Der einstige European-Tour-Spielort lebt vom Resumée statt von Qualität
Linksgolfer
3.5
Reisegolfer
5
Pluspunkte
Einige Inselgrüns sind toll
Guter Pflegezustand
Insgesamt gute Sammlung an Par 3s
Negativpunkte
Der Platz verträgt kaum Regen
Überhöhtes Greenfee
Der Platz ist auf Länge ausgelegt
4.3

Gut Kaden ist eine der jüngeren Golfanlagen im Grossraum Hamburg. Gegründet und gebaut würde die Anlage (zuerst mit 18 Loch) Mitte der 80er Jahre, als der durch Bernhard Langer ausgelöste Boom mit neuen Golfanlagen in Deutschland begann. 1988 wurde die gesamte Anlage durch die Deutsche Bank übernommen. Da war es auch kein Wunder, dass die großen European Tour Turniere, die dort in den 90ern und Anfang der 2000er stattfanden, den Namen der Eigentümer trugen.

Gut Kaden war eine der letzten Anlagen im Großraum Hamburg, die ich bis dato noch nicht gespielt hatte. Grund genug also, an einem Tag, an dem die Reisegolferin ein Damenturnier in Jersbek spielte, mal den Platz in Kaden auszuprobieren. Ich wohne zwar in Hamburg, aber von uns aus ist es über eine Stunde bis zum Platz nach Kaden. Wer das Turnier und die Anlage nur aus den alten Übertragungen und Berichten kennt, macht sich keine Vorstellung, wie weit die Anlage doch von Hamburg entfernt ist. Für mich ist das eine halbe Weltreise. Und da bisher auch keiner meiner Bekannten von dem Platz begeistert war, habe ich den Kurs recht weit hinten in meiner Prioritätenliste abgelegt.

Nun denn. Ich kam um kurz nach 08.00 Uhr dort an, um noch vor 09.00 starten zu können. Vor 09.00 Uhr ist die Runde 20 € günstiger. Und das Normalgreenfee gehört zu den teuersten im Großraum Hamburg. Eine Startzeit hatte ich nicht und war auch nicht nötig. Der Empfang im Sekretariat war sehr nett und gut organisiert. Zahlung des Greenfees war schnell erledigt und ich konnte meine Runde beginnen. Die Kursfolge an dem Tag war C und B. Dieselben Löcher wie einige Wochen später beim Finale der DGL Final Four. Nur eine andere Reihenfolge.

Der C Kurs ist recht flach und man hat es an einigen Löchern mit Wasser ums Grün herum zu tun. Genau genommen an fünf Löchern. An der 9 ist das ja auch ganz nett mit dem Inselgrün. Aber irgendwann kann man auch sagen: Ach, schon wieder. Ansonsten alles in Ordnung. Gut gepflegt, vernünftig platzierte Bunker, aber es fehlte etwas.

Der B-Kurs gefiel mir dann etwas besser. Mehr Abwechslung. Es geht auch gelegentlich etwas rauf und runter. Die beiden Par 3 hier fanden auch mehr mein Wohlgefallen. Nett ist auch der Ausflug in den Wald an der 6 und 7. Die beiden Löchern waren ganz anders als der Rest und ich fragte mich kurz, ob ich mich vielleicht verlaufen haben könnte. Richtige Parklandlöcher mit engen Fairways im dicht bewachsenen Mischwald. Nach einem langweiligen Par 5, bei dem durch Bunker vor und um das Grün versucht wurde, etwas Spannung zu erzeugen. Das ist interessant, wenn die großen Jungs das Loch mit dem zweiten Schlag angreifen. Für die “Normalos”, wie mich, war das nichts besonderes.

Loch 9 war dann wirklich spannend. Wie gut das Loch war, konnte man sehr gut sehen, wenn man bei den Final 4 der DGL zuschaute. Loch 9 des B Kurses ist ein Par 5 Dogleg links über einen Teich. Die Landezone für einen 260 m Drive (für die Profis) ist sehr eng. Je kürzer man ist, desto breiter ist das Fairway. Und wenn man präzise trifft, dann hat man “nur” noch knapp 150 m bis zum Inselgrün. Der Normalspieler kann das Grün mit drei (oder vier) präzisen Schlägen locker erreichen und der Scratchspieler hat Optionen. Beim Stechen um Platz 3 der Herren haben ein paar Spieler versucht, den Teich carry zu überspielen. Ist aber nur einem gelungen.

Nach der Runde bietet die Anlage gute Umkleideräume und eine sehr gute Gastronomie. Alles toll. Der Fokus schien aber am Tage meines Besuchs auf Kaden auf einer Gruppe im Hotel zu liegen. Werde ich umgehend wiederkommen? Wohl erstmal nicht. Der Platz war eher deutscher Durchschnitt. Nichts besonderes. Da gibt es um Hamburg interessantere Plätze. Muss nur irgendwann den A Kurs spielen, wenn ich alle Plätze in Schleswig Holstein gespielt haben möchte. Das wird aber wohl noch bis 2021 dauern. Ach ja. Seit 2012 gehört die Anlage nicht mehr der Deutschen Bank. Der damalige Seniorchef der Schwartau Werke (Marmelade) hat zugeschlagen.

Fazit: Gut gepflegte Anlage. Platz ist vom Design aber nur gehobener deutscher Durchschnitt.

Gespielt am 06.06.2019

Zusammenfassung
Gespielt am
Bewerteter Platz
Gut Kaden C/B Kurs
Bewertung
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