Die Provence hat viel zu bieten für Reisende, natürlich auch eine angenehme Anzahl von Golfplätzen. Was alle diese Plätze gemeinsam haben ist, dass sie fast alle hügelig sind. Aber ausser in Terre Blanche und St. Maxime, wo Carts Pflicht sind, bin ich auf fast all den hügeligen Kursen immer gelaufen. Das war meist anstrengend, aber machbar. In diesem Jahr erwischten wir aber dann doch einen Platz, wo ich schon nach 13 Loch fast vollkommen ausgelaugt war und mir ein Cart gewünscht hätte. Willkommen in Saint Endreol.
Saint Endreol ist ein im Inland gelegenes Resort bei La Motte. In der Umgebung gibt es sehr viele Weingüter, die fast alle hauptsächlich Côtes de Provence produzieren. Der Platz wurde Anfang der 90er Jahre von Michel Gayon designet und gebaut. Es gibt viele Höhenunterschiede zu überwinden und die Wege zwischen den Löchern sind teilweise sehr lang und anstrengend zu laufen.
Die Höhenunterschiede auf dem Platz machen aber auch einen Großteil des visuellen Reizes aus. Man hat oft wunderbare Aussichten auf die Hügel der Provence und manchmal auf die Felsen von Roquebrune. Hat was. Die Löcher in Saint Endreol sind fast alle gut gestaltet und auch spielbar, wenn man die richtigen Abschläge gewählt hat. Je weiter man zurück geht und je länger der Platz dann wird, umso schwieriger wird das ganze.
Die zwei Löcher, die mir auf jeden Fall im Kopf bleiben werden sind die 13, welches auch das Signature Loch ist, und die 18. Loch 13 ist deshalb bekannt, weil man gefühlt von sehr weit oben und sehr weit weg auf ein Grün auf einer Halbinsel im Endre Fluss spielen muss. Dabei ist das Par 3 Loch mit 176 Meter für Herren eigentlich machbar. Man denkt nur von da oben gesehen, dass man auf ein kleines Handtuch spielen muss. Für Damen ist das Loch leider, wie so oft auf den Plätzen dieser Welt, nicht so spektakulär. Mit knapp 100 Meter Länge muss man zwar über den See, aber es sieht nicht so schön aus wie von oben, weil man viel tiefer steht.
Die 18 ist dann ein wunderbarer Abschluss. Ein mittellanges Par 4, bei dem man bergauf in Richtung der Clubhausterrasse zu einem von Bunkern gut geschütztes Grün spielt. Für uns war es eine Erlösung, das wir unsere jeweils 1,5 Liter Wasser schon geleert hatten und wir nahe am Ende unserer Kräfte waren. Ich habe selten ein Getränk auf einer Clubhausterrasse so genossen und auch gefühlt verdient wie nach der Runde in Saint Endreol. Mit den feinen Aussichten ein schöner Abschluss einer anstrengenden Runde.
Fazit: Ein netter, aber zu Fuß sehr anstrengender Platz
Gespielt am: 10.06.2024
Reisetipp: Eines der Weingüter mit Roséwein in der Umgebung besuchen