Ich bin ja, wie ich schon mal erwähnte, Mitglied in einer Golfsociety in England. Diese Gesellschaft veranstaltet im Jahr 3 Turniere. Einmal im Frühjahr in Sunningdale, einmal im Sommer in Denham und einmal im Herbst in St. Georges Hill. Wie alle an den Temperaturen bemerken, war jetzt das Sommerturnier dran. Meinen Dreitagetripp nach England habe ich eigentlich um dieses Turnier herum geplant. Nach der “Einspielrunde” in Swinley Forest wurde es am Dienstag ernst. 36 Loch im Denham Golfclub.
Gegründet wurde der Club im Dezmber 1910 von 7 örtlichen Gentlemen und schon im Mai 1911 soll man dort Golf gespielt haben können (was ich ein wenig bezweifle…). Architekt war Harry Colt. Dies kann man auch trotz einiger Veränderungen seitdem gut sehen. Vor allem die Grünverteidigung ist typisch für ihn. Interessant und wissenswert (für die Besserwisser unter uns) ist auch, das dies der erste 18 Loch-Kurs von Harry Colt war, bei dem man nach 9 Loch wieder am Clubhaus herauskam. Später machte man dies fast überall zum Standart. Vorher war Golf eher klassisch “out and in”. Der Club ließ bis vor kurzem kaum Gäste ohne Mitglieder zu. Aber auch dort änderte man sich aufgrund finanzieller Nöte etwas und heutzutage kann man während der Woche als Gast ganz normal spielen. Bemerkenswert ist auch, dass der Club einen Raum nach einem ehemaligen Pro benannt hat. Der Sheridanroom. John Sheridan war 51 Jahr lang Pro dort!
Der Platz ist schön zu spielen und anzusehen. Man darf eben nur kein Problem mit etwas Braun auf den Fairways haben. Aber das mit der Trockenheit ist zur Zeit auf fast allen Plätzen in Südostengland der Fall. Man hatte dort seit Wochen kaum Regen. Die besten Löcher sind die 7, die 11 und die 17. Alles ganz toll kreierte Par 4, bei denen die Höhenunterschiede gut eingebaut sind. Der Kurs ist eigentlich auf zwei Ebenen. Innerhalb dieser ist er dann aber meist flach. Man muss nur gelegentlich etwas extremer rauf und runter und es gibt einige blinde Schläge bergauf oder bergab. Kleiner Nachteil ist der Nachbar. Ein Flugplatz für kleine Propellerflugzeuge. Das ist gewöhnungsbedürftig, wenn knapp über dem Fairway ein Flugzeug startet oder landet. Ich komme auf jeden Fall trotzdem gerne mal wieder, wenn es sich ergibt.
Das Turnier war bei der Hitze sehr anstrengend. Da war das duschen vor dem Lunch nach 18 Loch eine echte Erleichterung. Problem war nur, dass das “frische” Hemd nach Sekunden wieder durchgeschwitzt war. Immerhin durften wir diesmal beim Lunch das Sakko auslassen… Am Ende waren wir nach 36 Loch alle froh, dass die Hitzeschlacht in Denham vorüber war.
Gespielt am 29.06.2010