Aus den Augen, aus dem Sinn. Kaum hat Lee Westwood nach dem Sieg auf einem eher bescheiden besetzten Turnier der Asia Tour den ersten Platz in der Weltrangliste errungen, entbrennt unter US-Journalisten die Diskussion, wer diese Ehre eigentlich verdient hat. Der Name Martin Kaymer fällt dabei nur selten bis überhaupt nicht. Die meisten Experten finden, dass Luke Donald die Nummer 1 sein sollte. Der war am Wochenende kurz davor, diesen Spot zu erobern, doch Donald verlor beim Hertitage gegen Milchschnitten-Boy Brandt Snedeker im Playoff – und die Punkte reichten nicht für die Tabellenspitze.
Acht Wochen war Kaymer ganz oben, doch das scheint nicht zu zählen. Nicht einmal der Umstand, dass der Mettmanner dieses Wochenende überhaupt nicht angetreten ist und damit auch keine Punkte für das Ranking sammeln konnte.
Erschreckend ist meiner Meinung nach, welchen schwachen Eindruck Kaymer anscheinend bei der Fachpresse in den USA bislang hinterlassen hat. Ein Grund hierfür ist natürlich das erneute miese Abschneiden beim Masters. Ein anderer könnte die fehlende Präsenz auf der PGA Tour sein. Nichtsdestotrotz: Von den Kollegen in den Vereinigten Staaten hätte ich ein wenig mehr Sachverstand erwartet. Dass Kaymer demnächst wieder auf der Eins stehen könnte, halte ich nicht für abwegig – und schon überhaupt nicht für unverdient.
Hier mal ein Beispiel für die Luke-oder-Lee-oderCharl-aber-Kaymer-nie-gehört-Diskussion.