Die Algarve sähe anders aus, wenn es nicht verschiedene Immobilien Entwickler gegeben hätte, die irgendwann in ein Gelände in netter Lage investiert hätten. Palmares, Vale de Lobo, Vilamoura gäbe es nicht ohne irgendwelche Investoren. Das gleiche gilt auch für Quinta do Lago.
Auch Quinta do Lago ist eine Ansammlung von luxuriösen Häusern und ein paar Golfplätzen. Zwei der 3 Plätze unter dem Namen sind sogar in den derzeit aktuellen Top 100 für Continental Europe gelistet. Das sind derzeit der North und der South Course.
Bei unserem Winterurlaub 2022 war dann auf jeden Fall einer der drei Golfplätze dort dran. Meine Wahl fiel auf den South Course. Dieser war am höchsten bewertet und da für alle Plätze dasselbe Greenfee aufgerufen wird, wurde eine Startzeit dafür gebucht. Wenn man zum Parkplatz des Clubs fährt, sieht man schon die sehr großzügig angelegte Range, die am Tage unseres Besuchs auch sehr gut besucht wurde. Den Grund für den guten Besuch der Range fanden wir später am Abschlag heraus.
Nach Zahlung unseres Greenfees waren wir 15 Minuten vor unserer gebuchten Abschlagszeit an Tee 1. Dort wartete aber schon eine große Gruppe von Golfern mit dem selben Ziel. Pünktlich abschlagen. Ein freundlicher Starter erklärte uns dann, dass vor uns eine große deutsche Reisegruppe ein Turnier spielt. Es dauert wohl noch eine halbe Stunde, bis wir starten könnten. Nun gut. Das kann vorkommen. Dadurch hatten wir ein paar nette Unterhaltungen mit anderen, die auch warten mussten.
Nach mehrmaligen weiteren Verzögerungen konnten wir 70 Minuten nach unserer eigentlichen Abschlagszeit dann doch mit einem Paar aus Luxemburg unsere Runde beginnen. Die waren nett und die Gespräche verkürzten die weiteren Wartezeiten an den nächsten Löchern. Immerhin war das Turnier vor uns nach Loch 9 zu Ende. Man war auf Loch 10 gestartet. Und da es eine Gruppenreise mit vielen Anfängern war, dauerte das ganze leider etwas länger. Zudem kam die normalerweise gültige Beschränkung auf Handicap 28 hier nicht zum tragen.
Nun aber doch endlich zum Platz. Loch 1 zeigte uns schon über eine Stunde lang, was auch später auf uns zukommen sollte. Höhenunterschiede, Pinienwald und viele Bunker um die Grüns. So ging es dann oft weiter. Entweder rauf oder runter. Seltener mal durchgehend über eine ebene Fläche und immer mal wieder Schräglagen. Der Platz war, ausser dass er einer der am besten gepflegten auf unserer Reise mit 12 Plätzen war, auch gut gestaltet. Es gab auch immer mal wieder Wasser.
Von den Par 3 Löchern fand ich die beiden auf den ersten Neun nicht so aufregend. Dafür waren die beiden im zweiten Teil richtig gut. Eins 150 Meter bergab (Loch 11) und das andere 160 Meter über einen großen Teich (Loch 15). Das Routing war ganz in Ordnung. Man hatte kaum längere Wege vom Grün zum nächsten Abschlag. Aber irgendwie ging es immer durch “Wohngebiete”. Natürlich waren da auch richtig schöne Gebäude dabei. Aber wir sind ja nicht auf einer Architekturausstellung…
Persönlich fand ich die zweiten 9 etwas besser. Dort waren auch meine persönlichen Favoriten des Platzes.
- Loch 13. Ein kurzes Par 4, welches in der Landezone von rechts nach links fällt und dann zu einem erhöhten Grün geht.
- Loch 16. Ein Par 4, welches mit einem leichten Bogen nach links zum Grün verläuft. Hinter dem Grün geht es steil bergab zum Wasser.
Alles in allem ist Quinta do Lago ein nettes Urlaubserlebnis, auch wenn wir den San Lorenzo nebenan besser fanden.
Wer nachher noch etwas essen oder trinken möchte, sollte aber darauf achten, nicht zu spät zu starten oder Gruppenturniere vor sich zu vermeiden. Als wir auf der Terrasse ankamen, sagte man uns nach 10 Minuten Wartezeit, dass die Küche gerade geschlossen hatte. Pech gehabt. Und man sollte auch in das “richtige” Clubhaus gehen. Neben dem für die Allgemeinheit gibt es auch noch eines für Mitglieder von Quinta do Lago. Da waren wir fälschlicherweise zuerst.
Fazit: Guter Platz mit tollem Pflegzustand.
Gespielt am 08.02.2022