Irgendwann nach dem Fall der Mauer muss jemand auf die Idee gekommen sein, auf Usedom ein Golf und Wellnesshotel zu bauen. 1995 wurde dann auch ein dazugehöriger Golfclub gegründet. Und ab Ende der 90er gab es dann dort ein Hotel mit 3×9 Loch. Das Ressort entwickelte sich positiv, es kamen neue Gebäude dazu und um das Jahr 2005/06 begann man mit der Erweiterung des Platzes auf 2 x 18 Loch. Der heutige Zustand mit dem blauen und dem gelben Platz war dann 2007 erreicht.
2008 kam der Platz in die Rangliste der 50 besten Golfplätze, die das Golf Magazin erstellte. Balmer See landete hier auf dem geteilten 49. Platz. Dazu muss man wissen, dass die Top 50 eigentlich eine Top 51 sind. Grund dafür ist, dass Platz 49 dreimal vergeben wurde. Da das Ressort 2 Plätze hat, gehe ich mal davon aus, dass der blaue Kurs hier in die Wertung kam. Der gelbe (der ja auch ganz ok ist) mit seinen 5100 Metern kann hier wohl nicht gemeint sein. Oder ich habe den Sinn der Liste missverstanden.
Auf jeden Fall spielten wir nun über Ostern bei unserem Besuch in dem Ressort natürlich den blauen Platz. Beide Plätze sind in eine teils hügelige, waldige Landschaft am Achterwasser eingebettet. Der blaue Kurs ist innen und der gelbe aussen. Der Platz beginnt mit einem recht kurzen Par 4 mit Dogleg von einem erhöhten Abschlag. Nicht zu schwer. Aber man muss im Sommer bei hohem Rough erstmal das Fairway treffen… Anfang April konnte man noch bequem abkürzen. Den Ball fand man immer wieder. Das nächste erwähnenswerte Loch ist das Dritte. 360 Meter Par 4 mit blindem Abschlag bergauf. Nett. Dann gefielen mir auf den ersten Neun noch die Reihe von der 7 bis zur 9. Schöne Löcher, bei denen alle Wasser ins Spiel kommt.
Auf den zweiten 9 gefielen mir die 3 Par 5 Löcher recht gut (auf den ersten 9 gab es kein Par 5…). Die waren ausgewogen und selbst ein Shorthitter wie ich hat eine Chance das Grün mit 3 Schlägen zu erreichen. Das interessanteste ist ganz klar Loch 16. Zuerst geht es abwärts mit einem kleinen Teich zur Linken. Wenn man die überstanden hat, geht es bergauf in Richtung eines Markerstabs. Wenn man dann den (recht steilen) Hügel erklommen hat und seinen Ball gefunden hat, entdeckt man ein von Bunkern rechts und links geschütztes Grün, bei dem es hinter dem Grün steil bergab geht. Richtig gut. So stelle ich mir eine gute Golfbahn vor. 17 und 18 sind dann ok und ein anständiger Abschluss direkt vor der Terrasse des Hotels.
Das zum Platz gehörende Hotel (oder ist es anders herum?) hat einen recht hohen Standard und bietet einen umfangreichen Wellnessbereich für die, die es mögen. Das ganze als Paket lohnt auf jeden Fall die Anreise. Hotel ist gut und die Plätze anständig. Aber wenn ich ganz ehrlich bin, hat mich der Platz (blau) etwas enttäuscht, dafür, dass er in den Top 51 in Deutschland ist. Spontan fallen mir mindestens 2 Plätze zwischen Rhein und Ruhr ein, die mindestens genauso gut sind und die nicht in der Liste auftauchen. Aber solche Listen sind ja immer subjektiv…
Fazit: Ist ganz in Ordnung. Muss man aber nicht dauern hinfahren