Heute hatte ich endlich mal die Gelegenheit, mit dem Club zur Vahr Garlstedter Heide einen der Top 50 Plätze Deutschlands zu spielen. Bei unserem Anruf vorher sagte man uns, dass spielen kein Problem ist. Es sei nicht viel los. Etwas, was hier üblich ist, denn die meisten Mitglieder erledigen ihre Runden auf der 9-Loch-Anlage in der Stadt. In die Garlstedter Heide verirren sie sich selten. Nach ca. 90 Minuten Fahrt erreichten wir das Dorf Garlstedt. Ein gepflegter Ort mit netten Häusern. Über eine einspurige Zufahrt ging es dann zum Club. Vorbei am Clubhaus und Loch 18 zum Parkplatz. Der Empfang im Büro war nett und freundlich. Der Herr erzählte auch eine nette Geschichte von dem 95-jährigen Mitglied, das immer noch einmal die Woche spielt. Zwar von “Orange”, aber immerhin.
Nun aber zum Platz. Das erste Loch empfand ich noch als sehr normal. Leichtes Dogleg nach rechts und nicht zu lang. Aber auch hier muss man seinen Ball erst mal im Loch haben. Ab dem zweiten Loch wurde es dann nett. Das erste von insgesamt sechs Par 5s (der ganze Platz war übrigens Par 74 und 6283 Meter von Gelb). Erst über eine Hecke, dann über einen Teich und dann zum Grün (wer es denn mit drei Schlägen schafft). Von dort ging es dann fast immer fröhlich durch den Wald. Mal breiter, mal enger, aber immer fair. Die Grüns empfand ich als nicht zu schnell, aber spurtreu. Also ordentlich. Vielleicht bin ich hier aber etwas durch einige Plätze in England verwöhnt.
Besonders erwähnenswert auf den ersten 9 waren die Löcher 6 und 7. Hier hatte man die Auswahl, ob man das Grün über rechts oder links anspielt. In der Mitte des Fairways war sozusagen ein kleiner Wald mit Teich, um den man herum spielen musste. Die zweiten 9 gingen eigentlich nur noch durch den Wald. Man durfte also nicht zu stark streuen bei seinen Schlägen. Lustig war dann der Abschlag bei Loch 14. Hier war ein Periskop, durch das man prüfen musste, ob das Fairway (welches man so nicht sehen konnte) auch frei war. Hübsche Idee.
Loch 16 gefiel mir auch sehr gut. Recht lang und vom Abschlag aus konnte man sein Ziel nicht sehen. Dazu noch ein Graben ca. 70 Meter vor dem Grün. Gut angelegt. Nach einem langen Par 3 (lang für mich) ging es dann über Loch 18 (Par 4 mit Dogleg rechts) zurück zum Clubhaus. Fazit: Trotz 3 Loch im Regen ein gelungener Tag, der auch die lange Anfahrt lohnte. Frisch geduscht ging es dann zum Essen im (fast) leeren Clubhaus. Leckeres Essen und sehr nette Bedienung.
Fazit: Muss man gespielt haben. Toller Platz und deutsche Golfgeschichte.