open eigentlich ein perfekter Zeitpunkt für diesen Meilenstein.