Die dickste Hose im Amateurgolf

Kaum ein wenig Oberwasser, schon drehen die Jungs am Rad. College-Amateur John Peterson, der in der vergangenen Woche beim Nationwide-Turnier in Ohio hinter Harris English (ebenfalls ein Amateur) den geteilten 2. Rang belegte, reißt ordentlich die Klappe auf. “Die Top-Leute im College, die besten 20 oder 30, können die besten 20 oder 30 Spieler der PGA Tour schlagen”, gab der Jungspund dem Golf World Magazin zu Protokoll. Man müsse ihm und seinen Altersgenossen nur die Möglichkeit geben.

Einige PGA-Spieler zeigten sich höchst amüsiert. Bestes Beispiel ist Ryan Palmer, der als Reaktion folgenden Tweet in die Weltgeschichte ballerte:
“Wow. Talk about bold. I say i get 20 of my peers and they get 20 and lets go have some fun!!! Trust me boys, its not that easy!!!”

Hoffentlich überträgt Sky.

 

  1. So ganz abwegig finde ich das nicht. Nicht nur Tom Watson meint, das seinen nur dem Namen nach Amateure – mit den Spiel- und Trainingsbedingungen die die Jungs in den Colleges bekämen, seien das de facto Profis, ähnlich der Collegesportler in anderen Sportarten. Das Aateurstatut wird wohl recht locker ausgelegt da drüben … aber auch der junge Engländer bei den Open neulich, Tom Junior, der war von Kopf bis Fuß in nagelneuen Boss Klamotten und PING Ausrüstung unterwegs. Da kann man schon ins Grübeln kommen.

    Was das Sportliche betrifft … nun, Bobby Jones und Francois Ouimet waren Amateure und auch nach ihnen gab es immer einige, die den bezahlten Golfern durchaus das Wasser reichen konnten.
    Der junge Mann hat den Mund sicher sehr voll genommen, aber so ganz von ungefähr kommt die Häufung der verglechsweise erfolgreichen Amateure bei Profiturnieren in letzter Zeit wohl nicht.

    1. Er sprach von 20 bis 30 Amateurgolfern, die den PGA-Pros das Fürchten lernen … das finde ich so wunderschön over the top.

      David Duvall sagt es so schön: “Frankly, there aren’t 30 guys in college who are going to be on our tour in three years,”

      Und Verplank grinste sich einen und kommentierte: “The attitude is easier when you’re an amateur because you’ve got nothing to lose. Having said that, it ought to be like that as a pro. When I won, it was just golf. When you’re an amateur, you’re just trying to see how good you can get.”

  2. Naja, David Duval ist nun nicht das wandelnde Belegexemplar für kontinuierliches und außergewöhnliches Golf auf höchstem Niveau … Der ist doch die personifizierte Eintagsfliege, die ewig auf einer 59 und einem einsamen Major rumreitet aber danach aus lauter Schiß vor Tiger nix mehr gerissen hat und sang- und klanglos in der Bedeutungslosigkeit verschwand. Auf dessen Urteil würde ich nicht sonderlich viel geben.

  3. Wer Duval in den letzten Jahren beobachtet hat weiss, dass er weder auf ner 59 oder den Open rumgeritten hat. Seine Formkurve ist nicht aus Furcht vor Tiger in die falsche Richtung gewandert. Aber durchaus mit Tiger vergleichbar, denn bei DD waren private Probleme (Trennung von seiner damaligen Frau etc) der Anfang seiner sportlichen Talfahrt. Dass er ein guter Typ ist, merkt man doch auch daran, wie er sich den Strapazen der Q-School ausgesetzt hat! Und sein Schwung ist trotz der “Gewichtsprobleme” immer noch allererste Sahne!

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