Wer schon etwas länger meine Berichte liest weiß, dass ich zum einen gerne auf den Britischen Inseln spiele und zum anderen Plätze mag, die von Harry Colt designed wurden. Auch in Deutschland war Harry Colt aktiv. Zwei von seinen hier designten Plätzen kann man heutzutage immer noch spielen. Einer der beiden ist der Platz des Hamburger Golfclubs in Falkenstein und der andere ist der Platz des Frankfurter Golf Clubs in Niederrad. Falkenstein habe ich als Hamburger schon öfter gespielt. Nun hatte ich endlich die Gelegenheit auch den Frankfurter Golf Club zu spielen.
Ich hatte mich für eine recht frühe Startzeit entschieden. 08:30. Viel eher war dort auch keiner im Sekretariat. Zudem hatte ich mich mit einem Bloggerkollegen verabredet. Alexander betreibt den Golficiency Blog und wohnt in Frankfurt. Ist ja sowieso besser eine Runde Golf mit Begleitung zu spielen… Die Anfahrt ist für jemanden, der sich nicht auskennt, auch nicht so einfach. Erst hat mich mein 8 Jahre altes Navi in falscher Richtung auf eine Straßenbahnsstrecke geleitet, wo es aber zum Glück keinen Gegenverkehr gab und dann bin ich in die falsche Parallelstrasse gefahren… Entweder lese ich nächstes Mal vorher besser eine Karte oder ich leiste mir irgendwann mal ein neues Navi.
Durch die frühe Uhrzeit war der Parkplatz fast noch leer. Nur Platzarbeiter und andere Clubangestellte waren dort. Wir wurden sehr nett empfangen und konnten unsere Runde unverzüglich beginnen. Die äusseren Bedingungen waren perfekt und der Blick auf Loch 1 erfüllte schon meine Erwartungen. Die Pflegearbeiten im Frankfurter Golf Club waren in vollen Gange, aber wir waren davon kaum betroffen. Die Platzarbeiter waren meist nur in der Entfernung zu sehen und hören.
Der Platz ist ein klassischer Parklandplatz, der mich sehr stark an ähnliche Kurse westlich von London erinnerte. Man spielt immer im Wald und hat eigentlich nie Blick auf andere Löcher. Die Bunker sind sehr klug platziert. Meistens in Abschlagentfernung auf der rechten Seite. Also Hindernisse, die für den Durchschnitts-Rechtshänder und Slicer oft ins Spiel kommen. Aber keine Sorge, auch Linkshänder und Spieler, die den Ball gerne hooken, dürfen sich auch mal mit den Bunkern beschäftigen. Herausragend waren für mich aber die Grüns. Habe in Deutschland lange nicht mehr so gut designte Grüns gespielt. Auch die Bunker waren immer passend. Weit entfernt von dem Standard, der mir in Deutschland meist begegnet. Hier waren nicht einfach links und rechts vor dem Grün die Bunker platziert. Man hatte eigentlich immer Optionen. Interessant fand ich auch, dass von den Doglegs nur eines nach rechts ging. Bestimmte Löcher hervorzuheben fällt mir schwer, da ich das Ganze als stimmig empfand. Ach ja. Der Platz hatte nicht ein Wasserhindernis. Auch selten. Ich hatte eine sehr schöne Golfrunde auf einem grossartigen Platz.
Fazit: Einer der besten Plätze in Deutschland. Wer klassische Golfplätze mag und damit leben kann, dass gelegentlich mal ein Flieger auf dem Weg vom oder zum Frankfurter Flughafen über den Platz fliegt, muss hier mal gespielt haben.
Gespielt am 31.07.15