Golf wurde anfänglich nur auf Linkskursen in Küstennähe in Schottland gespielt. Es gab Versuche, den Sport auch in das Inland zu bringen, aber bis auf wenige Ausnahmen war dies meist nicht von Erfolg gekrönt. Erst die Entdeckung von Heideland als perfektem Ersatz für einen Linkskurs mit sandigem Untergrund sorgte für einen Boom von Inlandplätzen in Großbritannien. Zu Beginn lagen diese Plätze meist westlich von London. Als Beispiele sind hier unter anderem Woking und Sunningdale zu nennen. Heidelandschaften eignen sich perfekt für einen Golfplatz. Dies liegt hauptsächlich an der guten, natürlichen Drainage des Sandbodens. Auch in Deutschland gibt es ein paar reine Heidelandplätze. Einer davon ist der etwas südöstlich von Hamburg gelegene Golf Club St. Dionys.
Der Club wurde 1972 gegründet und wird in Ranglisten der deutschen Golfplätze regelmässig zu den besten 20 gezählt. Im Jahre 2010 erlebten der Club und der Platz allerdings eine einschneidende Veränderung. Der Eigentümer einiger Gründstücke an den Löchern 3 bis 7 (pikanterweise Besitzer einer Konkurrenz-Anlage) wollte für die Verlängerung der Pacht Mondpreise erzielen. Daraufhin hat sich der Club dann entschieden, nicht zu verlängern und dafür den Platz dort umzubauen. Ich war vor dem Umbau dort und wollte nun einmal schauen, inwieweit sich der Umbau auf den Platz ausgewirkt hatte. Schließlich war St. Dionys vor dem Umbau für mich einer der besten Plätze in Norddeutschland.
Der Umbau ist aus meiner Sicht mit Einschränkungen als gelungen zu bezeichnen. Denn bei den Löchern 3 (ein Dogleg nach links, das in Regulation nur für die allerbesten Spieler zu erreichen ist) und 4 (ein absurdes Doppel-Dogleg nach rechts mit Teich und versteckten Bunkern, das dem Spiel jede Strategie nimmt) hat man es mit den Herausforderungen etwas übertrieben. Dafür ist der Rest des Platzes aus meiner Sicht außerordentlich fair gestaltet. Er hat die richtige Mischung aus relativ graden Löchern und Doglegs in beide Richtungen. Die Fairways sind zudem breit genug und bieten dem Spieler genug Möglichkeiten, sein Handicap zu spielen. Ach ja. Es ist für mich immer noch einer der besten Golfplätze in Norddeutschland…