Die Dutch Open sind eines der ältesten, immer noch stattfindenden Golfturniere der Welt. Das Turnier fand erstmals 1912 im Haagsche GC statt. Mittlerweile wurden 10 verschiedene Plätze für den Wettberwerb genutzt. Einer davon ist der 9-Loch Platz in Domburg in Zeeland. De Domburgsche, wie er im Original heißt, war 1921 Gastgeber des Turniers.
Der Platz des 1914 gegründeten Clubs ist ein Linkskurs, von denen es an der niederländischen Nordseeküste nicht so viele gibt. Mit meiner Leidenschaft für Linkskurse schlug mein Herz schon höher, als ich die Auffahrt zum Parkplatz entlangfuhr und schon etwas vom Platz sehen konnte. Ondulierte Faiways und erhöhte Grüns. Ich hatte keine Startzeit gebucht, da der Club sagte, ich solle einfach vorbeikommen und beginnen, wenn es passt. Startzeiten vergebe man nicht. Bei der Zahlung des Greenfees erfuhren wir bei der netten Dame im Restaurant (Rezeption war nicht besetzt), das es nur ein Tagesgreenfee gibt. Wir können, wenn wir möchten, auch 36 Loch spielen. Zum einen war es schon fast Mittag und wir wollen auch noch nach Bochum an dem Tag und zum anderen war es sehr heiß. Wir liessen die Entscheidung offen und zahlten unser Greenfee. Was für mich neu war bei einem Platz, war die Anzeige der Grüngeschwindigkeit auf dem Board am Parkplatz. 8,7 war angesagt. Ganz schön schnell für uns Hobbyspieler.
Der Platz beginnt mit einem großartigen Ausblick von Abschlag. Wenn man den Hügel dorthin erklommen hatte, sah man oben fast den ganzen Platz und das schöne breite Fairway der 1 vor sich. Rechter Hand, hinter den Dünen ist dann die Nordsee. Ein toller Anblick. Die 9 Löcher des Platzes haben teils unterschiedliche Abschläge für die ersten und die zweiten 9. Was bei 9/18 eine Menge ausmacht. Loch 9 sieht man überhaupt kein Ziel und Loch 18 ist alles frei zu sehen. Was einem auch auffällt, sind die vielen Grasbunker rechts und links der Fairways. 1941 wurde der Platz von den deutschen Militärs in Beschlag genommen und wurde Teil des “Atlantikwalls”. Dadurch war das Gelände auch ein beliebtes Ziel britischer und amerikanischer Bomber. Ergebnis war, dass der Golfplatz nach dem Krieg nicht mehr zu gebrauchen war mit den vielen Bombenkratern. Als man den Platz nach dem Krieg wieder aufbaute, liess man aber viele Krater wie sie waren und machte daraus Grasbunker. Das war dann die Erklärung für die vielen Grasbunker am Platz.
Heute ist der Platz auch ein beliebter Urlaubsplatz. Viele der Gäste und auch einige Mitglieder sind Urlauber. Die Runde auf dem Kurs machte viel Spass , aber nach 9 Loch war es uns zu heiß und wir beendeten es. Ich werde aber irgendwann mal zurückkehren, um auch die “zweiten 9” zu spielen. Übrigens wurde der De Domburgsche zum besten 9-Loch Platz in den Niederlanden gewählt. Kann stimmen. Von den 2 9-Loch Plätzen, die ich in den Niederlanden gespielt habe, war dies der beste. Aber auch das wird wohl nicht reichen, dass hier noch mal die Dutch Open stattfinden werden.
Fazit: Netter Urlaubsplatz.
Gespielt am 08.05.2016