Golf-Geschichten: Zu wild um wahr zu sein.

Wenn man sich so durch die Golfliteratur liest, stößt man immer wieder auf Geschichten, die einen die Stirn runzeln lassen. Meist sind es Geschichten über Golfer, die ihr 100. Hole-in-One mit geschlossenen Augen, einhändig und auf einem Ball balancierend geschlagen haben. Unglücklicherweise sind diese weder in die eine noch in die andere Richtung zu verifizieren. Doch es gibt Geschichten, die lassen sich tatsächlich durch einen Blick in die Zeitungsarchive be- oder widerlegen. Hier sind fünf bizarre Golf-Mythen und eine Einschätzung ihres Wahrheitsgehalts.

Al Capones Golf-Unfall

Die Geschichte:
Am 15.September 1928 meldeten zahlreiche Zeitungen, dass Chicagos berüchtigter Gangsterboss Al Capone angeschossen wurde. Doch nicht etwa rivalisierende Gags sollen sich Scarface geschnappt haben, das Ganze war ein Golfunfall. Weil es Todesdrohungen gegen ihn gab, nahm Capone ausnahmsweise eine Waffe mit auf seine Golfrunde. Als er nach der Runde ins Auto stieg, löste sich ein Schuss und bohrte sich in Capones Bein.
Der Ursprung:
Zeitgenössische Zeitungen berichteten von dem Vorfall, der im Laufe der Jahrzehnte ein Eigenleben bekam. Mal hieß es die Waffe sei im Golfbag gewesen als sich der Schuss löste, ein anderes Mal hatte Capone sie am Mann getragen.
Der Wahrheitsgehalt:
Der Prescott Evening Courier meldete zeitgleich zu den anderen Artikeln, dass ein Reporter Capone putzmunter in einem Chicagoer Hotel antraf wobei sich der Mafioso sogar zu ein paar Tanzschritten hinreißen ließ um seine Unversehrtheit zu demonstrieren. Auch die Polizei tat alles um den Vorfall zu dementieren und identifizierte den betreffenden Mann als einen gewissen Martin. Eine Ungewissheit bleibt allerdings: Der erste Artikel meldete, der Vorfall habe sechs Tage zurückgelegen während der zweite davon ausging, dass es sich aktuell abgespielt hat.

Driver durchstößt Herz

Die Geschichte:
Ein Golfer ärgert sich so sehr über einen Fehlschlag, dass er wütend mit seinem Driver um sich schlägt. Der Schaft zersplittert, dringt durch die Haut des Golfers und tötet ihn.
Der Ursprung:
In der golfthematischen Folge von “CSI” stellte sich vor kurzem genau dieser Fall als Todesursache heraus. Beim Schlag auf den Boden zerbarst der Schaft und durchtrennte die Halsschlagader des Opfers. Eine Variation einer Geschichte, die schon seit mindestens 50 Jahren zirkuliert.
Der Wahrheitsgehalt:
Die Geschichte ist leider absolut wahr – und zwar gleich mehrfach. Also Vorsicht falls man sich das nächste Mal auf dem Golfplatz ärgert. Zuletzt machte einer dieser tragischen Fälle 2005 Schlagzeilen. Ein zwölfjähriger Junge fiel auf einen zerbrochenen Golfschläger, der die Halsschlagader durchtrennte. Ein weiterer Teenager starb 1994 auf ähnlich brutale Weise. Wie die New York Times berichtet, schlug ein 16-jähriger verärgert mit seinem Holz 3 gegen eine Bank als der Schaft nachgab und sich durch sein Herz bohrte. Ebenfalls hartnäckig, aber nur noch schwer zu belegen, hält sich die Geschichte eines Mannes namens Edward Harrison, dessen Driver 1951 im Inglewood Country Club zerbrach und sich in seinen Bauch bohrte. Nachdem er sich noch 100 Meter weit schleppte, brach er tot zusammen.

