Fazit
Ein netter Platz, der meist wegen Loch 7 in Erinnerung bleibt
Reisegolfer
5
Pluspunkte
Die Historie
Das ungewöhnliche Loch 7
Negativpunkte
Die "neuen" Löcher auf der anderes Straasenseite fallen etwas ab.
Schönes Clubhaus
5

Golf in Deutschland begann Ende des 19. Jahrhunderts in Bad Homburg, Berlin und Wiesbaden. Im Jahre 1901 würde der erste Golfclub im Norden gegründet. Das ist nicht, wie vielleicht viele erwarten würden der Hamburger GC, sondern es ist ein Club im Südosten Hamburgs. Es ist der Wentorf-Reineker GC. Wie auch bei den anderen Clubs, waren es hier wieder Briten, auf deren Initiative der Club gegründet wurde. Der Club war dann auch 1907 Gründungsmitglied des Deutschen Golf Verbandes und stellte den ersten Deutschen Golfmeister.

Man begann dort mit einem rudimentären 9-Loch Platz, der 1912 auf 18 Loch erweitert wurde. Im Ersten Weltkrieg wurde der Platz geschlossen und wurde dann erstmal für den Rübenanbau genutzt. Essen hatte höhere Priorität. 1925 fing man wieder von vorne an und legte in der Nähe des ursprünglichen Platzes einen 9-Loch Platz aus. Dieser war sehr eng und einige Bahnen kreuzten sich auch. Das ging so bis 1957 weiter. Da wurde etwas zusätzliches Land angepachtet und der 9-Loch Platz wurde etwas entzerrt. Dieser Platz entsprach grob den heutigen Löchern 2-9 und 17-18. Anfang der Neunziger wurde der Platz auf 18 Loch erweitert und bekam den heutigen Charakter.

Der Club befindet sich zwischen Wentorf und Reinbek in einem Waldgelände. Die Mehrzahl der Löcher ist auf flachem Gelände. Nur die Löcher auf dem alten Parklandteil, die in der Nähe des Clubhauses sind, sind etwas hügeliger. Charakteristisch dafür ist Loch 7. Beim Abschlag des knapp 270 Meter langen Par 4 steht man neben der Clubhausterrasse und muss seinen Ball bergab in eine Senke spielen. Diese ist von alten, sehr hohen Laubbäumen gesäumt. Da darf man schon Respekt haben, wenn man nicht immer geradeaus spielen kann. Schlag 2 muss dann wieder etwas bergauf zu einem halben Plateau Grün gespielt werden. Dieses ist links von Rhododendron begrenzt. Links ist hier gut. Rechts nicht. Im Mai, wenn der Rhododendron blüht, muss es hier ganz toll aussehen. Zusammen mit den Löchern 8 und 9 ist dies der Höhepunkt des Platzes.

Der Rest des Platzes ist zweigeteilt, was man nicht nur an der Strasse sieht, die die Platzteile trennt. Zwar hat man sich bei der Erweiterung vor knapp 30 Jahren viel Mühe gegeben, dem Platz einen einheitlichen Charakter zu geben, aber für mich sind die Unterschiede zwischen den alten und neuen Teilen zu groß. Die neuen Löcher, für die man über eine Strasse muss, sind durchschnittlicher deutscher Golfstandard. In Ordnung, aber nichts besonderes. Der alte Parklandteil mit den großen, alten Bäumen ist für meinen Geschmack etwas zu eng gepflanzt. Das sieht zwar toll aus, muss aber nicht unbedingt so auf einem Golfplatz angelegt werden. Und ob ein großer Baum mitten auf ein Fairway gehört, darüber kann man natürlich ewig diskutieren.

Die Runde in Wentorf macht aber trotzdem Spaß. Vor allem wegen der Löcher 7-9. Die sind das Highlight des Platzes. Schön ist auch die Terrasse des Clubhauses. Hier möchte man gar nicht mehr weg, wenn das Wetter passt und die Gesellschaft passt.

Fazit: Angenehmer Platz, der sich vor allem wegen der Löcher 7-9 lohnt.

Gespielt am 10.06.2019 (und einige andere Male in den letzten 20 Jahren)

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