Die politisch korrekten Leser mögen mir dieses abgewandelte Ramones-Zitat verzeihen, aber die zunehmende Entschleunigung der hiesigen Golfrunden schreit nach drastischen Maßnahmen. Drastisch zumindest für den deutschen Golfspieler. Mein Antiserum gegen die “4,5 Stunden oder mehr”-Runde heißt “Readygolf” und wird aus dem Blut US-amerikanischer Hacker gewonnen.
Während meiner beiden letzten Ausflüge über den großen Teich wurde ich in die hierzulande geheime und der deutschen Etikette so widersprechenden Kunst des zügigen Spiels eingeführt (Die Stammkundschaft erinnert sich wahrscheinlich noch an meinen letzten Wutausbruch). Die Erkenntnis aus ungefähr 20 Runden Golf in Arizona und North Carolina ist einfach. Beim “Readygolf” gibt es nur eine wichtige Regel und die lautet: Wer schon schlagen oder putten kann, soll gefälligst auch schlagen oder putten.
Es gibt keine Ehre mehr. Und damit ist nicht der in Deutschland wie in den USA (Hallo Breakfast-Ball!) übliche In-die-Tasche-lüg-Beschiss gemeint. Nein. Die Ehrlosigkeit bedeutet, dass der, der als erstes am Abschlag mit seinem Drive loslegen kann, das auch gefälligst tun sollte. Dieses Konzept wird bis aufs Grün fortgesetzt. Man muss nicht erst 5 Minuten auf Mutti (oder den Rest der Familie) warten, bis mit dem Einlochen begonnen werden kann. Die Entfernung zum Loch spielt keine Rolle mehr. Erneut: Wer als erstes fertig – also “ready” – ist, nimmt Maß und spielt seinen Ball.
Um “ready” zu sein, muss man natürlich sich auch ein bisserl Mühe geben. Dazu gehört unter anderem, dass man sich rechtzeitig überlegt, welcher Schläger beim nächsten Schlag der richtige ist. Außerdem sollte man den anderen Spielern nicht ehrfürchtig beim Putten zuschauen, sondern gefälligst seine Puttlinie checken.
Aus eigener Erfahrung sei gesagt: Man spart so einfach eine Menge Zeit. Da pfeife ich doch auf die Ehre!
In diesem Sinne: 1,2,3,4 … hier sind die Ramones!
httpv://www.youtube.com/watch?v=ElX7x_qNUYQ