Golfball statt Flugabwehrrakete

Die Geschichte:
Der jugendliche Mathieu Boya aus Benin war ein begeisterter Golfer. Weil es in seinem Heimatland keinen Golfplatz gibt, übte er 1987 in der Nähe des Luftwaffen-Flughafens von Benin. Mit einem seiner Bälle traf er einen Vogel tödlich. Der Flattermann fiel sofort tot vom Himmel – direkt auf die Windschutzscheibe eines Jets, der über die Rollbahn fuhr. Der Pilot verlor die Kontrolle über seinen Flieger und raste in vier Mirage Jets, die am Rollfeldrand standen. Mit einem Golfschlag hatte der Jugendliche die gesamte Luftwaffe des westafrikanischen Staates ausradiert.
Der Ursprung:
1987 soll die Geschichte durch diverse ausländische Zeitungen zirkuliert sein. Ein Jahr später berichtete sogar Golf Digest über das teuerste Birdie aller Zeiten. Bis heute taucht die Geschichte immer noch in Golf-Kuriositätenbüchern auf.
Der Wahrheitsgehalt:
Der gesunde Menschenverstand sagt, dass die Geschichte falsch ist. Die Kettenreaktion ist einfach zu abstrus um wahr zu sein – und ein ausgebildeter Pilot, der beim Aufprall eines Vogels seinen rollenden Flieger verreißt dürfte selbst in Benin kaum die Aufnahme in die Luftwaffe geschafft haben. Tatsächlich hat sich jemand bereits 1990 die Mühe gemacht, das Ganze zu überprüfen. Ein Kolumnist einer Zeitung aus North Carolina fragte einen Diplomaten aus dem Benin, der ihm versicherte “etwas dieser Art ist nie passiert”.

Tödliches Tee

Die Geschichte:
1982 spielte George M. Prior auf dem Army-Navy-Golfplatz von Arlington, Virginia. Wie üblich kaute er dabei zwischen den Schlägen auf seinem Tee rum. Während der Runde klagte er über Kopfschmerzen, nachts bekam er hohes Fieber und einen Ausschlag. Zehn Tage später waren 80% der Haut verbrannt und er starb an Organversagen. Die Autopsie ergab eine Vergiftung durch ein Pflanzenschutzmittel, das zwei Mal die Woche auf den Golfplatz gesprüht wird.
Der Ursprung:
Die Geschichte verbreitete sich über emails, Foren und andere Kommunikationsmittel bis sie bei der Urban-Legends-Seite snopes.com überprüft wurde.
Der Wahrheitsgehalt:
Snopes.com kam zu dem Schluss, dass die Geschichte wahr ist. Tatsächlich finden sich in alten Zeitungen sowohl Belege für die Geschichte als auch für eine anschließende Klage gegen den Hersteller des Fungizids. Das Verfahren wurde außergerichtlich beigelegt.

You can Leave Your Hat On

Die Geschichte:
Bei der Players Championship 1977 wurde der Score von J.C. Snead im wahrsten Sinne des Wortes vom Winde verweht. Der 36-Jährige war gerade auf dem Weg zum vierten Grün des Sawgrass Golf Courses als eine Windböe seinen Panama-Hut vom Kopf fegte. Der Hut wehte 30 Meter nach vorne aufs Grün und traf exakt Sneads Ball was in einem Strafschlag für den Masters-Zweiten von 1972 resultierte.
Der Ursprung
In zahlreichen humoristischen Golfbüchern taucht diese Geschichte auf. Schließlich illustriert sie perfekt die vielen Fallen und amüsanten Verwicklungen, die die Golfregeln parat halten.
Der Wahrheitsgehalt
Wie man es von einer so relativ jungen Geschichte, die sich auf einer der Profitouren zugetragen haben soll, erwarten darf, ist sie absolut wahr. PGA-Tour-Commissioner Lloyd Mangum bestätigte sogar höchstpersönlich, als es ein Jahr später zu einem ähnlich kuriosen Zwischenfall kam, bei dem ein Profi ein Tee traf, dass seinem Caddie vom Ohr gefallen war.

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